14 Jahre ist es her, seit Mario und Luigi Superstar Saga auf dem Gameboy Advance erschienen ist. Nun kommt der Klassiker als farbiges Remake auf den 3DS. Ob sich der GBA Titel mit überarbeiteter Grafik lohnt und was es mit der Schergen auf sich hat, verraten wir in unserem Review.
Mit Mario und Luigi Superstar Saga fand 2003 zum ersten Mal ein Mario-Rollenspiel den Weg auf den Gameboy. Das Spiel erfreute sich grosser Beliebtheit, was zu einer eigenen Spiele-Reihe mit mehreren Nachfolgern führte. Das innovative RPG wurde von AlphaDream komplett überarbeitet und aufgehübscht und erscheint jetzt auf dem 3DS, allerdings ohne 3D Effekt.
Das grundlegende Gameplay und die Geschichte haben die Entwickler weitgehend nicht angerührt. Prinzessin Peach braucht mal wieder die Hilfe unseres Lieblingsklempners. Diesmal ist sie allerdings nicht vom allzeit Schurken Bowser entführt worden, sondern zur Abwechslung ist sie an eine Hexe geraten. Die Hexe Lugmilla hat sich nämlich als Botschafter vom Nachbars-Königreich Bohnenland ausgegeben und Peach eine Truhe überreicht. Darin befand sich allerdings kein Geschenk, sondern ein Fluch, der Peachs liebliche Stimme gestohlen hat. Ab sofort gibt Peach nur noch Bombentöne von sich und das wortwörtlich, denn sobald die Prinzessin zu sprechen versucht, explodiert es um sie herum. Dies ist auf Dauer natürlich nicht tragbar und Mario und Luigi müssen nun ins Bohnenland reisen und Peachs Stimme zurückholen. Dabei werden sie von Bowser unterstützt, der dieses Mal nicht als Gegner des Klempnerduos agiert, sondern auf derselben Seite steht.
Das Bohnenland kommt quietschbunt im comicstyle daher und wurde ebenfalls komplett überarbeitet. Mit viel Liebe zum Detail wurden die alten Pixelhintergründe neu designt und in wunderschöne Welten umgewandelt. Mario und Luigi begegnen unterwegs vielen Feinden, die sie besiegen müssen, aber treffen auch immer wieder auf kleine Rätsel, die es zu lösen gilt. Manche erfordern ein bisschen Überlegung, andere ein wenig Geschick. Neben den Aufgaben findet der Spieler auch immer wieder Minigames, die zusätzlich für Abwechslung sorgen.
Superstar Saga ist ein Runden basierendes Rollenspiel gespickt mit kleinen Geschicklichkeitselementen. Durch richtig getimte Befehle können Schläge verstärkt oder Schaden reduziert werden. Am Anfang sind wir auf Sprungattacken beschränkt, doch schon bald können wir ein paar bekannte Angriffe aus dem Mario-Universum anwenden oder Partnermoves ausüben, welche durch komplexere Tastenkombinationen ausgelöst werden können. Dazu kommen noch nützliche Gegenstände, wie zum Beispiel der heilende Superpilz. Die Kämpfe sind ein gekonnter Mix aus agieren und reagieren, stellen allerdings keine allzu grosse Herausforderung dar.
Wie in jedem Rollenspiel erhalten Mario und Luigi Erfahrungspunkte auf ihrem Weg durch das Bohnenland, was ihre Attribute verbessert und ihnen ermöglicht andere Kleidung mit besseren Eigenschaften zu tragen.
Die Steuerung funktioniert einwandfrei. Der Spieler lenkt das Klempnerduo gleichzeitig mit dem Steuerkreuz. Mit A kann Mario hüpfen, Knopf B ist Luigi zugeordnet. Dies ist auf alle Fälle eine Verbesserung gegenüber dem Original, waren doch damals die Figuren nicht fest an einen Knopf gebunden, was die ganze Steuerung etwas komplizierter machte. Am Anfang ist diese Art der Bewegung etwas ungewöhnlich, aber mit ein bisschen Übung sollte dies kaum mehr Probleme verursachen. Zu den Kampf -und Hüpfbewegungen gesellen sich auch bald Teamfähigkeiten dazu, welche zum Beispiel Luigi auf Marios Schultern klettern lässt und somit den Helden ermöglicht höhere Sprünge zu bewerkstelligen oder wie ein Tornado über Hindernisse hinweg zu fegen.
Neu wurde die Schergen-Saga hinzugefügt. Diese muss zuerst freigeschaltet werden, was automatisch beim Spielen der Story geschieht. Hierbei handelt es sich um ein Runden basierendes Strategiespiel, in dem wir mit Bowsers Gefolgschaft gegen die Feinde aus dem Bohnenreich antreten und so eine andere Perspektive auf die Geschehnisse der Geschichte erhalten. Als Gumba sind wir der Anführer eines kleinen Bowser-Suchtrupps und machen uns auf ins feindliche Gebiet. Frei umherlaufen können wir allerdings nicht, sondern müssen aus dem Menü Gefechte auswählen, die wir zu bestreiten haben. Die Kämpfe sind sehr simpel und der Spieler ist zum grossen Teil Zuschauer. Es gibt drei verschiedene Einheiten, welche sich nach dem Schere-Stein-Papier Prinzip jeweils gegen andere Gegner besonders gut eignen. Ausserdem muss die Aufstellung und die Attacken bedacht werden mit denen wir uns in den Kampf stürzen. Die Idee ist ganz nett, allerdings hapert die Umsetzung etwas und die meisten Spieler werden sich nach einer Weile nur noch gelangweilt durchklicken.
Grafik und Sound wurden ebenfalls general überholt. Auf den 3D-Effekt wurde komplett verzichtet, was etwas schade ist, da in der Spielewelt nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich ist, welche Plattform weiter vorne und welche im Hintergrund steht. Aber auch in 2D macht das Remake eine gute Figur. Die Welt strahlt in kräftigen Farben und die Hintergründe sind liebevoll und detailliert designt, ohne den Charme des Originals zu verlieren. Der Sound wurde neu aufgenommen, was Fans des ersten Teils vielleicht die alten Klänge vermissen lässt. Die neuen Stücke fügen sich aber dennoch passend in die Spiellandschaft ein und vorallem die Geräuschkulisse ist unterhaltend und trägt zum Spielspass bei.
Fazit:
Mario & Luigi: Superstar Saga + Bowsers Schergen kommt als quietschbuntes Remake mit vielen spritzigen Dialogen und haufenweise Humor auf den Nintendo 3DS. Die Hintergründe wie auch die Charaktere wurden komplett neu gestaltet ohne dabei den Charme des Originals zu verlieren. Die etwas ungewöhnliche Steuerung ist einfach zu erlernen und bringt viel Abwechslung ins Gameplay. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht sehr fordernd und zieht erst gegen Ende der Geschichte etwas an. Das Spiel eignet sich daher auch für ein jüngeres Publikum oder unerfahrenere Spieler. Bowsers Schergen Saga ist ein netter Zusatz, der allerdings nicht allzu lange begeistern wird. Dafür fesselt das Hauptspiel um so länger und lässt kaum Langeweile aufkommen. Besitzer des GBA Spiels müssen für sich entscheiden, ob das Grafik-Remake die erneute Anschaffung des Games rechtfertigt. Alle anderen können hier getrost zugreifen.
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