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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots

Endlich! Gäbe es ein Spiel, dass das Leben von uns Gamern wirklich verändert hat, es wäre wohl Konami's Metal Gear Solid. Mit "Guns of the Patriots" geht eine der erinnerungswürdigsten Spiele-Serien in Rente und mit ihm ein alternder, grauer Solid Snake.


Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots Test, Review, Testbericht

Metal Gear Solid. Millionen lieben es wegen der komplexen, konspirativen Geschichte, dem Sinn für Humor, dem fordernden Stealth-Gameplay, der ausufernden, cineastischen Präsentation, dem unsinnigen Style und dem hohen, künstlerischen Anspruch. Millionen hassen es aus genau den gleichen Gründen. Und dann sind da noch die - inklusive diesem Reviewer - für die Metal Gear schon immer eine Hassliebe war. Einerseits mühselig, irritierend und fehlerbehaftet und andererseits unglaublich toll präsentiert mit fantasievollem Design und der tapferen Bereitwilligkeit, das Unerwartete und Unmögliche zu denken und zu tun.


Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots Test, Review, Testbericht

Metal Gear Solid 4 ist - meiner Meinung nach - Hideo Kojima's "Magnum Opus". Wie in jedem Metal Gear Spiel dreht sich die komplexe Geschichte um die Beziehung des Menschen zu Waffen. Sie will uns die Gefahren der modernen Technologien aufzeigen, speziell wenn es um die Entwicklung neuartiger Waffensysteme geht. Daneben gibt es aber immer noch eine Konstante: "One man can make a difference". Und dieser eine Mann ist abermals Solid Snake. Bis ins Jahr 2014 hat sich die Welt stark verändert. Die militärischen Restriktionen sind nahezu aufgehoben worden. In Kriegen dominieren keine Staaten mehr, sondern private Militärorganisationen. Die fünf grössten davon gehören und werden betrieben von nur einer einzigen "Firma": Outer Heaven. Solltet ihr mit der Metal Gear Saga vertraut sein wird es euch nicht überraschen, dass der Boss dieser Organisation kein geringerer als "Liquid Ocelot" ist.


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Die Kombination aus Snake's genetischem Bruder und dem brandgefährlichen Revolver Ocelot macht "Liquid Ocelot" zu Snake's ultimativem Gegenspieler. Und was wäre der, ohne einen echt fiesen Plan, um die Weltherrschaft an sich zu reissen? Diesmal spielt Nanotechnologie eine entscheidende Rolle. Die Soldaten der Zukunft haben Nanomaschinen in der Blutbahn, die einerseits ihre Fähigkeiten verbessern, andererseits aber auch alles mögliche kontrollieren. Gesundheit, Gemütszustand, Fitness, Stresslevel, sogar die Kommunikation, alles wird überprüft und kontrolliert, Daten gesammelt. Die ausgewerteten Daten sollen den Befehlshabern dazu dienen, auf dem Schlachtfeld bessere, taktisch korrekte Entscheidungen zu fällen. Liquid Ocelot hat nun einen Weg gefunden, diese Nanomaschinen zu "hacken" und somit ganze Armeen auf Knopfdruck zu übernehmen und zu kontrollieren. Zu allem Überfluss altert Snakes Körper dank "Fox Die" viel zu schnell. Laut Diagnose hat er nur noch knapp 1 Jahr zu leben. Die scheinbar einzige Person, die Snake eventuell noch retten könnte ist Naomi Hunter, die Wissenschaftlerin die damals in "Metal Gear Solid" Snake den fiesen Virus gespritzt hat.


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Dummerweise wird Naomi von Liquid festgehalten und muss zuerst gerettet werden. So nimmt die aufregende Story ihren Lauf. Der Spieler wird dann auch sofort ins kalte Wasser geworfen, was anfangs etwas problematisch ist. Es gibt nämlich kein Tutorial (man kann sich höchstens im Menü textliche Hilfe holen). Es kann also schon vorkommen, dass man sich erstmal fragt: "und jetzt!? Was muss ich denn eigentlich tun?". Die Kontrollen haben sich gegenüber den Vorgängern etwas verändert, um schneller reagieren zu können, was primär gut ist. Das braucht aber auch eine gewisse Eingewöhnungszeit auch deshalb, weil der Controller - wie immer bei Metal Gear Spielen - ziemlich überladen ist. Die Umstellung der Funktionen fand ich aber gelungen und äusserst sinnvoll. Metal Gear Solid 4 spielt sich einiges flüssiger als seine Vorgänger. Wie auch immer, es gibt im Spiel jede Menge Dinge zu tun, um sich mit der Steuerung vertraut zu machen und zwar bevor die richtig heftigen Kämpfe und Szenarios anstehen.


