"Willkommen zur neuesten, gewaltig grössten Super Mario Party! Lust loszufeiern? Spielbrett-Spass ist zwar was Schönes, doch brandneue Modi gibt’s obendrein! Na, schon in Partylaune? Bereit, euch in die Vollen zu stürzen?", so macht Kamek, der Partymaestro, im Intro Lust auf die geilste Party aller Zeiten.
"Dann auf, zur neuen Mario Party", schliesst Kamek ab und wir sind auch schon in der Charakter-Auswahl. Aus einem Raster von 22 Nintendo Charakteren wählen wir unseren persönlichen Party-Star. Dabei sind die üblichen Verdächtigen wie Mario, Luigi, Toad und Donkey Kong mit von der Partie. Nicht fehlen dürfen auch Goomba, Bowser und andere Schergen; sowie nicht zuletzt mein Liebling: Birdo. Zwei ganz neue Mario-Party Teilnehmer müssen erst freigespielt werden; was aber keine grosse Sache ist, wenn man weiss wie.
Genau so verhält es sich mit den äusserst abwechslungs- und zahlreichen Spielbrettern, auf denen es heuer zur Sache geht. Um es mit Kameks Worten zu sagen: Der duftig süsse Wunderwald mit einem Wiggler, das Inselparadies mit einem Vulkan, der die Party erbeben lässt oder ein Shopping Palast mit kolossalem Kaufvergnügen sind nur drei der insgesamt sieben Karten. Denn nur noch die rasend schnelle Rennstecke ist gleich zu Beginn anwählbar, die restlichen drei Partylocations müssen erst freigespielt werden. Das passiert über das Erreichen von spielinternen Meilensteinen. Beispielsweise der erste Sieg, oder die erste Teilnahme am Profi-Modus.
Ja richtig gelesen, es gibt einen Profi-Modus. Hier sind die Regeln etwas weniger glücksorientiert. So gibt es nur noch einen Bonusstern, welcher auch schon zu Beginn der Party bekanntgegeben wird. Dann darf jeder Teilnehmer von Anfang an ein Bonus-Item mit auf die Fete nehmen und die Items in den Shops sind nur limitiert im Angebot. Bowserfelder bedeuten immer einen Stern-Verlust und vor einem Minispiel dürfen alle Party-Enthusiasten darüber abstimmen, welches davon aus einer vorgegebenen Auswahl anstehen soll. Ein Profi-Spiel dauert stets zwölf Runden. Wie in der Party für die Normalos unter uns, die wie früher einfach etwas Spass haben wollen, bestimmen wir, ob die CPU bei der Fortbewegung etwas Gas geben soll. Wer mit Pro-Controller unterwegs ist, deaktiviert derweil die Minispiele, welche auf Bewegungs-Steuerung setzen.
Sind wir erstmal mitten in der Party drin, statt nur dabei, entdecken wir nach einigen Runden den namensgebenden Jamboree Partner. Irgendwo auf der Karte erscheint einer der nicht gerade teilnehmenden Nintendo Charaktere. Nun gilt es mittels, leider zeitlich etwas ausufernden, und je nach Charakter unterschiedlichen Minispiels, jenen an sich zu binden. Wer auch immer den Jamboree-Kollegen auf dem Spielbrett eingesammelt hat, erhält dabei einen kleinen Vorteil im kommenden Contest.
Es lohnt sich durchaus, sich hier Mühe zu geben. Denn die Vorteile die uns der Jamboree bringt, sind nicht von der Hand zu weisen. Alles, was passiert, verdoppelt sich für den jeweiligen Spiele-Partner. Laufen wir also mit ihm übers Feld und ergattern drei Münzen, verdoppelt der neue Freund jene mal schnell auf sechs. Im Shop dürfen gleich zwei Artikel gekauft werden oder eben auch zwei Sterne, sollten wir das Feld mit dem Jamboree im Schlepptau erreichen. Die negativen Geschehnisse verdoppeln sich allerdings ebenfalls, also Obacht vor den Bowser-Feldern. Überholt euch ein Spieler, während ihr den Jamboree an der Seite habt, schnappt sich diesen der schnellere Kontrahent; spätestens nach drei Runden verschwindet der Jamboree aber sowieso von selbst.
Nebst der bekannten Mario-Party starten wir nach belieben einen der weiteren, eher belanglosen Spielmodi. Sei es die Rhythmus-Küche, die Parakoopa Flugschule oder Toads Fabrik, nichts davon wird euch nachhaltig ans Joypad binden. Der neue Single-Player Modus ist eher einfach gehalten und eignet sich am besten, um Punkte fürs Karte-Freischalten zu erspielen. Letztendlich grasen wir die Map ab und absolvieren die aus anderen Modi bekannten Minispiele. Deswegen dürften selbst Solospieler sich mehrheitlich im titelgebenden Modus aufhalten.
Da Nintendo seit dem letzten Release auch auf Online-Gaming setzt, gibt es auch keinen Grund, sich nicht in Marios Party auszutoben. Die KI lässt sich zwar wie gehabt in deren Können anpassen, es geht aber nichts gegen menschliche Gegner – und wirklich durchsichtig ist deren Können auch nicht immer.
Fazit:
Jamboree ist mit das beste Mario Party aller Zeiten. Ist es immer noch etwas langatmig, gerade wenn man zu viert auf den Spielbrettern unterwegs ist? Aber auf jeden Fall! Macht es dafür umso mehr Spass, wenn man einen völlig unverdienten Stern klaut oder grad dem Gegner mittels Anruf Bowser auf den Hals hetzt? Ganz klar! Mario Party ist Mario Party, wer damit nichts anzufangen weiss, wird auch mit Jamboree nicht glücklich. Aufgrund der vielen zur Auswahl stehenden Charaktere, richtig gelungenen Karten, dem interessanten Profi-Modus sowie der Möglichkeit, Spiele mit Bewegungssteuerung zu deaktivieren, macht diese Party vieles richtig. Grund zur Kritik bieten die etwas langwierigen Mini-Spiele, um sich den Jamboree-Partner zu ergattern. Gerade auf das langatmige Flippern hätte ich gut verzichten können. Zudem hätte ich gern einen Team-Modus mit drin gehabt. Was bleibt ist ein erstklassiges Mario Party, das allerdings nach wie vor nur im Multiplayer-Modus nachhaltig überzeugt.
Mario Party Jamboree ist exklusiv für Nintendo Switch erschienen. Unser Test-Muster stammt von Nintendo, wofür wir uns herzlich bedanken!
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