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AutorenbildHamed Abdalla

The(G)net Review: Metro: Last Light

Wie würde unsere Welt aussehen, wenn ein nuklearer Krieg Realität wäre? Wie würden sich die Überlebenden organisieren? Welche Gefahren lauern in einer postapokalyptischen Welt? Doch noch viel wichtiger, wo werden die Menschen leben, sollte die Erdoberfläche verstrahlt sein?


Metro: Last Light Test, Review, Testbericht.

Dieses Horrorszenario bildet der Schauplatz, welche der russische Autor Dmitry Glukhovsky als Ausgangspunkt für seine Bücher nimmt. Sein Erstlingswerk Metro 2033 wurde zu einem weltweiten Hit. Grund genug für das ukrainische Entwickler Studio 4A Games, den Inhalt auf ein Videospiel zu übertragen. Das daraus entstandene Werk konnte eine treue Fangruppe für sich gewinnen doch der Mainstream schaute leider darüber hinweg. Das Spiel war natürlich nicht perfekt aber es gelang ihm, den Spieler vollständig in diese desaströse Welt zu entführen. 4A Games kündigte einen Nachfolger namens Last Light an, bei dem man alles besser machen wolle. Doch beinahe brannte bei den Entwicklern ebenfalls das letzte Licht: Der Publisher THQ, welchem die Spielemarke gehörte, musste mitten in der Entwicklung Insolvenz anmelden. Bei einer Versteigerung der Rechte erwarb Koch Media den Titel und liess die Arbeiten fertig stellen. Ich bin gespannt, ob das ambitiöse Ziel erreicht werden konnte oder ob Metro Last light dasselbe Schicksal wie sein Vorgänger erleidet.


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Die Welt wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Schutt und Asche soweit das Auge reicht. Die Sonne hat sich aufgrund des nuklearen Winters verdunkelt und vermag nur vereinzelt durch die Wolken zu scheinen. Durch die Strahlung verseuchte Kreaturen machen die Oberfläche unsicher. Die wenigen Überlebenden wollen dieser unwirtlichen Gegend entkommen und fliehen in den Untergrund, genauer gesagt in das unterirische U-Bahn Netz von Moskau. Doch auch einige Meter unter der Erde ist die Gefahr nicht gebannt. Gegnerische Fraktionen kämpfen um eine Machtstellung, ohne Rücksicht auf Verluste aus der Bevölkerung. Politische Unruhen belasten die Menschen ebenfalls, die Nazis sowie die Kommunisten haben das Bombardement überlebt und scheinen aus der grässlichen Realität nichts gelernt zu haben, denn der Konflikt spitzt sich weiter zu.


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Mitten drin in dieser ganzen Misere ist der Held des Spiels, Artyom. Der Protagonist des ersten Teils hat seine Mission noch nicht beendet und ist zurück, um im postapokalyptischen Moskau endlich wieder Frieden einkehren zu lassen. Wie üblich in diesem Genre stellen die Helden hinter dem glühenden Lauf einer Waffe den Frieden her. Das ist in Metro Last Light nicht anders, wie diese Waffen jedoch eingesetzt werden ist eher aussergewöhnlich. Last Light setzt ganz bewusst auf ruhigere Momente, in denen die Waffe im Holster mehr Nutzen bringt als wild in der verwüsteten Gegend rumzuballern. In diesen Abschnitten kann das Spiel sein Potential voll ausschöpfen. Eine ruhigere Vorgehensweise zahlt sich meistens aus, da die Munition knapp bemessen ist und die Waffen im Spiel ebenfalls zur Atmosphäre beitragen.


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In dieser Welt am Rande der Zerstörung muss bei alltäglichen Dingen improvisiert werden, so auch bei den Schiessgeräten. Diese sind vielmehr aus Ersatzteilen zusammengebastelte Werkzeuge als präzise Mordinstrumente, sie überhitzen und klemmen auch mal in brenzligen Situationen. Diese Tatsachen dürfen in keiner Weise als Gameplayschwächen gesehen werden, sie sollen den Spieler noch tiefer in die Welt von Metro eintauchen lassen, was meiner Meinung nach vollends gelingt. Munition ist rar und kann auch als Währung eingesetzt werden, somit ist man gezwungen, es sich es zweimal zu überlegen bevor der Abzug gedrückt wird. Der glühende Lauf eurer Waffe trägt ausserdem dazu bei, dass sich mehr und besser ausgerüstete Widersacher in die Kämpfe einmischen. Wie ihr seht wiegen die Nachteile sehr schwer auf und es will wohl überlegt sein, wann und wo ihr eure Waffen einsetzen wollt.


