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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: Like a Dragon: Ishin!

Bei Like a Dragon: Ishin! handelt es sich nicht um eine Neuproduktion. Das Spin Off erschien bereits 2014 für PS3/PS4 jedoch nur für den japanischen Markt, westliche Spieler schauten mangels englischer Lokalisation in die Röhre. Nach den bombastischen Erfolgen von Yakuza 0 und dem ungewöhnlichen Like A Dragon entschied sich die Chefetage des japanischen Spieleriesen, die kleine Lücke bis zum Release des nächsten offiziellen Ablegers der Serie zu füllen.


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Ein Yakuza im mittelalterlichen Japan mit Katanas und Knarren? Sega, take my money! Kurz das PS3 Original durch den Textur-Updater gejagt und das Ganze mit englischen Texten, aber immer noch japanischer Sprachausgabe, versehen, wirft uns Sega ins mittelalterliche Fernost Getümmel.


Hauptakteur Ryoma kehrt aus nicht näher definierten Gründen in seine Heimatstadt Kyo zurück, die mittlerweile von rücksichtslosen Politikern und deren Soldaten kontrolliert wird. Kaum angekommen, wird Ryoma Zeuge, wie zwei Stadtwächter eine wehrlose Frau niederschlagen. Als ehrenhafter Samurai vermöbelt er die beiden Feiglinge auf der Stelle. Leider kommt diese Aktion einem Todesurteil gleich und Ryoma landet vorläufig in der Zelle. Gefesselt und auf sein Urteil wartend, bekommt er unerwarteten Besuch von Magistraten der Stadt. Und als wären wir bei Star Wars, wendet sich das Blatt und es stellt sich heraus, dass unser Besucher auch der Vater von Ryoma ist. Plottwist hin oder her. Sein Vater verhilft ihm zur Flucht und einer neuen Identität plus Unterkunft. Unser Hauptdarsteller ist vorerst sicher.


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In Kyo gibt es einiges zu tun für unseren Helden. Neben dem geradlinigen Story Modus gibt es abseits ein Füllhorn von Ablenkungen. Ryoma singt in schrägen Tönen Karaoke, versucht sich als holpriger Tänzer oder liefert sich im lokalen Freundenhaus ein Trinkspiel mit den ansässigen Damen. Baseball war im 19. Jahrhundert in Japan noch nicht so populär wie heute. Deshalb wird das Minigame einfach mit Knarre und Schwert bestritten. Shogi und Mahjongbude laden auf ein kleines Spielchen ein. Natürlich wird auch wieder geangelt, bis der Wurm Feierabend hat und zahlreiche Shops und Restaurants laden zum kurzen Verweilen ein.


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Wir können hier jetzt nicht jeden Aspekt von Ishiin besprechen, es gibt einfach wahnsinnig viel zu tun. Von Dungeon Challenges mit neuen NPC-Sidekicks in Kartenform zu den zahlreichen, humorvollen Nebenmissionen bis hin zu “Another Life”, wo Ryoma auf einem kleinen Hof Gemüse pflanzt und leckere Gerichte kocht. Für jede erfolgreiche Handlung werden uns Virtue-Punkte zuschanzt. Diese verhelfen uns nicht nur zu besserem Ansehen in der Bevölkerung, sondern können an einem speziellen Schrein gegen Upgrades wie mehr Ausdauer beim Rennen, erhöhte Inventar Kapazität oder neue Kochtechniken etc. eingetauscht werden.


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Unterwegs werden wir jedoch stets von irgendwelchen Wegelagerern, Strauchdieben und schlecht gelaunten Soldaten angegriffen. Das Kampfsystem unterscheidet sich aufgrund der Thematik und dem Setting ein wenig von den üblichen Handkanten Akrobatiken der anderen Yakuza Teile. Vier unterschiedliche Kampfstile stehen uns zur Auswahl, die wir per Steuerkreuz wechseln können. Der Brawler ist der einzig bekannte Kampfstil und lässt einen unbewaffneten Ryoma heftige Schwinger austeilen oder er klatscht den Spitzbuben mit einem saftigen Wrestling Move gegen die Wand. Als Schwertschwinger sezieren wir unser Gegenüber mit Katanaschnippeleien und durchbrechen die Defensive blockender Feinde. Der Gunner vertraut auf seinen Revolver, der entweder mit normalen Projektilen die Standard Hoshis aufs Korn nimmt oder mit verstärkter Munition die Gegnerschar durchlöchert. Die interessanteste und unserer Meinung effektivste Fähigkeit ist aber der Wild Dancer. Mit Knarre und Schwert im Kombipack schnippelt und schiesst ihr euch durchs Gemenge und kombiniert die wildesten Moves zusammen, was im Besten Fall in einem 360 Grad Rundum-Kugelhagel endet.


