Mario's ewiger Erzfeind, neben Kröten Kanzler Bowser, haute schon 1981 dem springfreudigen Klempner die Fässer um die Ohren. Nintendo's Vorzeigeprimat hat die damalige Befreiung von Prinzessin Pauline nur schlecht verdaut. Donkey Kong schwört im erweiterten DS-Remake auf Rache!
In einer Nacht- und Nebelaktion bricht Donkey Kong in Mario's Spielwarenfabrik ein, klaut sämtliche Mini Marios und entführt im gleichen Zug die drei Toads, die Mario's "Toys’R’Us" am Laufen halten. Tja, wenn die Produktion still steht, versiegt auch der Cashflow. Mario fackelt also nicht lange und heftet sich an Donkey's Fersen.
Durch insgesamt 8 unterschiedliche Welten führt uns die rätsellastige Verfolgungsjagd. In den ersten 6 gilt es, jeweils im ersten Abschnitt einen goldigen Schlüssel aufzuspüren und ihn zur passenden Pforte zu manövrieren. Ist das Schloss geknackt, befreien wir im zweiten Teil des Levels jeweils einen Mini Mario. Die Levels halten sich thematisch an bekannte Nintendo Szenarien. Ob Fire Mountain, Donkey Kong's Jungle oder das altbekannte Geisterhaus, überall treffen wir auf alte Bekannte, wie die feuerspuckenden Piranha Plants, Thomps wollen uns plätten und sogar Shy Guy gibt sich die Ehre.
Haben wir alle 6 Mario Miniaturen zusammen, lotsen wir das halbe Dutzend durch ein spezielles Level. Die kleinen Racker folgen uns automatisch und hüpfen unserem Vorbild autonom nach, bis wir hoffentlich alle sechs zu einer Spielekiste führen, damit wir für den anstehenden Boss Battle gewappnet sind. Denn jeder der geretteten Mini Marios verleiht uns einen Health Point beim Kampf gegen Donkey Kong. Liegt der dicke Affe am Levelende im Staub und haben wir keinen Mini Mario verloren, werden wir mit einem der 128 Gold Stars belohnt, die aber erst im späteren Spielverlauf benötigt werden. In den regulären Level sammeln wir zusätzlich 3 Geschenkboxen ein, die uns einen perfekten Score und ebenfalls einen goldigen Stern bescheren.
Mario's Move Set beschränkt sich auf einen simplen Sprung, der auf einen Triple Hop ausgebaut werden kann und den Grobgriff, damit wir Schlüssel, Fässer und gewisse Gegner aufheben können. Mario ist in seinem neuesten Abenteuer etwas schwach auf der Brust. Bei Kontakt mit jeglichen Feinden oder den Fallen in der Umgebung heisst es Game Over. Hinzu kommt noch ein teilweise ziemlich enges Zeitlimit, damit Mario und Co. nicht zu viel rumtrödeln. Damit sich unerfahrene Spieler in späteren Levels nicht die Zähne ausbeissen, spendiert Nintendo neben dem Classic- auch einen Casual Mode. Hier wird auf den tickenden Timer verzichtet und wir bekommen obendrauf noch 5 Life Points extra zugeschanzt. Ausserdem dürfen wir jederzeit den Schwierigkeitsgrad vor dem Levelanfang umstellen.
Liegt Donkey Kong nach dem letzten Fight endlich ausgeknockt am Boden und die Credits rollen, geht es in die zweite Runde. Hier wurden die normalen Level leicht abgeändert. Ein weiterer Unterschied ist, dass wir diesmal nur einen Abschnitt erledigen müssen. Dafür haben wir aber stets einen Mini Mario im Schlepptau, den wir sicher zur Level Tür begleiten müssen. Wie schon im ersten Abschnitt erwähnt, erhalten wir kiloweise Goldsterne bei einem perfekten Level Abschluss. Für die ganz harten Mario-Profis geht Nintendos Schwierigkeitskurve dann in den 16 "Expert" Leveln nochmal steil nach oben. Ab einer gewissen Anzahl an Sternen werden diese hammerharten Level kontinuierlich freigeschaltet. Habt ihr die über 130 Stages erledigt und immer noch nicht genug, tritt Im 2 Spieler Modus Toad auf's Parkett, mit dem wir leicht abgeänderte Level im Koop bewältigen.
Fazit:
Nach dem hektischen Mario Wonder geht es der Klempner in Mario vs. Donkey Kong etwas entspannter an. Wahrscheinlich immer noch etwas Muskelkater in den Waden von seinen letzten Eskapaden, lässt Mario's Sprungkraft etwas zu wünschen übrig. Vergesst sämtliche, über die Jahre erlernten Moves, die helfen euch hier wenig. Wer nicht den letzten Pixel vor dem Absprung nutzt, segelt des Öfteren in den unerwarteten Tod. Klar, wir haben den Triple Jump, aber wer hier für die Steuerung zuständig war, muss einiges intus gehabt haben. Steuerkreuz nach unten und Jump, dann nochmals Jump ist eine sehr eigensinnige Option dafür. Ich bin kein Fan davon und habe mehrmals den Controller verflucht. Nervig sind auch die Lianen. Hier klettern wir wie ein Zirkusartist herum. Dumm ist nur, dass wenn ich einmal zuviel nach rechts oder links drücke, ich von der Liane falle, obwohl ich eigentlich zu einem Jump ansetzen wollte. Etwas anstrengend und verwirrend! Beim Leveldesign treffen wir von relativ uninspirierten Abschnitten bis auf extrem gute so einiges. Leider schwankt hier die Qualität stark. Ich muss aber auch zugestehen, dass das bei über 130 Level kein leichtes Unterfangen ist. Auch bei den Boss Levels staunte ich über die lasche Umsetzung. Speziell der finale Kampf war für mich wahrscheinlich einer der langweiligsten, den Nintendo jemals rausgehaut hat. Mario vs. Donkey Kong ist aber immer noch sehr solide Jump-und-Knobel Kost für Fans des Genres.
Mario vs. Donkey Kong ist exklusiv für Nintendo Switch erschienen. Unser Test-Muster stammt von Nintendo, wofür wir uns herzlich bedanken!
Comments