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AutorenbildMichael Blum

The(G)net Review: MAG Massive Action Game

Die Nachfrage nach grossen Onlineschlachten ist spätestens seit der Battlefield-Reihe (für PC) bei vielen Spielern vorhanden, auf Konsole konnte dieses Bedürfnis jedoch bis heute nicht erfüllt werden. Zipper Interactive füllt hier eine Lücke und versucht, Onlinegefechte von grossem Ausmass für uns Konsoleros schmackhaft zu machen.


MAG Massive Action Game Test, Review, Testbericht.

Die Mauern als Grenze zwischen der Konsole und dem PC als Spielplattform wurden in den letzten Jahren meiner Meinung nach immer mehr eingerissen. Sowohl im Grafik-Bereich als auch in Sachen Gameplay haben sich die Systeme einander immer mehr angeglichen. Heute werden bereits viele Spiele für die Konsole entwickelt und danach auf den PC portiert, vor 5 Jahren noch ein undenkbares Szenario- vor allem im Bereich der Shooter. Als Konsolenspieler gucken wir jedoch auch heute noch neidisch zu unseren Kollegen am PC rüber, wenn es um die schiere Anzahl der Spieler in einem Onlinematch geht. Spiele wie Battlefield 2 oder auch Quakewars glänzen mit 64 Spielern und mehr gleichzeitig. Auf der Konsole ist bei 18 Spielern (wie beispielsweise bei Modern Warfare 2) jedoch meistens Schluss. Dieser Umstand ist auf der einen Seite dem Spieledesign zuzuschreiben, primär jedoch der Systemarchitektur. So gibt es auf der XBox Live Plattform keine Spiele, die dedicated Server anbieten. Somit sind sogenannte MMOs auf Konsole kaum realisierbar.


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Anders auf Sonys Plattform: Der neueste Streich von Zipper Interactive, welche bereits Erfolge mit der Socom Reihe auf der PS 2 und PSP verbuchen konnte, heisst MAG. MAG, oder auch "Massive Action Game", verspricht Onlinegefechte mit bis zu 256 Spielern gleichzeitig auf dedizierten Servern, was einen möglichst lagfreien Spielfluss garantieren sollte. Als Erstes müsst Ihr euch für eine von drei Parteien entscheiden. Einmal ausgewählt kann nicht mehr gewechselt werden. Alle drei sind Privatarmeen, also Söldner, die für die Weltregierungen die Drecksarbeit im immer heftiger umkämpften Ressourcenkrieg übernehmen. Man kann sich für die RAVEN, welche hauptsächlich Europäer rekrutiert mit Hauptsitz in Österreich; der SVER, welche aus Söldnern aus Osteuropa und China besteht oder VALOR, welche Ex-Militärs aus den USA rekrutiert, entscheiden.


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Im Menu kann der Karrierefortschritt sowie die Ausrüstung eingesehen und die Einsatzplanung vorgenommen werden. Als blutiger Anfänger habt ihr nur 3 Standardwaffensets zur Verfügung. Den Infanteristen, den MG-Soldaten und einen Sniper. Im Laufe der Zeit (und nach vielen Abschüssen) lassen sich immer mehr Waffen und auch Waffenzusätze oder Verbesserungen freischalten. Zusätze wie der Vordergriff für euer Sturmgewehr lassen die Präzision steigen, ein Rotpunktvisier erleichtert euch das Zielen ungemein. Dabei dürft ihr das Gesamtgewicht der Ausrüstung nie aus den Augen lassen, denn je mehr Gewicht der Soldat rumschleppen muss, desto langsamer bewegt er sich. Deshalb ist die optimale Balance aus Waffenstärke, Panzerung und Gewicht sehr wichtig und der Spielweise anzupassen.


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Sein Potenzial entfaltet MAG im Modus "Sabotage". In dieser Variante verteidigen bzw. erobert Ihr markierte Ziele. Das Besondere: Das Spiel gibt Euch das überwältigende Gefühl, nur ein kleines Rädchen in einem riesigen Uhrwerk zu sein. Jede Armee tritt mit zwei Platoons von je 32 Spielern an. Zuerst kämpft jede der Einheiten um einen kritischen Punkt. Fällt das Ziel, wartet die finale Schlacht: Die zwei Platoons beider Fraktionen streiten dann um ein Gebiet. Ähnlich verläuft Domination: Die Armeen bieten die maximalen vier Platoons auf, um acht Ziele zu verteidigen beziehungsweise zu erobern. Gelingt der Angriff, konzentriert sich das Gefecht auf die nächsten acht Punkte. Danach warten weitere acht Ziele bis zum Sieg oder die Verteidiger überstehen das Zeitlimit. Eine Anzeige am oberen Bildschirmrand informiert stets darüber, wie sich die anderen Squads und Platoons schlagen. Im Verlauf der Mission rücken die Kampfherde immer näher zusammen.


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MAG hat eine ziemlich flache Lernkurve, was für viele Spieler hohes Frustpotential in sich birgt. Wer nicht bereit ist viele Stunden für das Kennenlernen der Maps und Eigenheiten aufzubringen, wird entnervt nach kurzer Zeit aufgeben. Dieser Umstand kann dem Spiel jedoch nicht vorgeworfen werden, sondern ergibt sich durch die riesigen Maps. Matches mit bis zu 256 Spielern können nun mal nicht auf Maps wie in Call of Duty stattfinden. Die Maps in MAG sind bis zu 1 km2 gross! Was man den Programmierern jedoch sehr wohl vorwerfen kann, ist das miserable Balancing. Als Neuling habe ich mit den Standardwaffen nicht den Hauch einer Chance gegen die aufgepowerte M16 oder das 4-fach Zielfernrohr des gegnerischen Snipers. Und da alle Spielerränge durchmischt gegeneinander antreten sind hohe Frustmomente garantiert! Schade, hier hätte man sich besser an Glanztitel wie Modern Warfare 2 orientiert, welche auch Anfängern bereits konkurrenzfähige Waffensets zur Verfügung stellen.


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Technisch gesehen ist das Spiel sauber programmiert; die Engine zaubert flüssige (wenn auch nicht sonderlich hübsche) Bilder auf die Fernseher. Grafisch kann man locker mit dem Durchschnitt der Spiele mithalten, ohne jedoch rauszustechen. Die Soundkulisse ist schon eher peinlich, denn die Handgranaten klingen identisch mit denen aus Socom 2 aus dem Jahre 2004. Das Mittendringefühl eines Battlefield 2 erreicht der Titel auch atmosphärisch leider nie wirklich. Es ist zwar immer viel Action um einen herum, aber der Krieg scheint durch die Durchschnittsgrafik und den schwachen Sound nicht wirklich bei dem Spieler anzukommen.



Fazit:

MAG macht vieles richtig und einiges falsch. So ist die schiere Anzahl an möglichen Spielern gleichzeitig dermassen gross, dass viele Partien leider nur noch im puren Chaos enden. Die meisten spielen MAG wie ein Modern Warfare 2 im TDM Modus. Dadurch kommt keine Stimmung auf und auch die Missionsziele rücken in weite Ferne. Das Balancing ist nicht gelungen und die Technik ist höchstens guter Durchschnitt. Trotzdem ist der Reiz, solchen Monsterschlachten beizuwohnen, nicht zu unterschätzen.


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