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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Marvel vs Capcom 3: Fate of Two Worlds

Vor gut 10 Jahren haben sich die Capcom- und Marvelveteranen das letzte Mal beharkt. Eine Wartezeit, die auch Street Fighter-Fans kennen und erdulden mussten. Da die Engine dank SF4 jetzt schon mal da ist, wird sie auch für eine "Marvel vs Capcom"--Fortsetzung genutzt (und für Capcoms Geldbeutel).


Marvel vs Capcom 3: Fate of Two Worlds Test, Review, Testbericht.

Das Intro ist richtig gut gelungen und macht Lust auf mehr. Uns werden Arcade Kämpfe, Off- und Online Battles sowie ein Missionsmodus geboten. Letzterer verlangt uns jeweils spezifische Special Moves und Kombos ab und wartet mit einem heftigen Schwierigkeitsgrad auf. Etwas mehr hätte es dennoch sein dürfen. Wir suchen vergebens einen Survival Mode, auch Time Attack oder die Möglichkeit, mit nur einem Kämpen anzutreten, wären nett gewesen -irgendetwas unerwartetes, neues. Das gibt es leider nicht. Stattdessen erwartet uns mit Fate of Two Worlds ein reinrassiges Beat’em Up Spiel à la Capcom.


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Kenner eines Vorgängers wissen, worauf sie sich einlassen. Aufgrund der Charaktergegebenheiten und des 3vs3 Teamplays sowie der Bombast-Specialmoves ist das ganze Geschehen deutlich hektischer als beim Strassenkampf ohne Marvel-Beteiligung. Dennoch oder gerade deswegen machen die Kämpfe Spass. Es gibt kaum eine Sekunde auf dem HD-Schirm, wo nichts blitzt oder kracht. Veteranen spielen derweil mit schwachem, mittlerem und hartem Angriff, verteilt auf 3 Buttons, sowie einem Spezial-Angriff. Feuerbälle und Co. werden wie gewohnt durch Viertelkreis-Bewegungen mit Stick oder Steuerkreuz ausgeführt. Anfänger und Lernfaule versuchen sich am neuen Simpel-Modus. Jetzt wird eine Spezial-Aktion schlicht durch Richtungsangabe + Button vollführt. Die Einfachheit hat seinen Preis, Simpel-User verzichten auf einige der im Spiel enthaltenen Bewegungen.


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Ganze 56 Kämpfer der beiden Fraktionen haben uns vor einer Dekade erwartet. Jahre später sind es deren noch 36. Das ist zwar nach wie vor eine Menge, aber Freunde beider Seiten werden liebgewonnene Charaktere vermissen. Auf Capcoms Seite fehlt Mega Man, stattdessen erwartet uns Ritter Arthur. Bei Marvel ist Venom nicht mehr mit von der Partie, dafür grinst uns X-23 im Charakterauswahl-Screen entgegen. Am meisten fallen die fehlenden Street Fighter Charaktere ins Gewicht, umso mehr Resident Evil wird geboten. Leider ohne Zombies, die Japaner wollten offensichtlich die FSK12 Bewertung nicht gefährden. Übrigens werden vier der Startcharaktere erst später freigespielt, was aber kaum mehr als eine Stunde in Anspruch nehmen dürfte. Zusätzlich gibt es noch diversen Medien-Krams zum Erspielen, aber nichts was sich das Gros der Spieler effektiv ansehen wird.


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Obschon das Kämpferfeld viel unterschiedlicher nicht sein könnte und für jeden Geschmack etwas dabei ist, sind die Jungs und Mädels erstaunlich ausgeglichen. Jeder der Recken hat seine Vor- und Nachteile und kann mit der entsprechenden Taktik durchaus besiegt werden. Wenngleich Marvel vs Capcom oft als Button-Masher bezichtigt wurde, ist dem ganz und gar nicht so. Zwar blitzt es deutlich schneller als bei Street Fighter, ein erfahrener Spieler schlägt aber dennoch jeden Neuling, egal wie schnell dieser auf die Tasten haut oder wie oft Dr. Dooms schier bildschirmfüllender Energieblast eingesetzt wird. Die notwendige Erfahrung holt man sich im Trainigsmodus oder über Capcoms inoffizielle Online Tutorial-Videos. So lernen wir die Vielzahl der Bewegungen und neue Funktionen wie den X-Factor. Hört sich mehr nach Jonathan Frakes an, ist aber der Notanker für nahezu Besiegte, die durch einen erneuten Stärke- und Geschwindigkeitsanschub ein letztes Mal aufdrehen.


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Technisch wirkt das Spiel insgesamt sehr solide. Sound und SFX überzeugen, glänzen aber nur selten. Auf Kosten des allgegenwärtigen Effektgewitters wichen einige Grafikdetails. Mir persönlich gefällt der Comic-Look der Vorgänger auch aufgrund der Pixeloptik besser, neuzeitliche Gamer werden das aber kaum unterschreiben, geschweige denn verstehen. Der Online Modus funktionierte übrigens zum Testzeitpunkt immer passabel, wir hoffen dass das so bleibt.



Fazit:

Insgesamt hat uns Capcom ein rundum überzeugendes Paket beschert. Die verschiedenen Kämpfer brillieren durch Variantenreichtum. Eine Glanzleistung, dass jene völlig unterschiedliche Charaktere dennoch beachtlich ausgeglichen sind. Der Simpelmodus lockt möglicherweise den ein oder anderen Fighting-Muffel ins Genre, alteingesessene Beat’em Up'ler üben nach wie vor mehrere Stunden, um einen Charakter perfekt zu beherrschen. Der Balance-Akt, die Bedürfnisse der Casual & Pro Gamer zu befriedigen, ist gelungen. Den einen oder anderen Spielmodus mehr wäre nett gewesen. Bereits angekündigte, kostenpflichtige und überteuerte Outfit- und Charakterdownloads halten einerseits den Langzeitspass oben, lieber hätten wir diese Dinge aber bereits im Vollpreisprodukt drin gehabt. Das Thema Downloadpolitik der Publisher würde den Rahmen dieses Tests definitiv sprengen. Deswegen kurz und knapp: Freunde der gepflegten 2-D Fighting-Action holen sich mit Marvel VS Capcom 3 einen vorzüglichen Titel ins Haus.


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