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AutorenbildSaid Tijani

The(G)net Review: MadWorld

MadWorld hat schon bei seiner Ankündigung, dank hohem Gewaltgrad und stylischer schwarz-weiss Grafik für Aufsehen gesorgt. Die Präsentation im Comic Look hat eingeschlagen. Jetzt haben wir das Spiel in den Händen und können mit Freuden berichten: Es ist mehr als nur ein Blutfest!


MadWorld Test, Review, Testbericht.

Doch fangen wir vorne an, nämlich bei der Story. In der fiktiven Metropole Varrigan City ist die Hölle los. Die Insel wurde von Terroristen vollständig von der Aussenwelt abgeschottet, um auf ihr eine ultra brutale Gameshow namens Deathwatch abzuhalten. Aufgrund der vollständigen Isolation, schickt die Regierung einen ihrer besten Männer zur Infiltration auf die Insel: Jack, einfach nur Jack. Dieser durchtrainierte Geselle hat schon einige Erfahrung mit dieser Art von Situation und ist der richtige Mann für diesen Job. Im Verlauf der Geschichte, wird der Spieler immer mehr über Jack und diese Spiele erfahren. Man hält es fast nicht für möglich, doch die Story ist sehr interessant und spannend aufgebaut, inklusiver diverser Twists. Ihr schlüpft nun (wer hätte es gedacht) in die Haut von Jack. Durch einen Sponsoringvertrag mit dem geheimnisvollen XIII, werdet ihr für die Spiele akzeptiert und müsst euch nun vom Abschaum bis hin zur Spitze herauf kämpfen, euch den Titel des Champions holen, sowie die Hintergründe aufklären.


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Der Spielablauf kommt etwas älteren Spieler sofort bekannt vor. Das Spiel erinnert sehr an alte Sidescroll Beat em ups wie Final Fight oder Streets of Rage. Das heisst ihr läuft durch lineare Levels und macht alles platt was euch im Weg steht. MadWorld geht aber eigene Wege - auf welche wir gleich zu sprechen kommen. Ihr steuert Jack präzise mit dem Nunchuck durch die Gassen. Die Wiimote ist für alle wichtigen Aktionen verantwortlich. Per Knopfdruck lässt Jack die Fäuste sprechen und bei wiederholtem Drücken setzt er zu imposanten Kombos an. Neben seinen Fäusten hat Jack noch eine Kettensäge im Gepäck. Ganz wie in Gears of War, macht auch hier eine Kettensäge viel Laune und lässt sich für extrem brutale Angriffe missbrauchen. Zusätzlich wird der Bewegungssensor der Wiimote fleissig genutzt. Durch Horizontale oder Vertikales Schwingen der Fernbedienung, könnt ihr mit der Kettensäge eure Gegner malträtieren. Zusätzlich lassen sich geschwächte Gegner mit Finishers auslöschen. Diese übt ihr ebenfalls mit Bewegungen der Wiimote und des Nunchucks aus. Die Finisher sind ultra Brutal und variieren je nach Gegner, Position und Situation.


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In den Strassen von Varrigant City tummelt sich viel Gesindel, welches alle nur ein Ziel vor Augen hat: Euch zu töten und selber das Preisgeld einzusacken. Die Gegner sind immer sehr zahlreich auf dem Bildschirm vertreten und überzeugen mehr durch ihre Dummheit als mit ihren Kampfkünsten. Die Palette reicht von den üblichen Rockern, Pimps, Ninjas, Robotern bis hin zu ausserirdischen Gegnern. In den Levels von MadWorld findet ihr allerlei interessante Dinge, die ihr zum Töten eurer Kontrahenten benutzen könnt: Reifen, Strassenschilder, Messer, Feuerwerkskörper, Champagnerflaschen und vieles mehr. Die Entwickler überraschen euch in jedem Level mit neuen, abartigeren Ideen und Tötungswerkzeugen, die ihr auch benutzen solltet, denn im Spiel geht alles darum, so viele Punkte wie möglich zu machen.


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Ein Beispiel: Verhaut einen Gegner mit ein paar gezielten Fäusten, stülpt ihm einen Autoreifen über, stosst ihm ein Strassenschild durch den Hals und schmeisst ihn zu guter letzt noch vor einen fahrenden Zug oder in ein brennendes Fass = Top Punkte! Ihr könnt natürlich auch nur einfach den Gegner auf x beliebige Art und Weise umbringen, dass Spiel motiviert euch aber mit den vielen Möglichkeiten rumzuspielen, gerade eben wegen den höheren Punktzahlen für spezielle Kills. Wie schon erwähnt geht alles um Punkte. Sobald ihr nämlich genügend Punkte zusammen habt, werden zusätzliche Elemente freigeschaltet. Es werden neue Waffen in die Levels gebracht, Energie wird zugänglich oder eine der spassigen Bloodbath Minispiele wird geöffnet.


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Die Minispiele könnten durchgedrehter nicht sein. Ob ihr Man Darts, Man Golf, The Press, Death Train oder ein anderes, fieses Minispiel bestreitet, Ziel ist es immer möglichst viele Gegner zu plätten. Durch den extrem schwarzen Humor bleibt kein Auge trocken und kein Gegner am Leben. Diese Minispiele sind auch die einzige Mehrspielerkomponente. Das Hauptspiel könnt ihr nur alleine bestreiten. Die Minispiele könnt ihr zu zweit zocken.