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Die Levels in Guns of the Patriots sind riesig, und viel offener! Weg sind die klaustrophobischen Korridore, ersetzt mit einer fast schon Sandbox-mässigen Levelstruktur. Es gibt x-Wege durch einen Level und x-Möglichkeiten die einzelnen Kampfsituationen anzugehen. Ab und zu wird euch zwar ein bestimmter Pfad aufgezwungen, das macht dann aber immer Sinn und ist logisch. Zum ersten Mal in einem Metal Gear Game darf auch nach Herzenslust geballert werden. Ich verwende da gern den Begriff "Gun-Porno", wenn man sich mit dutzenden Waffen und tonnenweise Munition eindecken kann. Der Spieler wird sogar zu einer Art Waffenhändler avancieren. Ihr dürft jetzt nämlich die Schiesseisen gefallener Gegner einsammeln und verkaufen! Mit dem "Geld" holt ihr euch andere, neue Waffen, Munition, Gadgets, Tools oder Upgrades.


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Die Knarren lassen sich mit allerlei Schnickschnack verbessern: Zielfernrohr, Front-Grip, Red-Dot Visir, Schalldämpfer, Shotgun-Attachement, Taschenlampe, Laser-Sight... alles was des Waffennarren Herz begehrt. Wer es hingegen lieber "sneaky" mag, kann MGS4 natürlich auch auf die althergebrachte, schleichende Weise spielen, mit Pistole und Messer im Anschlag und mit viel "CQC"! Ein weiteres, neues Feature der Serie ist "Metal Gear Mk. II". Zuerst war ich ja skeptisch über diesen kleinen, mechanischen "Otacon-Ersatz", hauptsächlich wegen der Kontrollen via Motion-Sensoren. Da man Mk. II aber auch "normal" handhaben kann, war das nicht länger ein Problem. Nach einer Weile hatte ich echten Spass mit dem Mini-Roboter. Sich vorher in der Umgebung ohne Stress umzusehen und ab und zu einem PMC von hinten einen Elektroschock zu verpassen, hat schon einen guten Unterhaltungswert!


Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots Test, Review, Testbericht

Wenn wir gerade bei den neuen Features sind: Der neue "OctoCamo-Anzug" funktioniert besser, als ich mir erhofft habe. Er ist einfach zu benutzen und erweitert das tolle "Camo-Feature" aus MGS3. Sogar das Gameplay profitiert von dem neuartigen Anzug. Snake's CQC (Close Quarter Combat) wurde ebenfalls erweitert. Je nachem wie stark ihr die Buttons drückt, vollführt Snake andere Manöver und "Combos". Alle diese neuen und interessanten Möglichkeiten machen Lust auf mehr. Hideo Kojima ist - wie wir alle wissen - ein Visionär, vergleichbar mit einem Film-Produzenten. Er schafft es immer wieder durch Tiefe und Emotion seinen Charakteren Leben einzuhauchen wie kein anderer im Videospiel-Bereich. Diesmal hat er noch die Hilfe einer umwerfenden next-gen Grafik, um seine Geschichte zu erzählen. Die Umgebungen, die Charaktere und sogar die vielen kleinen Details auf jeder einzelnen Waffe bringen ungeahnten Realismus ins Spiel.


Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots Test, Review, Testbericht

Die Background-Action haucht den Szenarios glaubwürdige "Battlefield"-Atmosphäre ein. NPCs sind in echte Kämpfe verwickelt und reagieren bei jedem Neustart anders. Die KI ist wirklich beeindruckend, so wie auch der unglaublich tolle Sound! Überall knallts und staubts, Schutt und Trümmer, Schreie, Rauch, es ist her schiere Wahnsinn was hier abgeht. Während die Charakter-Animationen in den Cut-Scenes grossartig aussehen, gibt es im Spiel gerade damit ein Problem. Snake bewegt sich teilweise immer noch recht hölzern und auch die Lippenbewegungen sind nicht immer mit der Sprache synchron. Einige Dialoge wirken etwas unbeholfen und ein paar davon schlichtweg lächerlich. Im allgemeinen sind die Gespräche aber interessanter (und kürzer) als in den Vorgängern, was also wiederum ein Pluspunkt ist.


Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots Test, Review, Testbericht

Metal Gear Solid 4 strotzt nur so von Neuerungen die die Serie bereichern und man kann schnell nachvollziehen, warum man sich in diesem Spiel für Tage (ach, Wochen!) verlieren kann. Die Integration des "Metal Gear Online-Starter Pack" erhöht den Wiederspielwert ebenfalls. Ihr könnt mit euren Freunden schon mal eine kleine Dosis MGO absorbieren. Fünf Karten sind dabei und sollten euch für eine ganze Weile beschäftigen, bis die Vollversion erscheint.



Fazit:

Sehnsüchtig habe ich auf Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots gewartet und jetzt, da ich es gespielt habe kann ich sagen, dass es gar nicht genug Hype um diesen Titel gegeben hat. Brain Meltdown! Hühnerhaut, Angst, Freude, Aggression, Trauer... Hideo Kojima spielt mit den Gefühlen der Spieler, wie es sonst nur gute Hollywood-Regisseure zu Stande bringen. Grafik, Steuerung, Sound und Gameplay sind auf einem extrem hohen Niveau. Es ist eine Offenbarung dieses Spiel zu spielen. Ob dies jetzt nun Snake's letzter Auftritt ist oder nicht müsst ihr selbst heraus finden und glaubt mir, ihr werdet nicht enttäuscht sein. MGS4 ist der Grund, warum ihr euch eine PS3 gekauft habt!


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