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AutorenbildFabrice Henz

The(G)net Review: Legacy of Kain: Soul Reaver 1&2 Remastered

Schon seit geraumer Zeit sind Remakes und Remasters von mehr oder weniger bekannten Klassikern in. Ein Wunschtitel, von dem man online oft lesen konnte, war die Legacy of Kain Reihe, zu denen Blood Omen und Soul Reaver gehören. Zum 25. Jubiläum des Releases von Legacy of Kain: Soul Reaver gibt es nun dieses sowie dessen direkten Nachfolger Soul Reaver 2 als Paket mit neuen Features, ganz viel Bonusmaterial und überarbeiteter Grafik. Braucht es Nostalgie, um wieder in die Welt der Vampire einzutauchen oder können die beiden Titel auch auf eigenen Beinen stehen?


Legacy of Kain: Soul Reaver 1&2 Remastered Test, Review, Testbericht für Xbox, PlayStation, Switch und PC.

Legacy of Kain und Soul Reaver sind ein gotisches Epos über Ehre, Verrat und Vampire. Diese Geschichte und ihre Präsentation sind auch nach 25 Jahren weiterhin eine echte Freude. In Soul Reaver übernimmt man die Rolle von Raziel, einem Vampir, der seinen Meister Kain scheinbar übertreffen konnte. Zu Beginn des ersten Spiels sind ihm nämlich Flügel gewachsen, welche ihm prompt von Kain ausgerissen werden. Doch das reicht Kain noch nicht, denn er wirft Raziel in den Seelenstrudel, wo er für alle Ewigkeit leiden soll. Raziel wird in diesem jedoch von einer uralten Gottheit gerettet und in seinen Soul Reaver verwandelt. Als dieser soll er Kain töten, denn nur dadurch kann die Welt von Nosgoth noch vor dem Untergang gerettet werden. Das Raziel dadurch Rache nehmen kann ist ein schöner Bonus für ihn.


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Die Gestaltung der Welt von Nosgoth und deren Bewohner ist selbst heute noch eine absolute Wucht. Regelmässig wird man in dem ursprünglich 1999 erschienen Spiel mit schön gemachten und superb designten Zwischensequenzen verwöhnt, die oft einige Minuten andauern. Der Dialog wirkt im ersten Moment vielleicht ein wenig gestelzt, im Kontext der adeligen Vampire und den menschlichen Monsterjägern in dieser Welt passt es jedoch perfekt. Diese Figuren sind genial geschrieben und man merkt es ihnen kaum an, dass sie vor mehr als 20 Jahren zum ersten Mal eine virtuelle Bühne betreten haben. Es ist wichtig zu erwähnen, dass Legacy of Kain: Soul Reaver nicht der erste Teil der Reihe ist, denn diese Ehre gebührt dem 1996 erschienen Bloom Omen. Soul Reaver 2 ist auch nicht das Ende der Reihe, denn auf diesen Titel folgten Blood Omen 2 und Defiance. Die Verfügbarkeit dieser Titel variiert je nach Plattform und Soul Reaver 2 endet trotzdem mit einem Cliffhanger, der bis heute noch nicht wieder aufgenommen wurde. Wer damit leben kann, dass die Geschichte kein wirkliches Ende hat, der bekommt mit den beiden Soul Reaver Spielen eine fantastische Story in einer gut verwirklichten Welt.


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Während der obige Aspekt gealtert ist wie guter Wein, fühlt sich das Gameplay leider eher wie ranziger Essig an. Besonders das erste Soul Reaver spielt sich sehr träge, ungenau und wenig unterhaltsam. Die Kämpfe beschränken sich auf das Hämmern der Angriffstaste und einen Finisher für andere Vampire, bei denen man sie entweder ins Wasser wirft, auf Feuer brennen lässt oder sie mit Nahkampfwaffen pfählt. Dazu kommt ein Kniff, denn durch seine Wiederauferstehung kann Raziel zwischen der normalen und einer spektralen Welt hin und her wechseln. Dadurch lassen sich Rätsel lösen und bestimmte Passagen bewältigen. Gepaart mit Sprungpassagen die genauso ungenau sind und Rätsel die teilweise komplett in der Umgebung untergehen, ist der Spielspass schwer zu finden. Die Bosskämpfe sind zwar interessant gemacht, doch auch hier wird es schwer, Spass zu finden, wenn man denn keine Nostalgie für das Spiel hat. Die Geschichte an sich ist gut genug, einen immer weiter vorwärts zu treiben und mit einem guten Walkthrough ausgerüstet sollte man auch keine Probleme vorwärts zu kommen, doch zeitgemäss ist Soul Reaver nicht. Es ist auf jeden Fall ein fantastischer Einblick in ein Spiel, das 1999 erschienen ist und dafür verdient es viele Lorbeeren, doch aus heutiger Sicht ist es einfach nicht gut gealtert.


