Eine neue Nintendo Konsole ohne passenden Mario Titel gibt’s nicht? Mit der neuesten Hardware Generation beweist Big N das Gegenteil und spendiert Marios wenig beachtetem Bruder ein eigenes Spiel. Dabei handelt es sich noch dazu um ein komplett neues Genre - na wenn das mal nichts ist. Ob Luigi mit seinem populären Bruder mithalten kann, erfahrt Ihr in den folgenden Zeilen.
Obschon Luigi bisher in keinem Spiel die alleinige Hauptrolle übernahm, bestehen natürlich einige Qualitätsansprüche, handelt es sich doch um einen Mario Brother. Startet Ihr die Mini DVD das erste mal, erspäht der erwartungsvolle Spieler erst mal ein äusserst mickrig geratenes Intro in welchem es zudem flimmert als hätte man eine PS2 vor sich, von was im restlichen Spiel glücklicherweise nichts mehr zu sehen ist. Danach geht’s gleich ab ins Hauptmenü. Hier wählt Ihr einen von 3 Speicherplätzen oder werkelt im Options Menü rum. Wobei’s da neben dem Sound und der Steuerungsmöglichkeit nicht wirklich viel einzustellen gibt.
Startet Ihr das Spiel, befindet Ihr Euch in Luigi’s Haus auf der Suche nach dem prominenten Bruder. Nach einer kurzen Trainigssequenz bemerkt Ihr, dass das Haus nicht ganz verlassen ist. Einige Geister haben sich hier breitgemacht und sollen mit Hilfe Eures Staubsaugers Ghostbusters ähnlich eingesogen werden. Ihr leuchtet die Gespenster erst mit der Taschenlampe an, um Ihnen darauf mit dem Sauger die Hitpoints abzuziehen. Im Prinzip ist genau dies auch die grundlegende Handlung im gesamten Spielverlauf. Wären da nicht die eingestreuten Rätsel. Denn jeder der vielen verschiedenartigen Geister verlangt eine andere einsaug Methode. Beispielsweise müsst Ihr erst mal alle im Raum befindlichen Instrumente aktivieren, um eine nette Geisterdame erscheinen zu lassen, welche Euch dann die gute alte Super Mario Bros Melodie vorspielt, bevor sie dem Erdboden gleich gemacht wird. Da Luigi nicht im Besitz der benötigten Schlüssel für die verschiedenen Zimmer im Haus ist, erhällt er praktisch nach jedem erledigten Ungetüm den Zugang zu einem weiteren Zimmer.
Habt Ihr einige der unheimlichen Gestalten überwältigt, wartet jeweils ein origineller, hübsch anzusehender Endgegner auf Euch, welcher wie so oft speziell Hartnäckig ist. Da die meisten Rätsel und Geister nicht sonderlich fordernd sind, dürftet Ihr Luigi’s Mansion nach gut 6-8 Stunden von jeglichen Geistern erleichtert und Mario aus den Händen von Big Boo befreit haben, Die Comiclastige Grafik wirkt äusserst plastisch und passt perfekt zu einem Mario/Luigi Game. Keinesfalls eine bombastische Grafik, aber sowas erwartet der Mario Fan wohl kaum von einem derartigen Titel.
Dennoch sind einige schön gemachte Details zu entdecken. Saugt Ihr z.B. den Teppich von einem Tisch, ist dies physikalisch unheimlich gut umgesetzt und wirkt äusserst realistisch. Soundtechnisch geht’s in einem typischen Mario Style gespenstisch zu und her. Eine bessere musikalische Berieselung hätte Nintendo wohl nicht dazu packen können Unbedingt erwähnenswert sind diesbezüglich auch die nahezu genialen Luigi SFX, welche ein ängstliches Pfeiffen oder suchende „Mariooo“ Rufe beinhalten – kultig.
Fazit:
Nach anfänglicher Skepsis diesem Titel gegenüber (Geistersaugen hört sich nicht wirklich spannend an) muss ich zugestehen, dass mich Luigi’s Mansion mittlerweile mehr als Wave Race in seinen Bann gezogen hat . Wobei dies nicht unwesentlich mit dem stetigen Vorankommen und den vielen verschiedenen Geistern zu tun hat. Diese erinnern mich zeitweilig ein wenig an Punch Out und die unterschiedlich benötigten Strategien. Die kurze Spielzeit kommt dem Spielspass im Endeffekt zu gute. Denn viel länger als max. 10h wird Luigi Euch nicht motivieren können. Oder anders ausgedrückt: Bevor die Geisterjagd an Fun verliert, habt Ihr das Spiel bereits durch. Für mich ein selten gelungener Launch Titel, bei welchem durch das neuartige Spielprinzip aber evtl. ein Probespielchen angebracht wäre.
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