Was auf Kickstarter begann, findet nun ein erfreuliches Ende im vollen Release von „Mika and the Witch’s Mountain“. In dieser Hommage an den Studio Ghibli Film „Kikis kleiner Lieferservice“ verteilt die junge Hexe Mika fleissig Pakete. Ob das Spiel jedoch Freude und Glücksgefühle erfolgreich liefern kann, erfahrt ihr hier.
Im Leben einer jeden jungen Hexe kommt einmal der Tag, wo sie sich zur offiziellen Hexenausbildung aufmachen muss. Für Mika ist dieser Tag nun gekommen und so begibt sie sich mit ihrer Mutter zum Gaunberg, um dort bei der Oberhexe Olagari ihren Bildungsgang anzutreten. Gleich die erste Lektion ist wesentlich schroffer als gedacht. Die olle Ober-Hexe tritt uns nämlich sprichwörtlich in den Hintern und schubst Mika somit vom Gipfel des Gaunbergs, runter an den Strand. Mikas Hexenbesen hat bei der harten Landung erheblich was abbekommen und ohne eine Reparatur hat dieser seine besten Flugtage erstmal hinter sich.
Jetzt heisst es nicht verzagen, Allegra fragen! Die Gute hat nicht unweit von unserem Landeplatz eine kleine Werkstatt, gleich am Eingang des Dorfes, am Fusse des Gaunbergs. Wenn wir ihr die Materialkosten erstatten, bietet uns Allegra an, das Fluggerät wieder startklar zu machen. Das Problem ist nur: Mikas Taschen sind leer. Eine Geldquelle muss her und zwar zackig! Glücklicherweise sucht der örtliche Lieferdienst gerade nach einem neuen Laufmädchen, denn die aktuelle Lieferantin ist eines Tages einfach nicht mehr aufgetaucht. Doch anstelle sich um den Verbleib seiner Angestellten zu kümmern, sucht der alte Rappenspalter Greff lieber gleich nach Ersatz. Schnell ist ein Deal gemacht und schon ist Mika die neue Lieferantin für Greffs Lieferservice. Sogleich bekommen wir ein Paket und eine Karte der Insel in die Finger gedrückt und schon kann das Liefern losgehen.
Zu jedem Paket gibt es einen Lieferschein. Auf diesem drückt der Empfänger seine Zufriedenheit mit unserer Arbeit aus. Bei einem grünen Smiley war alles tiptop. Ist das Smiley gelb, hatte das Paket wohl kleinere Dellen oder einen leichten Wasserschaden. Bei einem roten Smiley sah der Kunde sprichwörtlich rot. Zwar wurde ihm das Paket geliefert, doch in einem wohl unbrauchbaren Zustand. Schade.
Jede Lieferung hat eine Herzanzeige, die den Zustand des Pakets symbolisiert. Klatscht ihr beim Fliegen etwa zu hart gegen eine Wand oder taucht das Paket ins Meer, nimmt eure Lieferung Schaden und die Zufriedenheit des Empfängers nimmt ab. Ist die Herzanzeige bei Null angekommen, wird der Auftrag abgebrochen und Mika muss das Paket wieder am Startpunkt abholen. Einzelne Lieferungen sind auch mit einem Timer versehen. So muss zum Beispiel Eiscreme ausgehändigt werden, bevor sie geschmolzen ist.
Im Verlauf der Story erhält Mikas Besen verschiedene Upgrades und mit jedem können wir etwas weiter, höher oder schneller fliegen. So könnt ihr immer mehr Gebiete der Insel erkunden.
Grundsätzlich funktioniert das Fliegen so, dass ihr euch von Aufwind zu Aufwind bewegt, um immer eine gute Flughöhe zu halten. Denn ohne Aufwind gleitet Mika langsam der Erde entgegen, bis sie knapp über dem Boden schwebt oder ins Meer plumpst. Habt ihr erstmal die zweite Stufe des Besens freigeschaltet, erhält Mika noch einen kleinen Boost dazu, der es euch erlaubt etwas an Höhe zu gewinnen, ohne durch einen direkten Aufwind zu flattern.
Neben den Lieferaufgaben gibt es noch kleine Sammelfigürchen, die überall auf der Insel verteilt sind und nur darauf warten, von Mika eingesammelt zu werden. Diese können im Shop gegen neue Outfits und kleine Accessoires eingetauscht werden. Zudem gibt es eine Handvoll verschiedener Besenschweife, die in der Welt verstreut gefunden werden können.
Fazit:
Ein klassisches, kurzes, süsses Cozy-Game, in dem die Inspiration des Ghibli Films "Kikis kleiner Lieferservice" deutlich zu spüren ist. Obwohl die Spieldauer nur ein paar Stunden beträgt, wird das Gameplay leider recht schnell eintönig. Einzelne Nebenaufgaben mit einem anderen Schwerpunkt als bloss „Fliege von Punkt A nach Punkt B“ hätten dem Spiel durchaus gut getan. Klar ist das Herzstück des Games das Liefern von Paketen und Gegenständen, doch leider sind auch die Aufträge nur mit minimalsten Storyfetzen bestückt. „Oh, mein Neffe hat heute sein Mittagessen zu Hause vergessen. Könntest du es bitte zu ihm bringen?“. Viel höheres Niveau ist leider von den Aufgaben nicht zu erwarten. Ich glaube, da wäre mehr möglich gewesen. Zudem ist auch die zentrale Mechanik, das Fliegen, nur so halbgar. Selbst mit dem finalen Besen kann Mika zu keinem Zeitpunkt komplett frei herumfliegen und ist weiterhin auf die Aufwindzylinder angewiesen. Das nimmt dem Spiel deutlich an Flow, denn so fühlt sich das Fliegen eher wie Arbeit an. Zwar verstehe ich, dass das Einschränken der Flugfähigkeit direkt mit dem Storyfortschritt verknüpft sein muss, doch hätte man dem Spieler wenigstens mit dem letzten Besenupgrade das freie Fliegen ermöglichen können. So bleibt das Besenreiten bis zum Schluss leider etwas unbefriedigend.
Mika and the Witch’s Mountain gibt's digital für Switch, PC, PS4, PS5, Xbox One und Series X|S. Wir haben das Spiel auf der Switch getestet. Das Test-Muster stammt von Chibig, wofür wir uns herzlich bedanken!
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