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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name

Totgeglaubte leben länger. Nachdem Kazuma Kiryu sein vorzeitiges Ableben im letzten Teil vorgetäuscht hat, begleiten wir die Prügel-Ikone nach Sotenbori. Neben witzigen Minigames, skurrilen Sidequests und einer faustdicken Spieleüberraschung, hauen wir auch diesmal die halbe Yakuza Gemeinde von Osaka ins Game Over.


Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name Test Review Testbericht PlayStation Xbox

Kiryu oder Jiryu, wie er sich im neuesten Ableger nennt, verschaffte sich eine Position als Geheimagent für den mächtigen Daidoji Clan. Die aktuelle Mission schickt den Undercover Yakuza als Kurier nach Yokohama. Das ganze erweist sich als Falle und Jiryu lässt im ersten Kapitel ausschliesslich die Fäuste sprechen. Diesmal müssen wir uns mit nur zwei unterschiedlichen Kampfstylen zufriedengeben. Uns bleibt die Wahl zwischen "Yakuza" und "Agent". Als japanischer Gangster verteilen wir harte Hiebe und Kicks inklusive Charge Option, packen die Fieslinge am Schlafittchen für einen anschliessenden German Suplex oder brechen ein paar Knochen mit einem brutal animierten Finisher.


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Als Agent sind wir zwar nicht so schlagkräftig, trotz rasanten Kombos, dafür bringen wir eine Menge an ungewöhnlichen Gimmicks an den Start. Mit einem Laser Lasso alias "Spider Skill" fesseln wir temporär die Strassenganoven und nutzen ihre Kampfunfähigkeit zu unseren Gunsten. Wollen wir schnell aus der Gefahrenzone preschen, setzen wir auf den "Serpent Skill" und düsen wie auf Schlittschuhen in der Gegend herum. Die "Fireflies" sind spezielle Zigaretten, die wir uns kurz anzünden und als getarnte Mini-Bombe auf den Boden schmeissen. Besonders bei grösseren Gruppenansammlungen ist die Kippe sprichwörtlich der Knaller. Nach einem kurzen Cooldown ist sie unlimitiert einsetzbar.


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Wer sich nicht die Hände schmutzig machen will, bestellt per Knopfdruck ein paar "Hornets". Diese Killerdrohnen lassen sich unendlich spammen und fliegen autonom auf Konfrontationskurs Richtung Feind. Der altbekannte "Heat Move" ist bei beiden Kampfstilen dabei. Bei voller Spezialleiste können wir entweder die oben genannten Finisher ausführen oder wir aktivieren die Heatbar und hauen die Schurken für ein paar Sekunden mit übermenschlicher Kraft und rapider Schlagfolge zu Kleinholz. Die Grundausrüstung ist aber nur der Anfang. Mit über 50 Upgrades und zusätzlichen Prügel Optionen beehrt Sega unseren Helden, der komplett aufgemotzt zur unschlagbaren Kampfmaschine mutiert. Wir erlernen eine wertvolle Pariermöglichkeit, erweitern unsere Finisher und Heatbar oder schalten den Drunken Dragon frei, der uns im besoffenen Zustand kleine Statusboni verleiht. Aufgelevelt werden die Fähigkeiten direkt durch einkassierte Yens von unseren Strassenkämpfen und Side Missions, die schnell ein paar Hunderttausende kosten können. Aber noch nicht genug! Verfügen wir zusätzlich nicht über genügend Akame Points, nützt auch das dickste Bankkonto nichts. Denn die meisten Skills lassen sich nur in Kombination mit beiden freispielen.


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Nach dem ersten paar Intro-Prügeleien treffen wir in unserem Hideout auf unsere gute Seele und Partnerin Akame. Wie wir schnell herausfinden, sollen wir nicht nur ausschliesslich die örtliche Gangster-Szene aufmischen, sondern auch die eine oder andere gute Tat vollbringen. Ausrufezeichen, die auf der Map angezeigt werden, stellen verzweifelte Mitbürger dar, denen wir bei der Problemlösung helfen sollten. Wir holen einen Ball per Spider Lasso aus einer Baumkrone, fotografieren für einen Passanten eine Sehenswürdigkeit, schenken einem Jungen ein Stofftier, welches wir im lokalen Arcade Center gewinnen müssen oder verprügeln ein paar Schutzgelderpresser, die vor einem Lokal auf dicke Hose machen. Hinzu können wir von Akame längere Nebenmissionen annehmen, die eine weitaus höhere Punkteausschüttung versprechen.


