It’s a me, Rabbid-Mario?! Fünf Jahre nach dem ersten Mario + Rabbids Crossover von Nintendo und Ubisoft, geht es jetzt in die zweite Runde. Doch kann der neue Taktik-Ableger der Mario Reihe an den Erfolg des ersten Teiles anknüpfen? Schauen wir doch mal rein.
Alles scheint friedlich zu sein im Pilzkönigreich. Der Himmel ist wolkenlos, die Vöglein zwitschern und Mario und seine Freunde geniessen den Tag im Schlossgarten. Doch die Ruhe hält nicht allzu lange an. Plötzlich taucht ein riesiger Mantarochen am Himmel auf und verbreitet Panik und Chaos. Ein schwarzer Glibber breitet sich im Land aus und in all dem Chaos schnappt sich das fliegende Riesenvieh die Prinzessin. Jedoch für einmal ist es nicht Peach, die entführt wird, sondern ihr Rabbid Counterpart. Die erste Mission zur Einführung ins Gameplay ist also klar, rette Rabbid-Peach.
Nach der erfolgreichen Rettungsaktion erfahren wir, dass hinter dem Riesenrochen eine höhere Macht namens Misera steckt, die auf der Jagd nach den Sparks und deren Kräften ist. Die Sparks kennen wir bereits als die niedlichen Sternenkumpanen von Rosalina, welche wir als erstes in Mario Galaxy angetroffen haben. So machen sich Mario, Luigi, Peach und die Rabbids auf die Suche nach den entführten Sparks, um diese aus den Fängen von Misera zu retten.
Unsere bunte Truppe hüpft ins Raumschiff und macht sich auf zum ersten Planeten, auf dem wir die böse Präsenz von Misera feststellen können. Dabei kommen direkt Super Mario Odyssey Erinnerungen hoch, wo wir auch mit einem fliegenden Objekt von Welt zu Welt geflogen sind. Doch die Ähnlichkeiten hören noch nicht auf. Die Planetoberwelten und die Übersichtskarten gleichen auch stark dem letzten Mario Abenteuer, wenn auch in deutlich kleinerer Ausführung. Einmal auf dem Planeten angekommen können wir uns frei bewegen und selbst entscheiden, ob wir uns direkt der Hauptstory widmen oder doch lieber eine der diversen Nebenmissionen bzw. eines der Minispiele angehen wollen. Alle wichtigen Punkte sind praktischerweise bereits auf unserer Karte markiert, so können wir uns direkt an die Arbeit machen. Neben den taktischen Kämpfen könnt ihr euch auch mit Münzjagd-Missionen oder Rätselräumen die Zeit vertreiben.
Doch sprechen wir jetzt mal über das Herzstück des Gameplays, die Kämpfe. Im Gegensatz zum ersten Teil bewegen sich unsere Helden nicht mehr über ein Schachbrettkampffeld mit vorgegebenen Feldern, sondern, sie bewegen sich frei in einem begrenzten Radius. Jeder Charakter kann sich dabei unterschiedlich weit bewegen. So zieht ihr von Deckung zu Deckung über das Schlachtfeld. Eure Party wächst im Laufe des Spiels langsam an, so kann sie zum Schluss aus maximal vier Mitgliedern bestehen. Diese können jederzeit ausgetauscht und an die Kampfsituation angepasst werden. So hat jeder unserer Charaktere seine Stärken und Schwächen. Luigi zum Beispiel ist ein starker Fernkämpfer und eignet sich gut für weitläufige Arenen. Peach und auch Rabbid-Peach sind aus der Kategorie Support-Charaktere mit ihren schützenden und heilenden Fähigkeiten. Mario hingegen ist der klassische Allrounder. Neben den fix zugewiesenen Fähigkeiten und Waffen, hat jeder Charakter noch einen Spark an seiner Seite.
Die Sparks können jederzeit ausgetauscht werden und sind nicht an einen spezifischen Helden gebunden. Die knuffigen Sternchen bieten uns im Kampf ihre Hilfe an und sorgen mit ihren Fähigkeiten für Abwechslung auf dem Spielfeld. Sie können etwa Angriffe oder die Verteidigung boosten oder aber auch unsere Angriffe mit Elementarschaden versehen. So kann ein normaler Angriff zum Feuerangriff, Wasserangriff etc. werden. Pro Zug stehen jedem Helden zwei Aktionspunkte (AP) zur Verfügung. Diese werden zum Einsatz der Fähigkeiten, der Waffen oder auch zum Benutzen von Items benötigt. Sind die Aktionspunkte aufgebraucht, ist der Gegner am Zug. Es ist allerdings auch möglich, den Zug mit noch übrigen AP manuell zu beenden. Diese gehen dann jedoch verloren und werden nicht etwa der nächsten Runde gutgeschrieben. Wichtig zu wissen, sobald die Waffe eingesetzt wird, kann sich der Charakter nicht mehr weiterbewegen. Es bietet sich somit an, immer zuerst die Fähigkeiten einzusetzen und zum Abschluss die Waffe zu benutzen. Mit den im Kampf verdienten Münzen und Sternteilen, könnt ihr nach getaner Arbeit im Shop nach Lust und Laune shoppen gehen und die Sparks bzw. deren Kräfte aufleveln.
Mario und Rabbids: Sparks of Hope eignet sich dank seinem vielseitig skalierbaren Schwierigkeitsgrad für jegliche Altersgruppen. Vom knackigen Taktikkampf bis zur Unverwundbarkeit der Helden ist alles dabei und kann jederzeit in den Optionen geändert werden, sollte sich das Spiel mal zu schwer oder zu einfach anfühlen. Mit rund 25-30 Stunden Spielzeit kann man auch über den Inhalt nicht gross meckern.
Fazit:
Sparks of Hope kommt in der gewohnt hohen Mario-Qualität daher. Die Aufmachung, Musik und der Humor (wenn man den Rabbidshumor mag) sind stimmig und überzeugen. Die Kämpfe machen Spass und werden auch nicht unnötig in die Länge gezogen, wie es gerne mal in anderen rundenbasierten Spielen der Fall ist. Was sich für mich etwas unrund angefühlt hat und ich persönlich auch Schade finde ist, dass die Charaktere nicht alle vertont wurden. Einzelne sind komplett vertont, andere nur teilweise und Dritte wiederum gar nicht. Weiter leidet der Spielfluss unter den vielen Ladesequenzen. Wann immer ein Kampf beginnt oder endet, sowie beim Betreten von zum Beispiel Häusern oder Höhlen auf der Oberwelt, wird man aus dem Flow gerissen und es erscheint der ungeliebte Ladescreen.
Abgesehen von diesen Makeln ist Mario + Rabbids: Sparks of Hope ein gelungener zweiter Teil, der vieles gegenüber dem Vorgänger verbessert und weiterentwickelt hat.
Mario + Rabbids: Sparks of Hope ist exklusiv für Nintendo Switch erschienen. Das Test-Muster stammt von Ubisoft, wofür wir uns recht herzlich bedanken!
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