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AutorenbildAlexander Leutenegger

The(G)net Review: Medal of Honor: Warfighter

Vor zwei Jahren schickte Electronic Arts Medal of Honor gegen den Langzeit-Konkurrenten aus dem Hause Activision in das Rennen um die Shooter-Krone. Der von Danger Close entwickelte Titel konnte aber weder in der Einzelspielerkampagne noch im Mehrspielermodus überzeugen. Da Battlefield 4 wohl frühestens in einem Jahr erscheinen wird, will der Publisherriese mit Medal of Honor: Warfighter diese Lücke in diesem Jahr schliessen.


Medal of Honor: Warfighter Test, Review, Testbericht.

Kurz zur Story: In den Fussstapfen von 'Preacher' und 'Stump', die bereits aus dem letzten Teil bekannt sind, kämpft ihr euch an der Seite von 'Mother' durch 13 Missionen die rund um den Globus verteilt sind. Dabei gilt es die Terroristen ausfindig zu machen, welche mit einer grossen Menge an Sprengstoff (mit dem Namen PETN) Anschläge verüben wollen. Zwischen den Einsätzen gibt es hervorragend animierte CGI-Cutscenes, die dem Spieler die Schwierigkeit des verheirateten Soldaten mit seiner Familie näher bringen sollen.


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Militärshooter gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und so erhofft man sich jedes Mal, dass die Entwickler neue Spielelemente oder andere Neuerungen implementieren, die dem Genre wenigstens ein bisschen frischen Wind bringen könnten. Wirkliche Neuerungen gibt es im neusten Teil der Medal of Honor Reihe aber leider nicht. So kämpft Ihr euch durch schlauchartige Levels, die wirklich in keinerlei Hinsicht auch nur in irgendeiner Form alternative Vorgehensweisen bieten. Dazu kommen immer wieder gescriptete Ereignisse, die spätestens bei einem Reload des Checkpoints jedes Gefühl von einer Beeinflussung eurer Spielart dahinscheiden lassen. Die obligaten Missionen, wo ihr am MG eines Schlauchbootes sitzt oder aus einem Helikopter den Gegnern das Licht ausknipst, fehlen auch in diesem Spiel nicht. Innovation in Warfighter hat Danger Close bis auf die wirklich gut gemachte Verfolgungs- bzw. Fluchtfahrten, wo ihr mal durch den Markt in Karatschi saust und in Dubai die Verfolger in einem Sandsturm abschütteln müsst, nicht bewiesen.


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Die aus Call of Duty bekannte Raumstürmung (Breach-and-Clear), mit anschliessender Slow Motion ist ebenfalls einige Male im Spiel anzutreffen. Einige viele Male! Nett ist zumindest, dass es hier mehrere Optionen gibt, wie ihr die Tür aufbrechen könnt. Am Ende macht es aber keinen Unterschied ob ihr mit einer Axt oder Sprengstoff die Tür öffnet.


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Das amerikanische Entwicklerstudio hatte vor dem Release in diversen Videos mit Interviews ehemaliger Soldaten von Spezialeinheiten versprochen, dass die Missionen in einer authentischen, glaubwürdigen Umgebung stattfinden. Nun, dies ist leider nicht so. Vielmehr findet ihr nur Massen an Gegnern die ihr zu Hunderten abknallen müsst. Es scheint auch immer so als würden die Widersacher den ganzen Tag schon hinter der Kiste auf euch warten.


Die KI ist dafür gar nicht mal so schlecht und besser als im letzten Teil. So gehen die Feinde geschickt in Deckung und nehmen auch Stellungswechsel vor. Doch je mehr ihr euch dem Ende nähert, desto unglaubwürdiger wird das Ganze. Es sind einfach viel zu viele Gegner, die nicht besonders an ihrem Leben hängen.


