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The(G)net Review: Lost Planet 2

Autorenbild: Michael BlumMichael Blum

Hammer Optik, nonstop Action, brachiale Waffenpower und steuerbare Roboter, welche gegen riesige Bossgegner eingesetzt werden können - all das war Lost Planet 1. Dasselbe verspricht uns Lost Planet 2. Die Erwartungen sind enorm, die Messlatte hoch angesetzt. Kann der Nachfolgetitel diese Erwartungen erfüllen?


Lost Planet 2 Test, Review, Testbericht.

Zehn Jahre sind nach den Ereignissen des ersten Teils vergangen und der Planet E.D.N.III, der auch dieses Mal Schauplatz der Handlung ist, hat sich in dieser Zeit massiv verändert. Im ersten Level, welcher gleichzeitig als Tutorial dient, merkt der Spieler davon noch nichts. Die vorherrschende Farbe ist weiss, man steht unter Zeitdruck, da einem die Kälte das Leben aussaugt. Kurz darauf ändert das Szenario von kalt zu heiss. Mittels hübsch anzuschauender Rendersequenz werden wir in eine unwirkliche Dschungelwelt, die nun ebenso Teil des Planeten geworden ist, transferiert.


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Aus ehemaligen Schneepiraten sind kurzerhand Dschungelpiraten geworden und die Charaktere des Vorgängers wurden komplett gestrichen. Wer also auf eine konsequente Weiterführung der Story gehofft hat, wird enttäuscht. Da jedoch schon beim ersten Teil des Blockbusters die Action an erster Stelle stand, lässt sich dieser Umstand leicht verschmerzen. Zwar bietet Lost Planet 2 eine neue Geschichte, diese präsentiert sich aber derart wirr und belanglos, dass sie schon nach wenigen Stunden vom Spieler völlig ausgeblendet wird.


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Bereits nach dem Start des Spiels erwartet uns die erste Überraschung: Irgendwie scheint nichts einem herkömmlichem Einzelspielerpart zu ähneln, was aber durchaus beabsichtigt ist. Lost Planet 2 verschreibt sich nämlich voll und ganz dem Mehrspielerspaß und bietet deswegen die Möglichkeit, die gesamte Kampagne mit drei weiteren Leuten online zu absolvieren. Alternativ kann die Story aber auch zu zweit an einer Konsole bestritten werden. Doch was ist, wenn das System aus diversen Gründen nicht mit dem Internet verbunden ist oder man schlichtweg keine Freunde zum Kauf überreden kann? Hier besteht die Alternative, auf bis zu drei von der KI gesteuerte Charaktere zurückzugreifen. Es stellt sich aber schnell heraus, dass die künstlichen Zeitgenossen nur wenig taugen. Sie zeigen kaum Eigeninitiative, laufen an Zielen vorbei oder stehen nicht selten daneben und helfen einfach nicht. Wie oft ist es mir passiert, dass der KI-Kumpel beim Checkpoint stehen blieb und ich den nächsten Abschnitt alleine aufräumen durfte? Zu oft! Durch diese groben Schnitzer ist das Spiel, wenn ich alleine auf die Jagt gehe, sehr schwer. Die gegnerische KI kommt ebenfalls nicht besser daher. Häufig stehen sie nämlich mit dem Rücken zum Spieler oder beweisen auf andere Art und Weise ihren mangelnden Scharfsinn. Die intelligentesten Gestalten auf dem Planeten scheinen die altbekannte Akridenmonster zu sein.


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Wer also keine Onlineambitionen besitzt, wird mit Lost Planet 2 wohl nur wenig glücklich werden. Dennoch lohnt sich der Blick in die Kooperations-Variante, denn durch diesen Aspekt bekommt der Titel einen positiven Beigeschmack, was die Taktik anbelangt. Teamplay wird gross geschrieben und es macht auch massig Spass mit 3 Freunden einen 20m hohen super Akriden zu zerstückeln. Einzelaktionen werden vom Spiel nur selten belohnt, was vor allem auch an der großen Anzahl der Widersacher liegt. Sofern sich der Spieler also vernünftig mit seinen Teamkameraden per Chat abspricht, kommt richtig Stimmung auf. Außerdem verlangen manche Aufgaben eine gescheite Arbeitsteilung. In einer Situation müssen zum Beispiel vier verschiedene Generatoren für eine gewisse Zeit beschützt werden. Da macht es natürlich Sinn, jede Position mit einem Protagonisten zu besetzen.


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Das Gameplay hat sich so gut wie gar nicht verändert, die Knopfbelegung ist identisch, der Spielablauf unverändert. Ihr kämpft euch gegen unzählige Gegner durch die Levels, ab und an gilt es einen Bossgegner zu zerlegen und das war’s auch schon. Übliche Features (wie der Seilhaken oder die Möglichkeit, grosse, von den Mechs abgeschraubte Knarren zu nutzen) kennen wir schon vom Vorgänger.


Lost Planet 2 Test, Review, Testbericht.

Technisch spielt der Titel nicht mehr in der obersten Liga. Die Engine blieb bis auf wenige kleine Änderungen unangetastet. Das Spiel sieht nach wie vor gut aus, kann sich jedoch mit Referenztiteln wie einem BF Bad Company oder Gears of War 2 keinesfalls messen. Die Soundkulisse ist solide, aber nicht gerade aufregend.



Fazit:

Altbekanntes Gameplay, überarbeitetes Setting. Lost Planet 2 verspricht brachiale Action und nonstop Geballere verpackt in fortschrittlicher Technik. Gerecht wird es diesem Anspruch nur teilweise. Die Grafik ist gut aber nicht mehr auf Topniveau, der Sound ist ein wenig lasch. Das Gameplay kann über weite Strecken durchaus überzeugen. Fans des ersten Teils werden zweifellos ihren Spass daran haben, Actionfans dürfen ebenfalls bedenkenlos zugreifen. Allen andern empfehle ich, zuerst eine Runde Probe zu spielen.


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