Habt ihr auch die Minispiele überstanden und genügend Punkte erzielt, erhaltet ihr Zugang zu den Bossbattles. Diese Fights sind immer speziell aufgebaut. Zuerst wird ultracool jeder Kontrahent pompös vorgestellt bevor es danach ans Eingemachte geht. Die Bosse haben aber alle etwas gemein: Sie sind verdammt cool inszeniert mitsamt hammerharten Finishers!


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Neben den normalen "alles-töten-Abschnitten", verfrachten euch die Entwickler in ein paar Levels noch auf ein schnittiges Motorrad. Das Spielprinzip ändert sich auch hier nicht. Metzelt alles was euch vor die Räder kommt zu Brei.


Eingangs erwähnten wir ja den extrem coolen Schwarz / Weiss Grafikstil von MadWorld. Dieser Stil lässt das ganze Spiel wie ein zum Leben erweckter Comic aussehen und sieht absolut genial aus. Das Konzept wurde bis in den hintersten Winkel durchgesetzt und wirkt sehr frisch. Vielfach werden die Zwischensequenzen auch à la "24" gezeigt und manchmal seht ihr auch ein "Wooosh" oder "Baang!" eingeblendet, was zusätzlich Ausdruck verleiht. Die Animationen sind hervorragend. Die Grafik-Engine macht ihre Arbeit vorzüglich. Viele Gegner auf dem Bildschirm, ein riesen Gemetzel, doch Ruckler sind nur äusserst sehr selten vorzufinden. Schade kann hier der virtuelle Kameramann nicht ganz mithalten. Die Kamera lässt sich zwar immer hinter dem Spieler positionieren oder auf einen Gegner fixieren, verwirrt euch aber in vielen Situationen und lässt euch im Stich. Die Charaktermodelle, speziell Jack und die Endgegner, wurden alle hervorragend designt. Das gleiche gilt für die tollen Levels. Ob ihr in einem dreckigen Hinterhof, Chinatown oder einer Militärbasis eure Feinde verkloppt, die Levels sind interaktiv und sehen super aus.


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Während des wilden Treibens hört ihr einen verdammt coolen Soundtrack aus euren Boxen. Harte Hip Hop Beats, Gitarrenriffs und viel basslastige Stücke verzücken das Ohr. Der Soundtrack wirkt professionell, hat Ohrwurmqualitäten und passt absolut hervorragend zum Spiel. Die Sprachausgabe in den Zwischensequenzen ist auch auf sehr hohem Niveau. Jack ist fantastisch vertont und hat immer einen guten Spruch auf Lager. Die Bosse sowie die anderen Protagonisten sind auch herrlich schräg und übertrieben vertont worden. Den Vogel schiessen aber die ultracoolen Moderatoren der Show ab. Durchgehend plappern sie über die aktuellen Geschehnisse mit extrem schwarzem Humor. Wer die Trickfilmserie Futurama kennt, wird John Dimaggio (Bender) als Moderator wiedererkennen.


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MadWorld macht von Beginn weg viel Laune. Wer den ultimativen Gewaltgrad nicht scheut oder gar mag, kann sich über ein tolles Beat em Up freuen. Leider ist der Spass nach knapp 4 Stunden vorbei. Ausser ein paar neuen Waffen und einem härteren Schwierigkeitsgrad wird nicht mehr viel geboten. Trotzdem macht ein Besuch in Varrigan City immer wieder Spass, auch trotz des geringen Umfangs.




Fazit:

MadWorld hat mich seit dem ersten Trailer fasziniert und ich konnte es kaum erwarten, endlich selber Hand an diesen brutalen, schrägen, lebendig gewordenen Comic zu legen. Glücklicherweise wurde ich nicht enttäuscht. Das Spiel bietet einen unglaublich krassen Gewaltanteil, der vielen (vor allem Politikern) sauer aufstossen wird. Mich hat es aber nicht gestört, denn das Spiel nimmt sich selber niemals ernst und will auch als spielbarer Comic durchgehen. Wer auf das ausgestorbene Genre der Sidescroll Prügler steht, wird mit MadWorld sehr viel Spass haben. Kritisieren muss ich aber trotzdem ein paar Dinge. Die Kamera ist zum Teil wirklich frustrierend und besonders bei vielen Gegnern lässt sie euch oftmals im Stich. Dann fehlt mir bei so einem Spiel der CoOp Modus mit einem Freund. Wieso darf ich nur die Minispiele zu zweit spielen?! Zu guter letzt bleibt noch die kurze Spieldauer von knapp 4 Stunden zu bemängeln. Trotz dieser Kritikpunkte, habe ich meinen Trip in diese frische, neue Welt jede Minute genossen und sehr viel Spass mit MadWorld gehabt. Alle die mit der Gewalt umgehen können und sich nicht an dem speziellen Grafikstil stören müssen zugreifen. Besser in 3D geprügelt habt ihr selten. MadWorld ist nach HotD Overkill der zweite Hit von Sega, Weiter so!


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