Square Enix präsentiert mit Lord Of Arcana ein von Access Games entwickeltes Actionspiel, mit dem man (optional im 4-Spieler-KoOp) auf die Jagd nach mächtigen Kreaturen geht, um sie dann mit eindrücklichen Finishing Moves über den Jordan zu befördern.
Das (eigentliche) Spiel beginnt mit der Auswahl zwischen einem weiblichen und männlichen Protagonisten, bei der man noch zahlreiche Details wie Haare, Gesicht, Hautfarbe und so weiter bestimmen könnt. Nachdem das getan ist, könnt ihr euch für eine Waffe entscheiden, mit der ihr in das Game starten wollt: Ob nun ein- oder zweihändige Schwerter, Keulen oder Feuerlanzen, alle haben ihre Vor- und Nachteile. Glücklicherweise könnt ihr eure Wahl später noch ändern, so dass ihr euch nicht langfristig spezialisieren müsst, sondern dürft.
Nach einem kurzen Vorgeschmack auf spätere Fähigkeiten startet man in einem Dorf namens 'Porto Carillo' ohne Erinnerungen oder sonstige bemerkenswerte Eigenschaften. Von dort aus brecht ihr zu euren Quests auf. Mit zunehmender Anzahl an erfolgreich absolvierten Missionen steigen Erfahrung und Fähigkeiten, so dass ihr den immer stärker werdenden Monster auch Paroli bieten könnt. Nebst den normalen Attacken beherrscht die Hauptfigur Combo-Moves und Magieangriffe, welche ihr von sicherer Distanz aus auf eure Gegner loslassen könnt. Es gibt noch weitere Attacken im Stile von Finishing Moves und Beschwörungen, auf die hier wegen Spoilergefahr nicht näher eingegangen werden soll.
Die Anspielung auf God Of War ist übrigens auch diesbezüglich nicht weit hergeholt, als dass teilweise Quicktime-Events gebraucht werden, um die Viecher zu plätten. Euer starkes Set an Angriffen ist auch bitter nötig: die Bosse, beziehungsweise das jeweilige 'Monster Of The Day' haben es faustdick hinter den Ohren. Für jene Charakterdesigns sind viele unterschiedliche Designer aus dem Westen und Fernen Osten verantwortlich, die dafür sorgen, dass kein Endboss dem anderen gleicht. So kämpft ihr gegen Feuervögel, Minotauren, Schleime und bekannte Fabelwesen.
Die Obermotze lassen sich auch im KoOp-Modus erledigen, der aber nicht gestestet werden konnte. Das Feature gilt nur für Ad-Hoc-Partys, erlaubt also keine Online-Missionen. Trotzdem ist es ein lobenswertes Angebot, das so viel häufiger anzutreffen sollte. Weniger Lob erhält die Steuerung, die wohl die Erfindung eines Entwicklers sein muss, der zu viel Zeit mit fiesen Monstern verbracht hat. Denn das Spiel bringt es tatsächlich fertig, die Kamerajustierung auf das Digipad zu legen und die Laufsteuerung auf den Joystick. Ganz genau: Wenn man während dem Herumlaufen die Perspektive ändern will, muss man anhalten, justieren und kann danach wieder weitergehen / -kämpfen. Ein unbegreiflicher Lapsus, der den Spielspass erheblich trübt.
Immerhin haben die Entwickler in audiovisueller Sache einen guten Job gemacht. Grafisch ist das Spiel sehr ansprechend und konsequent in einem harten und düsteren Ton gehalten. Die Finishing Moves sind blutig, schnell und spektakulär inszeniert und genügen auch 'God Of War'-Ansprüchen. Der Soundtrack kommt rockig-epischen daher, aber langfristig häufen sich die Stücken doch zu sehr - hier gibt es Abzüge für die mangelnde Abwechslung.
Fazit:
Lord Of Arcana hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits wurde alles schön aufgemacht und kommt in einem eigenen Look daher, andererseits gibt es ärgerliche Unstimmigkeiten was das Erschaffen von Items und die Besorgung von Materialien angeht. Als finishing move jedoch agiert die Justierung der Perspektive via Steuerkreuz: zu mühsam, um wahr zu sein. Fans von Monster Hunter und God Of War dürfen gerne einen Blick riskieren, alle anderen sollen das Spiel jedoch unbedingt probespielen.
Comments