Das Point'n Click Adventure Life of Delta des Indie Studios Airo Games erschien bereits im März 2023 für den PC. Wie sich die Konsolenportierung schlägt schauen wir uns heute an.
Life of Delta spielt in einem postapokalyptischen Szenario. Die Menschheit augenscheinlich ausgerottet, herrschen anthropomorphe Reptilien- und Wildschweinwesen über die verwüsteten Überreste; Roboter übernehmen die niedrigen Arbeiten. Unser Protagonist "Delta", ein Reparaturroboter, wird von Joe vor seiner Entsorgung gerettet. Kurz darauf wird dieser dafür von der Armee einkassiert und Delta beschliesst seinen neu gewonnen Freund zu retten.
Wie bei Point-and-Click Adventures gewohnt führen die Analogsticks den Zeiger. Ein Tastendruck lässt Delta in die gewünschte Richtung laufen und Gegenstände aufheben. Delta moniert, dass er keine Energie hat, also lautet die erste Aufgabe ihn irgendwie aufzuladen. Nach etwas Geklicke auf dem Bildschirm wird uns schon ein erstes Puzzle präsentiert. Auffällig: Absolute keine Erklärung was wir machen oder wo wir klicken sollen. Zum Glück haben wir unendlich viele Versuche und irgendwann verstehen wir die Aufgabe, lösen diese und laden Delta auf.
Das ist auch im Grunde die ganze Spielmechanik. Die Puzzles verteilen sich über die aktuelle Szenerie, die momentane Aufgabe wird oben links in der Ecke eingeblendet. Wir können wie üblich Gegenstände einsammeln, eventuell kombinieren und letztlich nutzen. Für Nutzung und Kombination führen wir einen Gegenstand über den anderen bzw. über einen Triggerpunkt im Szenenbildschirm. Eigentlich ganz nett, ohne Untermenüs oder Tastenkombinationen auszukommen, hätten wir nicht hin und wieder Fehltriggerungen. Sprich das Spiel erkennt manchmal die Kombination nicht, und schiebt den Gegenstand zurück ins Inventar. Dann gilt es das Gleiche noch einmal zu versuchen. Anfangs verwirrt das etwas, aber wenn man weiss, dass sowas passieren kann, dann probiert man von Haus aus direkt zwei oder drei Mal, ob der Gegenstand nun wirklich nicht der Richtige ist.
Etwas Anderes, was mich persönlich gestört hat, war die Bewegungsgeschwindigkeit des Zeigers. Ich hatte diese schon auf ein absolutes Minimum eingestellt, aber selbst leichtes Antippen der Analogsticks führte hier und da mal zu Überschwingern und ich habe öfters nicht das Ziel getroffen; kleine Frustmomente halt. Als Hilfe, zumindest auf dem Szenenbildschirm, haben die Entwickler die Selektion mittels Schultertaste zugelassen. So können wir auch schnell Dinge in der Umgebung finden, die uns nicht direkt aufgefallen sind.
Irgendwie habe ich es auch geschafft zwei Gamebreaking Bugs auszulösen, die mich zum erneuten Laden eines Speicherstands bzw. zum Neustart des Spiels gezwungen haben. Bei einem habe ich Delta irgendwie in eine Stelle geklickt, aus der er wegen Kollisionsdetektion nicht mehr herauskam und irgendwie hat sich dabei das komplette Menü abgeschaltet. Bei dem anderen habe ich eine Aktion schneller ausgeführt als mir das Spiel die dazugehörige Anweisung gegeben hatte. Da ich sonst nichts anderes kaputt bekommen habe, denke ich, dass Fehler wie diese nur in ganz bestimmten Situationen und Bedingungen passieren.
Fazit:
Unterm Strich hat mir Life of Delta, trotz der Kürze, recht gut gefallen. Die Rätsel, wenn auch ohne jegliche Erklärung, waren immer anders und erfrischend. Es war nicht wirklich schwer herauszufinden, was als nächstes zu tun ist und an der Lösung sass man bei einigen manchmal etwas länger, als bei anderen. Oder anders ausgedrückt: Der Schwierigkeitsgrad war recht ausgeglichen. Über die leichten Probleme mit der Steuerung kann man hinwegsehen; zumal man sowas mittels Patch leicht beheben könnte. Persönlich finde ich es schade, dass seit der Vita, nach meinem Wissen jedenfalls, keiner mehr das Touchpad für die Cursorsteuerung genutzt hat und man immer auf die Sticks ausweicht. Ach ja, ich erwähnte die Spieldauer: Diese beträgt leider nur knapp über zwei Stunden. Nachdem wir Joe gerettet haben endet das Ganze einfach mit einem fetten Cliffhanger. Nichtsdestotrotz, die Entwickler haben sich sichtlich Mühe gegeben das Beste aus dem Point-and-Click Abenteuer herauszuholen. Hier und da gibt es auch kleine Scherze in der tristen Welt, und Delta erinnert ein wenig an Wall-E; im Grunde stimmt die ganze Atmosphäre. Trotzdem fällt es mir schwer eine klare Kaufempfehlung auszusprechen, auch wenn mich Life of Delta für die gebotene Spieldauer recht gut unterhalten hat.
Life of Delta ist digital für PS4/5, Xbox One und Series X|S sowie den PC erhältlich. Wir haben uns die PS5 Version angesehen. Das Test-Muster stammt von Daedalic Entertainment, wofür wir uns herzlich bedanken!
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