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Soul Reaver 2 fühlt sich ein wenig besser an. Das Kampfsystem wurde weiter ausgebaut und bietet mehr Möglichkeiten, auch wenn es gegen normale Gegner weiterhin am effektivsten ist, einfach den normalen Angriff wiederholt zu drücken. Auch Sprünge fühlen sich besser an und die Struktur im Allgemeinen ist linearer, weshalb sich der Fortschritt natürlicher anfühlt. Im Gegensatz zum ersten Teil kann man in Soul Reaver 2 jedoch nur an bestimmten Punkten speichern, was nicht allzu erfreulich ist. Dank Konsolenfeatures wie Quick Resume auf der Xbox ist das nur teilweise problematisch, eine Schnellspeicherfunktion oder Ähnliches wäre trotzdem wünschenswert. Erneut können auch hier das Setting und die Geschichte um Raziel und Kain, die in der Fortsetzung durch die Zeit reisen und verschiedene Epochen von Nosgoth bereisen, viel herausreissen. In der heutigen Zeit fühlt sich das allgemeine Spielerlebnis deutlich besser an als Soul Reaver, doch zeitgemäss ist auch Soul Reaver 2 nicht.


Legacy of Kain: Soul Reaver 1&2 Remastered Test, Review, Testbericht für Xbox, PlayStation, Switch und PC.

Wie schon in anderen Titeln seiner Art kann man auch in Legacy of Kain: Soul Reaver 1&2 Remastered mit einem Tastendruck zwischen der Originalgrafik und dem Update hin und her wechseln. Wie auch schon in anderen Titeln ist das extrem cool. Dabei fällt auf, dass die Remasters eine fantastische Überarbeitung bekommen haben, denn sie hat den einzigartigen Stil dieser klassischen Abenteuer in die moderne Welt übernommen. Weder die Charaktere noch die Spielwelt haben dabei an Charme verloren, weshalb der Wechsel zwischen den beiden Varianten eine echte Freude ist. Der Effekt, wenn man zwischen den beiden Welten wechselt, ist für ein Spiel, das vor dem Jahr 2000 erschienen ist, spektakulär und kann sich auch heute noch sehen lassen. Auch die Sprachausgabe kann sich hören lassen, denn selbst die deutsche Variante ist so gut gelungen, dass sich einige neue Spiele eine Scheibe abschneiden können. Die englische Sprachausgabe ist jedoch noch besser und passt perfekt zum Thema der Geschichte. Für Fans ist auch das Bonusmaterial interessant, das zur Duologie dazu gepackt wurde. Es bietet jede Menge Einblicke in das Skript der Spiele, Artwork und sogar Blooper der englischen Sprecher von den Originalaufnahmen. Es steckt ganz offensichtlich viel Liebe in diesem Projekt und das zeigt sich auch.



Fazit:

Zu seinem Release hat Legacy of Kain: Soul Reaver bestimmt für offene Münder gesorgt. Ein komplettes 3D-Abenteuer in einem erwachsenen Setting, mit einer fantastischen Geschichte und abwechslungsreichem Gameplay. Der direkte Nachfolger Soul Reaver 2 hat zwar auf mehr Linearität gesetzt, jedoch viele Verbesserungen mit eingebracht. Aus heutiger Sicht sind die Spiele jedoch leider ziemlich anstrengend zu spielen. Das Kampfsystem ist schwach und in der Regel ist es am effektivsten, an allen Gegnern vorbei zu rennen. Die exzellente Geschichte mit einer schönen Optik und fantastischer Sprachausgabe in deutsch oder englisch kann zwar vieles wieder gut machen, allzu viel Spass bieten die Spiele an sich jedoch leider nicht mehr.


Legacy of Kain: Soul Reaver 1&2 Remastered Test, Review, Testbericht für Xbox, PlayStation, Switch und PC.

Legacy of Kain: Soul Reaver 1+2 Remastered ist für PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X|S, Nintendo Switch und PC erschienen. Wir haben uns das Spiel auf der Xbox Series X angeschaut. Das Test-Muster stammt von Aspyr, wofür wir uns herzlich bedanken!

Jetzt Legacy of Kain: Soul Reaver 1+2 Remastered bei WoG.ch bestellen!

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