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The(G)net Review: Mass Effect 2

Am 21. November 2007 war das heiss erwartete Mass Effect aus dem RPG-Hause Bioware endlich zu haben. Unnötig zu erwähnen, dass bereits der erste Teil des als Trilogie geplanten Epos' ein grosser Erfolg war - obwohl jener einige „Mängel“ in sich hatte (das hakelige Kampfsystem, das fummelige Inventar und der teilweise etwas zu unübersichtliche Rollenspielteil). Dass Bioware all diese Mängel bei Mass Effect 2 ausgemerzt hat, habt ihr sicherlich schon von mehreren Seiten mitbekommen. Ob positiv oder negativ -dies dürft ihr den folgenden Zeilen entnehmen.


Mass Effect 2 Test, Review, Testbericht.

Ich hab mich ja sowas von gefreut, dass die Charakter-Import-Funktion von Mass Effect 2 mir die Möglichkeit bietet, das Gesicht des Protagonisten neu zu gestalten. Als ich nämlich damals Mass Effect 1 gespielt habe, hab ich aus Jux einen ziemlich deformierten Shepard gemacht, der mir aber im Verlaufe des Spiels immer mehr auf die Nerven ging mit seinem Klotz-Kopf und seinem Breitmaulfrosch-Mund. Da ich aber im Spielverlauf schon ziemlich weit fortgeschritten war, hab ich es mir verkneift, Shepard ein neues Aussehen zu verschaffen und damit das Spiel neu zu starten. Als dann bekannt wurde dass das Spiel eine Import-Funktion für bereits gespeicherte Charaktere bietet, hab ich mir JEDEN Trailer der zu Mass Effect 2 gezeigt wurde mit meinem alt bekannten Shepard-Kopf vorgestellt, was meine Freude aufs Spiel ziemlich geschmälert hat. Denn wer schon einen Shepard auf seiner Xbox360-Festplatte hat, der wird wohl auch den zweiten Teil mit all den Attributen und Story-Relevanten Entscheidungen spielen wollen – der Authenzität wegen.


Mass Effect 2 Test, Review, Testbericht.

Allen Befürchtungen zum Trotz könnt ihr, selbst wenn ihr einen alten Charakter importiert, das Aussehen neu festlegen. Das kommt natürlich daher dass Shepard in den ersten fünf Spielminuten eines ziemlich üblen Todes stirbt und durch die etwas zwielichtigen Leute von Ceberus wieder zum Leben erweckt wird. Und hier noch die erlösende Nachricht an alle, die den ersten Teil der Weltraum-Saga nicht gespielt haben. Keine Angst, ihr erlebt die Story genau so, wie es die Entwickler wollen. Nämlich in voller Pracht. Klar seid ihr anfänglich mit den vielen Namen der Figuren, Planeten und Städten hoffnungslos überfordert, doch diesen kleinen Frust steckt ihr nach bereits 20 Spielminuten locker weg. Einzig die emotional schönen Momente von Mass Effect 2 können wohl nur die Spieler des ersten Teils nachvollziehen. Das wiedersehen mit alten Charakteren ist aber so prächtig inszeniert, dass selbst Neuzuzüger davon in Bann genommen werden dürften.


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Doch genug der Laberei. Um was geht’s in Mass Effect 2 eigentlich? Nach dem Sieg über die Geth, die Reaper, Saren und Sovereign kehrt keine Ruhe im Universum ein. Menschliche Kolonien verschwinden einfach. Die Allianz (unter dem neuen Citadel-Rat) hat jedoch keine Zeit, sich darum zu kümmern. Wie auch? Zuerst muss mal Ordnung ins Chaos gebracht werden. Ceberus – eine Firma in privater Hand, nimmt sich der Sache an und rekrutiert – eher unfreiwillig – Commander Shepard um sich der Sache anzunehmen. Dabei übernimmt der Spieler die Kontrolle von Shepard und seiner Crew, deren Mitglieder aber erst für die Mission rekrutiert werden müssen.


