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The(G)net Review: Mini Ninjas

Der Held von Hitman bleibt ausser Dienst: Statt eines weiteren Actionspiels mit dem Glatzkopfkiller stellt das dänische Entwicklerteam IO Interactive die "Mini Ninjas" vor. Sie sind nur auf den ersten Blick klein und knuddelig - im Kampf hätte sogar der Hitman keine Chance.


"Niemand stolpert über einen Berg, aber der kleinste Kieselstein bringt dich zu Fall" - diese fernöstliche Weisheit haben sich die Entwickler als Motto für ein Spiel ausgesucht. Das heisst Mini Ninjas und versetzt den Spieler in die Rolle von Hiro, einem jungen und nur auf den ersten Blick harmlosen Ninja-Krieger. Er kämpft mit seinem Katana und übersinnlichen Kräften sowie ein paar Begleitern gegen eine Armee von magischen Samurai, um im Finale deren bösen Boss in seinem "Fortress of Doom" zu besiegen.


Mini Ninjas Test, Review, Testbericht.

Beim Wort "Ninja" denken die meisten an fernöstliche Kämpfer, deren Schleich- und Kampf-Taktiken man in zahlreichen Martial-Arts-Filmen für Erwachsene bestaunen kann. Stellt man dem noch den dänischen Entwickler IO Interactive zur Seite, lässt sich ein deftiges Action-Spiel vermuten. Einen Titel allerdings, der Kinder wie Erwachsene interessieren dürfte, wird kaum jemand in Betracht ziehen. Genau das ist Mini Ninjas aber... sehr ungewöhnlich, wenn man sich IO Interactives Werdegang ansieht (Hitman-Serie, Kane&Lynch).


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Die Geschichte hinter Mini Ninjas wirkt kindgerecht: Ein mächtiger Samurai greift das Land an und verwandelt mit Hilfe der "Kuji"-Magie sämtliche Tiere in Krieger. Das alles passt Mutter Natur nicht, die auf den Angriff mit Unwettern und Katastrophen reagiert. Auch ein alter Ninja-Meister versucht sich in Sachen Widerstand. Als jedoch alle seine Ninja ausgesendet sind und nicht wiederkehren, bleiben nur der Nachwuchs-Kämpfer Hiro und dessen Freund Futo übrig, um das Böse zu besiegen. Der kleine Schwertkämpfer zieht also mit dem korpulenten Hammerschwinger los, um die finsteren Samurai abzuwehren, womit eine märchenhafte Erzählung, die auch dem Film-Klassiker "7 Samurai" entstammen könnte, beginnt.


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Im Kampf gegen die Invasoren stehen Hiro und Futo einige Möglichkeiten zur Verfügung: Zunächst bietet sich die klassische Schwertattacke an. Hat man genügend Gegner auf dem Gewissen, gibt es eine Multi-Attacke, bei der mehrere Feinde im Sichtfeld auf einen Streich vernichtet werden. Das geht jedoch ohne Blutvergiessen über die Bühne, denn nach dem Ableben verwandeln sich die Gegner in Tiere zurück - von "Töten" kann hier nicht die Rede sein. Mit den so gewonnenen Erfahrungspunkten werden nach einem Levelaufstieg die Fähigkeiten Sprint, Kraft und Magie ausgebildet. Alternativ zum Schwertkampf stehen nämlich auch zwölf Zaubersprüche zur Verfügung.


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Schliesslich sind Hiro und Futo nicht die einzigen Figuren: Im Laufe des Spiels können insgesamt sechs Ninja-Freunde befreit und übernommen werden, die alle mit speziellen Fähigkeiten aufwarten. Ein Tastendruck genügt, um zwischen den kleinen Kämpfern hin und her zu schalten. Futo kümmert sich mit seiner Grösse und seinem Riesen-Hammer vorzugsweise um grössere Feinde. Die zierliche Suzume kämpft mit Händen und Füssen, ist extrem flink und verzaubert ihre Gegner mit hypnotischen Klängen aus ihrer Flöte. Tora hält sich für einen Tiger und kämpft auch so. Dazu stehen ihm seine selbstgeschmiedeten Krallen zur Verfügung. Die junge Kunoichi benutzt den Naginata-Speer und eignet isch hervorragend dazu, grosse Gegnerscharen in Schach zu halten. Shun schliesslich ist der angespannteste aller Mini Ninjas. Er ist ein Meister mit dem Bogen und daher speziell für weit entfernte Ziele geeignet.


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Das Gameplay mit den verschiedenen Kleinst-Helden gestaltet sich sehr abwechslungsreich: Neben den action-lastigen Kämpfen gibt es zahlreiche Objekte in der Umgebung, die entweder zerstörbar sind oder Extra-Items freigeben. Schüttelt man z.B. einen Kirschbaum, spenden dessen herab fallende Früchte Gesundheits-Punkte. Zusätzlich wartet in jedem Abschnitt ein magischer Schrein, der nach einer Opfergabe neue Ninja-Techniken liefert. Zu sammeln gibt es einiges, allem voran verschiedenste Blumen und Kräuter. Mit diesen mischt ihr euch eigene Zaubergetränke oder etwa Heilmittel. Am innovativsten ist jedoch die Möglichkeit, in die Haut der umherstreunenden Tiere zu schlüpfen. Ihr zieht dann als beispielsweise Huhn oder Bär durch die Landschaft, was abermals neue Möglichkeiten eröffnet. Wer die liebevoll animierten Wälder und Wiesen dann hinter sich gelassen hat, gelangt im späteren Verlauf des Abenteuers in Burgen und Festungen, wo mächtige Bossfights warten. Hier gilt es dann in Quick-Time Events zur rechten Zeit die richtigen Tasten zu drücken, um gegen die Obermotze zu bestehen - was für kleine wie grossee Spieler eine Herausforderung darstellt.



Fazit:

Mini Ninjas kommt ambitioniert daher. Ein ungewöhnlicher Grafik-Stil, spannende Kämpfe und vielseitige Möglichkeiten mit verschiedenen Charakteren sorgen für reichlich Abwechslung. Die Geschichte des Spiels mag zwar kindlich anmuten, in punkto Gameplay werden aber Zocker aller Altersklassen bedient. Mini Ninjas schafft diesen schwierigen Spagat gekonnt und stellt eine äusserst gelungene und willkommene Abwechslung im Action-Einheitsbrei der Xbox 360 dar. Wer ein putziges und liebevolles Action-Abenteuer erleben möchte, sollte sich Mini Ninjas gönnen. Zweifler haben die Möglichkeit, sich die Demo auf dem Xbox Live Marktplatz herunter zu laden.


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