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Um den Antagonisten nicht als Zielscheibe zu dienen, habt ihr die Möglichkeit, das etwas spezielle Deckungssystem zu benutzen. An dieser Stelle sei auch gesagt, dass Granaten nicht zurückgeworfen werden können. Dafür wird das Spiel aber auch zu keiner Sekunde unfair, und die Checkpoints sind auch gerecht verteilt. Auf unendlich spawnende Gegner oder das verhasste Granaten-Spamming haben die Entwickler zum Glück verzichtet. Im Endeffekt bleiben euch ca. 5 Stunden Spielspass in der Solo-Kampagne. Wenn ihr das Spiel auf dem schwersten Schwierigkeitsgrad beendet, werden euch nochmals zwei Schwierigkeitsstufen freigeschaltet. Der Hardcore-Modus blendet das Info Hub auf dem Screen komplett aus und bei Tier 1 dürft ihr kein einziges Mal sterben, sonst heisst es: Wieder von ganz vorn beginnen.


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Medal of Honor Warfighter sieht spitze aus. Mit der Frostbite 2.0 Engine, die auch Battlefield 3 antreibt, haben die Entwickler wirklich schöne und detaillierte Landschaften auf den Bildschirm gezaubert. Was ich etwas vermisst habe ist die Möglichkeit der Umgebungszerstörung. Stürzen in Battlefield 3 noch ganze Häuser ein, sind es hier höchstens ein paar Kisten oder Zäune, die durch Schüsse zersplittern. Da habe ich definitiv mehr erwartet.


Die Soundkulisse ist über jeden Zweifel erhaben und passt immer perfekt zum Geschehen. Auch die Effekte der Waffen machen einen sehr guten Eindruck.


Medal of Honor: Warfighter Test, Review, Testbericht.

Wie der letzte Teil bietet Warfighter auch einen Mehrspielermodus. Darin enthalten ist unter anderem das allzeit bekannte Team Deathmatch. An Battlefield 3 angelehnt ist der Modus „Sector Control“, wo ihr Flaggenpunkte erobern und halten müsst. Im "Kampfeinsatz" müsst ihr drei Bomben bei markierten Zielen legen und der Reihe nach in die Luft jagen, auch im "Krisengebiet" verhält es sich ähnlich. Nur dass bei Letzterem eine von fünf Positionen zufällig ausgewählt wird und die Angreifer dann drei Minuten Zeit haben, um das Ziel zu sprengen. Um die Runde zu gewinnen, muss dies drei Mal in Folge durchgeführt werden. "Homerun" ist schliesslich eine CTF-Variante, in der die Angreifer sich eine von zwei Flaggen auf der Map schnappen und zu ihrer Basis zurückbringen müssen.


Medal of Honor: Warfighter Test, Review, Testbericht.

Der Mehrspielermodus ist eher mit dem von CoD als Battlefield zu vergleichen. Nebst kleinen Karten und Kill-, bzw. Support Streaks gibt es keine Fahrzeuge die ihr selbst steuern könnt. Was sehr positiv auffällt ist die Möglichkeit der Anpassungen der Waffen im Spiel. Verschiedene Visiere, Aufsätze und Camouflage können für die Wummen freigeschaltet werden. Auch cool, dass viele Spezialeinheiten verschiedener Nationen vertreten sind. Innerhalb dieser Einheiten gibt es sechs verschieden Klassen mit verschiedenen Waffen und Fähigkeiten.


Um das Teamplay zu fördern werdet ihr innerhalb eines Teams einem Fireteam-Buddy zugeteilt. Untereinander könnt ihr Munition und Healthpakete austauschen. Ausserdem gibt es im Allgemeinen mehr Punkte wenn ihr zusammenbleibt und zusammen arbeitet.



Fazit:

Medal of Honor Warfighter ist definitiv nicht der angekündigte Blockbuster. Die doch etwas enttäuschende und viel zu kurze Solokampagne wird zwar durch den doch ziemlich guten Multiplayermodus aufgewertet, unter dem Strich bleibt aber ein saurer Nachgeschmack. Wer gerne im Multiplayer spielt und Spiele wie CoD und Battlefield mag, der kann sicher einen Blick wagen. Alle anderen verpassen nicht viel.


Medal of Honor: Warfighter Test, Review, Testbericht.

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