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Wer nur durch die Hauptstory hetzt, wird aufgrund mangelnder Devisen Jiryu niemals komplett aufleveln können. Wie bei jedem Yakuza beschäftigen wir uns auch hier gerne mal mit unkonventionellen Hobbies. Im Golf Center nehmen wir an einem Putt-Contest teil, um den hauseigenen Highscore zu knacken. Im gemütlichen Billard Café erwartet uns eine Trick Shot Challenge oder wir hoffen, dass unser selbstgebautes Spielzeugauto beim Carrerabahn Race nicht von der Strecke fliegt. Es lässt sich aber auch mit Karaoke, Darts, der Cabaret Bar, in diversen japanischen Brett- und Kartenspielen oder mit Poker und Blackjack die Zeit um die Ohren schlagen.


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Wer gerne etwas mehr in die moderne Richtung sucht, wird in der Spielhalle mit Sonic Fighters, Virtua Fighter oder Motor Raid fündig. Aber das beste Kleinod versteckt sich hinter Sega Racing Classics 2, denn hier haben wir das allererste Mal eine Konsolen-Umsetzung des Arcade-only Racers Daytona 2! Für Fans der 8Bit Ära verstecken sich im Spiel Master Games Module wie Fantasy Zone, Alien Syndrom oder Galaxy Force. Jiryu treibt sich ausschliesslich im Viertel Sotenbori herum, das Veteranen bestens aus dem letzten Teil vertraut sein sollte. In den fünf Kapiteln verschlägt es ihn aber auch auf das ominöse Schloss. Diese als Öltanker getarnte Megayacht beherbergt nicht nur ein ganzes Casino, mit Shoppingmöglichkeit und Helipad, sondern ist auch der Austragungsort der Colloseum Fights. Hier verprügeln wir eine stattliche Anzahl an Superfightern, um an die Spitze der Rangliste zu klettern. Als Neuheit steigen wir auch in die Team Battles ein. Wir können bis zu vier andere Kämpfer rekrutieren, mit denen wir dann in wilden Gruppen Fights zur Massenkeilerei antreten.


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Ausserhalb der Kämpfe kann Jiryu optional in die Ego Perspektive wechseln. Haben wir es nach 12 Stunden durch die Hauptstory geschafft, geht's anschliessend wieder zurück nach Osaka um die eine oder andere Nebenmission zu erledgien und Jiryu weiter aufzuleveln oder wir versuchen uns an der umfangreichen Demo zum kommenden Like a Dragon: Infinite Wealth.



Fazit:

Sega kennt kein Pardon. Zwei Yakuza-Teile innerhalb von knapp 4 Monaten zu veröffentlichen, ist an Fanservice kaum mehr zu übertreffen. Der nächste Ausflug nach Osaka bietet bis auf die neuen Kampfstile nicht viele Neuerungen und fällt wesentlich kleiner aus als Yakuza 6. Das will aber nicht heissen, dass wir hier kein vollwertiges Produkt geliefert bekommen. Aufgrund der Fülle an interessanten Minigames, Colloseum Events und Yakuza typischen Sidequests kann in Sachen Umfang nichts kritisiert werden, besonders wenn man solch eine unerwartete Granate wie Daytona 2 nebenbei serviert bekommt. Klasse! Während bei den Fight Mechaniken die Yakuza Variante aufgrund der etwas zu klassischen Handhabe etwas hölzern wirken, fand ich Kiryu als Agenten unschlagbar. Drohnen, explosive Zigaretten und Laser Lasso, das sich selbst ein Spider-Man wünschen würde, zeigt den abgefahrenen Humor des Entwicklerstudios Ryu Ga Gotoku, für das ich es so liebe und schätze. Like A Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name ist ein sehr spassiger Ausflug, der mehr auf Altbewährtes setzt, als das Rad neu zu erfinden. Neulinge, die ihren ersten Schritt ins Yakuza Universum wagen wollen, sollten aber vorerst mit Yakuza Zero, Teil 5 oder 6 anfangen, dem Rest wünsche ich viel Vergnügen in Osaka.


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Like A Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name ist für PS5, Xbox Series X|S, PC und im Xbox Game Pass erhältlich. Wir haben uns die PS5 Version angesehen. Das Test-Muster stammt von SEGA, wofür wir uns herzlich bedanken!


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