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Was tun wir also, wenn die Waffen nicht die gewohnte Zerstörung bringen? Artyom versteht es ausgezeichnet, sich die Dunkelheit der Metro zu seinem Vorteil zu nutzen. Bei Bedarf kann er die wenigen Glühbirnen, die im Untergrund noch mit Strom versorgt werden, aus der Fassung schrauben und sich so durch gegnerisches Gebiet schleichen. Meine bevorzugte Waffe waren die Wurfmesser, diese können auch wieder aufgesammelt werden nachdem ein Soldat beseitigt wurde. So konnte ich meine Munition aufsparen und kam lautlos durch die verwinkelten Gänge der Metro. Wer eher auf die brachiale Art vorgehen will, kann das natürlich auch. Jeder Raum wirkt wie ein Puzzle, welches auf mehrere Wege gelöst werden kann.


Metro: Last Light Test, Review, Testbericht.

Die Handlung von Last Light knüpft nahtlos an die Geschehnisse von Metro 2033 an. Der Protagonist Artyom hat aufgrund der vergangenen Vorkommnissen mit sich selbst zu hadern und sieht sich mit den aufsteigenden Mächten der Nazis und Kommunisten einem schier unüberwindbaren Problem gegenüber. Die Schicksale seiner Mitbürger die in diesem Sog irgendwie versuchen zu überleben sind ergreifend und subtil, doch es lohnt sich meistens hinzuhören um noch weiter in die hervorragende Welt der Metro abzutauchen. Es ist Anna, eine Scharfschützin der Resistance, die sich euch einige Zeit anschliesst, welche die Show stiehlt. Sie ist es, die wirklich im Gedächtnis hängen bleibt auch wenn sie nicht ganz so stark umgesetzt ist wie Elizabeth aus Bioshock Infinite.


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Überhaupt ist Anna nicht die einzige Parallele zum triumphalen Spiel von Irrational. Das zerstörte Moskau vermochte mich vollständig in seinen Bann zu ziehen. Technische Spielereien und Verzierungen, welche man sich in dieser Welt vorstellen kann tragen weiter dazu bei sich in dieses Ödland zu verlieben. Während der Held aus Bioshock Infinite sich einem unbekannten Gegner in einer fremden Welt stellte, kämpft Artyom für seine Heimat und seine Leute trotz oder gerade wegen der weitflächigen Zerstörung. Die Apokalypse hat übrigens noch nie so gut ausgesehen. Die Visual Artists bei 4A Games haben fantastische Arbeit geleistet und entführen uns in ihre Fantasie.


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Kritische Stimmen wurden schon beim Vorgänger laut, als die Entwickler drauf verzichteten den Spieler an der Hand zu nehmen. Spieler heute sind es gewohnt mit leuchtenden Pfeilen an das Ziel geführt zu werden, aber ich sehe diese Entscheidung positiv, denn das erkunden der Oberfläche ist mindestens ebenso reizvoll wie die Metro selbst. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass Frustration sich dennoch breit machen kann, wenn man ohne zu wissen wo man hinmuss von Horden mutierter Kreaturen attackiert wird und die Munition langsam ausgeht.



Fazit:

Der Abstieg in die modrige Metro unterhalb von Moskau lohnt sich. Das Tempo des Spiels und die Verschmelzung von ruhigeren und actiongeladenen Sektionen wäre einem weniger talentierten Studio wohl zu viel, doch in den Händen von 4A Games wurde aus Last Light ein Ausnahmetitel. Auch wenn die K.I gewisse Schwächen aufweist oder manche Spieler sich verloren vorkommen werden; die Neugier über das, was im nächsten Tunnel auf euch wartet, wird das wieder wett machen.


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