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Kaum im Spielgeschehen, stechen auch schon die ersten grundlegenden Änderungen von Mass Effect 2 ins Auge. Die Kampfsteuerung hat sich immens verbessert. Das Gefühl, eher einen wirklich guten Third-Person-Shooter vor sich zu haben statt eines Rollenspiels, sollte dafür Beweis genug sein. Das Inventar-System wurde komplett über den Haufen geworfen und neu konzipiert. Gefundene Ressourcen, Waffen oder Upgrades werden direkt an die Normandy – bzw an die Waffenausgabestellen geschickt und können dort nach Belieben angewendet werden. Der etwas unübersichtliche Rollenspielteil weicht einem ausgeklügelten, aber doch einfachen Leveling-System welches auch für Rollenspieleinsteiger nicht schwierig zu begreifen sein dürfte, jedoch auch ohne dabei die Veteranen vor den Kopf zu stossen. Klar – wer hier ein Hardcore Skilling-RPG a la Dragon Age sucht, der ist an der falschen Adresse. Der Fokus von Mass Effect 2 liegt ganz klar auf der starken Story und dem actionreichen Gameplay. Trotzdem sind die Auswirkungen der verteilten Levelpunkte in jedem Kampf spürbar.


Mass Effect 2 Test, Review, Testbericht.

Habt ihr euch zu Beginn des Spiels (ob mit oder ohne Import-Charakter) für einen Soldaten entschieden, dürft ihr Betäubungsschüsse und Adrenalin-SlowMos leveln, habt ihr euch hingegen für einen Bioniker entschieden, dann bewundert ihr eure immer stärker werdenden Kräfte, die es euch erlauben, unliebsame Gegner einfach in die Luft zu heben. Egal für welche Kategorie Kämpfer ihr euch entschieden habt – eure Crew ist eine bunte Mischung aus allem. Währen der Archlord gerne mit dem Scharfschützengewehr die Gegner aus der Distanz in Schach hält, kann sich Miranda darauf spezialisieren, den Gegnern die Rüstung zu brechen. Wenn ihr zeitgleich die anstürmenden Truppen mit Betäubungsschüssen auf Trab hält ist alles perfekt kombiniert und gibt den Kämpfen eine geniale taktische Tiefe. Dass dabei noch ein Deckungssystem, so wie es in grossen Third-Person-Shootern zu sehen, ist zum Tragen kommt, und ihr mit wenigen Knopfdrücken euer 3-Mann-Team auf dem Schlachtfeld hin und her schicken könnt, ist nur noch das Tüpfelchen auf dem „i“.


Mass Effect 2 Test, Review, Testbericht.

Nebst den Gefechten kommen natürlich die unglaublich tiefen Charaktere der Crewmitglieder (und anderen NPC’s) und die durchdachten, spannenden Dialoge nicht zu kurz. Es macht richtig Laune, sich in optionalen Missionen die Loyalität der Crewmitglieder zu ergattern, da jede Mission zu jedem Charakter passt und seine ganz eigene Geschichte erzählt, die sich perfekt ins Mass Effect Universum eingliedert. Selten haben optionale Missionen so viel Spass gemacht wie hier. Zusätzlich dürft ihr die ganze Galaxie mehr oder minder frei erkunden, auf Planeten nach Ressourcen suchen, die ihr zum Leveln braucht, oder kleine Nebenquests lösen. Dabei wird im gesamten Spiel auf das „Baukastem“ Prinzip des Vorgängers verzichtet. Von der grossen, wunderbar gestalteten Hauptmission bis in die kleinste Nebenmission wurde alles individuell durchdesignt und macht vom Anfang bis zum Schluss einfach nur Laune.


Mass Effect 2 Test, Review, Testbericht.

Dazu kommt natürlich die tolle optische Präsentation des Titels. Klar merkt man Mass Effect 2 an, dass es grundsätzlich auf der soliden Engine des Vorgängers aufbaut, aber die Verbesserungen sind nicht zu übersehen: Wunderschöne Charaktermodelle und besondere farbliche Abstimmungen lassen Mass Effect 2 noch einen Tick hübscher aussehen als der erste Teil. Ausserdem – zur Freude aller Technikfreaks – sind die hässlichen Texturpopups in den Zwischensequenzen auf ein Minimum reduziert worden. Der atmosphärische, düster pompöse Soundtrack gibt dem Titel den allerletzten Schliff, bevor ich überschwänglich ins Fazit abschweife, nur um euch zu sagen, dass.....



Fazit:

....ihr sofort loslaufen und Mass Effect 2 kaufen sollt. Wer's nicht tut, der verpasst den ersten Knaller im neuen Jahr, welcher die Messlatte gleich mal richtig hoch gelegt hat. Der einzige Kritikpunkt ist das etwas langwierige Ressourcen-Farming-System. Aber dafür gibt’s bereits etliche FAQ’s im Netz, das Auskunft darüber gibt, wo welches Element (besonders Element Zero) zu finden ist. Also auch das ist kein Problem mehr. Loslaufen & kaufen! Jetzt!


Mass Effect 2 Test, Review, Testbericht.

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