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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Medal of Honor: Airborne

Endlich zeigt die Medal of Honor Serie wieder Anzeichen von Leben! Kenner wissen, dass nach "Pacific Assault" keine wirklich guten Teile mehr erschienen sind. Diesmal ist jedoch alles anders. EA hat es sogar geschafft, frischen Wind in das Genre der 2. Weltkriegs-Shooter zu bringen.


Medal of Honor: Airborne Test, Review, Testbericht.

In Medal of Honor: Airborne dreht sich alles um die 82nd Airborne Division der Amerikaner und um deren Einsätze in Italien, Frankreich, Holland und Deutschland. Ihr übernehmt die Rolle von Rookie-Fallschirmspringer Boyd Travers und kämpft euch in 6 umfangreichen Missionen durch Bunker, Schützengräben und kleinere Dörfer bis nach Berlin vor, wo ihr einen überdimensionalen Flakturm ausschalten müsst.


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Die Einsätze starten dabei immer im Bauch eines Truppenflugzeugs, zusammen mit euren KI-Kameraden. Ihr steht auf, hängt die Reissleine ein und springt über dem Zielgebiet ab. Manchmal zu Tage, manchmal aber auch in der Nacht. Ihr dürft euren Fallschirm natürlich selber steuern und irgendwo auf dem Schlachtfeld landen, egal wo, sei es ein Hausdach, ein Balkon, der Turm einer Kirche, oder direkt hinter den feindlichen Linien mitten im Getümmel. Wer auf der sicheren Seite sein will, versucht in den mit grünem Rauch markierten Gebieten zu landen, wo Unterstützung von Kameraden, Munition und Erste Hilfe wartet. Eure Landung spielt eine ebenso wichtige Rolle, wie der Lande-Ort. Profis setzen sanft auf dem Boden auf und haben sogleich die Waffe zum Einsatz bereit. Anfänger knallen mehr oder weniger zu Boden und müssen sich erst einmal fangen, was wertvolle Zeit kostet, in der man ungeschützt ist.


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Das Spiel verknüpft sogar mehrere Achievements mit diesen Fallschirmsprüngen, was deutlich zeigt, wieviel Beachtung man der Thematik geschenkt hat. Zudem gibt es in jeder Mission 5 'Skill-Drops' zu meistern. Das sind besonders schwer zu erreichende Landepunkte, die euch einen taktischen Vorteil bieten. Sterbt ihr, kommt ihr übrigens meistens wieder in der Luft zurück und dürft die Sache noch einmal von einer andere Seite aus angehen. Einmal am Boden angelangt gilt es die Gegend zu erkunden, worauf nach und nach die eigentlichen Ziele preisgegeben werden. Habt ihr ein Missions-Ziel entdeckt, wird es fortan mit einem gelben Pfeil im Radar angezeigt. Habt ihr mehrere Ziele zur Verfügung bleibt es euch überlassen, in welcher Reihenfolge ihr diese Ziele abarbeitet. Das Level-Design ist die meiste Zeit offen, ihr seid also nicht an 'Korridore' und vorgegebene Pfade gebunden.


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Medal of Honor: Airborne arbeitet aber ab und zu mit etwas billigen Scripting-Events, was wieder eine gewisse Linearität mit sich bringt. In einem Level müsst ihr z.B. Funkequipment zerstören. Ihr könnt dieses Equipment hinter einem nicht zerstörbaren Tor zwar sehen, es aber mit Schüssen nicht zerstören. Ihr müsst also einem vorgegebenem Pfad folgen, um das Tor zu umgehen. Es gibt ein paar solcher Stellen im Spiel, die meiste Zeit dürft ihr aber wirklich frei erkunden und eure Ziele selbst verfolgen. Eine weitere Neuerung in Medal of Honor: Airborne sind die Waffen-Upgrades. Für jeden Kill kriegt ihr für die verwendete Waffe Skillpoints gutgeschrieben. So könnt ihr eure Waffe in drei Stufen upgraden. Das MG erhält z.B. ein grösseres Magazin, einen Pistolengriff und einen Rückstoss-Stabilisator. Das MG44 der Deutschen sogar ein Rainbow-Six-mässiges Zielfernrohr. Das ganze wirkt zwar etwas komisch und unrealistisch, kommt aber dafür dem Spass zu Gute.


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Ebenso komisch wirken die 'Über-Nazis' mit seitlich montierter MG42 und Gas-Maske. Dieses 'Castle Wolfenstein'-Flair hat mir persönlich aber gut gefallen. 'Airborne' spielt sich äusserst flüssig und präzise, fast schon wie ein Call of Duty. Blickt ihr über Kimme und Korn (Iron-Sights), könnt ihr euch sogar nach links und rechts lehnen und somit aus der Deckung heraus feuern. Zu jeder Zeit in schützender Deckung zu sein ist auch bitter nötig, denn die aggressiven und ausgesprochen intelligenten Gegner machen euch bereits auf Stufe 'Normal' das virtuelle Bildschirmleben zur Hölle! Da wird selbst der Profi gefordert. Shooter-Anfänger werden sicherlich mit Frust zu kämpfen haben. Einige Stellen im Spiel sind äusserst knifflig und nur mit viel Geduld zu meistern. Optisch spielt Medal of Honor: Airborne in der obersten Liga, dank Unreal Engine 3. Viel Liebe wurde in die Level-Architektur gesteckt, weswegen die Kampfzonen ausgesprochen realistisch rüber kommen und richtiggehend 'leben'. Leider darf man nichts zerstören, nicht mal Strassenlaternen gehen zu Bruch. Angesichts der tollen Optik kann man das aber verschmerzen.


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Der Sound ist, wie von Medal of Honor-Spielen gewohnt, wieder ein grosses Highlight. Der preisgekrönte Komponist Michael Giacchino durfte den Soundtrack beisteuern. Er war schon für Medal of Honor, Allied Assault und Frontline für den Soundtrack verantwortlich. Die kernigen Sound-Effekte der vielen verschiedenen Waffen könnten authentischer nicht sein, wurden sie doch von echten Waffen aufgenommen. Sound und Grafik sind also auf höchstem Niveau und wissen zu überzeugen. Weniger überzeugend ist dagegen der Multiplayer-Modus. Eine Lobby gibt es nicht und somit wird es eher schwer, mehrere Spiele mit Freunden zu bestreiten, ohne diese ständig einladen zu müssen. Auf 6 Karten dürft ihr euch im Team-Deathmatch, Airborne-Territory oder Airborne-Objective messen. Die zwei letzten Varianten sind insofern interessant, weil die Alliierten in der Luft starten, während die bösen Deutschen sich am Boden verbarikadiert haben. Besonders bei dem an Battlefield angelehnten Territory-Modus macht das Sinn und steht für 'Realismus'.



Fazit:

Glückwunsch EA. Medal of Honor: Airborne ist eine gelungene Mission und bringt die etwas angestaubte (abgeschriebene) Serie wieder zu neuem Ruhm. Das Genre der Weltkriegs-Shooter ist kein einfaches Pflaster und es bedarf einiger frischer Ideen, damit sich ein Titel jetzt noch durchsetzen kann. Dies gelingt Medal of Honor: Airborne dank luftiger Einsätze, offenem Missions-Design und kleverer Gegner fast auf ganzer Linie. Fast nur deswegen, weil der etwas lieblose Multiplayer-Modus keinen Preis gewinnt. Dies und die Tatsache, dass Airborne ein recht kurzes Vergnügen ist, verhindern eine höhere Wertung. Trotzdem kann ich eine Kaufempfehlung aussprechen, insbesondere für Shooter-Fans!


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