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Mit jedem Erfolgreichen Schlag erhöht ihr euren Heatmeter. Ist der Kreis einmal voll können wir, wie bei den Vorgängern, deftige Spezialattacken und Finisher vom Stapel lassen. Ryoma ist aber nicht gleich von Beginn an Meister aller Klassen. Um neue Moves freizuschalten benötigt es ein wenig Arbeit. In unterschiedlichen Dojos dürfen wir unter gewissen Auflagen unsere Skills erweitern. Haben wir den obligatorischen Trainingsteil beendet, wird im Skilltree aufgelevelt. Trainings- und Moveorbs, die wir durch XP nach erfolgreiche Siege erhalten, schalten neue Slots frei, die uns u.a. mehr Schlagstärke versprechen, die Lebensenergie erhöhen oder unseren Heat Meter verbessern. Wir raten, euch auf 2 Stile festzusetzen, da es in einem normalen Spieldurchlauf ohne Grind nicht zu schaffen ist, alle Skills freizuschalten. Interessant wird es beim Waffenhändler und Knarrenschmied. Während Ersterer uns mit vorgefertigten Gegenständen versorgt, die wir mit einer der zwei Währungen begleichen, verbessert der Zweite unsere Waffen mit speziellen Elementarboni wie Blitz, Feuer, Plasma und Co. oder er modelt mit Hilfe neuer Materialien, die man mühsam zusammen sammeln muss, neuartige Knarren und Katanas für uns zurecht.


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Es ist keine Überraschung, dass auch Ishiin, wie dessen Vorreiter, vollgepackt mit Cutscenes und Dialogen ist. Die Hauptstory, die mit Intrigen, Verrat und vielen Bossfights gespickt ist, beinhaltet aber nur einen Bruchteil der gesamten Spielzeit. Die vielen Nebenmissionen, Challenges und Minigames können die normale Spielzeit von ca. 18 Stunden locker auf 50 Stunden aufblasen, will man alles abgehakt haben. Nach den Credits kann, wer will, ohne Druck den Rest komplettieren. Ganz harte Samurais belohnt Sega mit den Ultimate Challenges. Diese beinharten Missionen sind nur für Experten gedacht, die jeden Gegner in der Battle Arena und den Dungeons erledigt haben.


Fazit:

Ist Like a Dragon: Ishin! nur ein simpler Assetflip oder ein eigenständiger Ableger? Dass Sega vergangene Ressourcen recycelte sieht man nicht nur an Ryoma, der verblüffend Yakuzas Kazuma gleicht. Auch andere Gesichter, Charaktermodelle und Animationen kenne ich bereits aus der Vergangenheit. Als alter Yakuza Fan stört mich das aber nicht im Geringsten, eher im Gegenteil. Man fühlt sich gleich wie zuhause. Vom Gesamtpaket bekommt man die übliche Formel. Solide Story, wenn sie auch für mich stets zu langgezogen scheint und ein wenig zu viel gelabert wird, dutzende Nebenaktivitäten und natürlich viele Kämpfe gegen mittelalterliche Samurai Schergen. Und hier brilliert Ishiin. Das Zusammenspiel mit Knarre und Schwert ist nicht neu und kennt man spätestens seit Dante von DMC, aber im historischen Kontext macht es bei Ishiin viel mehr Sinn und vor allem sehr viel Spass. Wenn man von einem wilden Wild Dancer Combo zum Schwertschwinger wechselt, den Angriff blockiert und dann als Gunslinger sein Gegenüber vollpumpt und mit einem Finisher abschliesst, hat Sega meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Nur eine kleine Sache hat mich dann doch etwas irritiert. Die umfangreichen Waffen- und Knarren-Optionen sind ja gut und recht, problematisch wird es nur, wenn ich nach mühsamer Grinderei mir alle Materialien für die neueste Waffe zusammengesucht habe, nur um heraus zu finden, dass der Levelboss zuvor mir eine bessere Knarre bzw. Katana überliess, die gleich ein paar Levels über meinem Wunschitem steht. Like a Dragon: Ishin! ist nicht nur für Yakuzafans eine sicher Wahl, denn ich habe schon eingangs erwähnt, Samurai und Knarre gehen immer!



Like a Dragon: Ishin! ist für PC, PS4 und 5, Xbox One uns Series X|S. Wir haben das Spiel auf einer PS5 gespielt. Das frühe Test-Muster stammt von Plaion, wofür wir uns recht herzlich bedanken!



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