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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Lake

In einer Branche, die von Genre-Titanen mit hektischem Gameplay wie Call of Duty oder Fortnite dominiert wird, bietet Lake eine auffallend einfache Prämisse. Es ist ein entschleunigter Walking Simulator mit Schwerpunkt auf Erkundung, sozialen Interaktionen und Albereien, der sich obendrein eine grundlegend philosophische Frage stellt.


Lake Game Test Review Xbox

Wir starten im Idyllischen Dorf Providence Oaks im Jahr 1986 und schlüpfen in die Rolle von Meredith Weiss, einer Geschäftsfrau aus der Softwarebranche, die nach langer und stressiger Zeit dringend eine Auszeit benötigt. Sie kehrt in ihr Heimatdorf zurück, nicht etwa um Urlaub zu machen, sondern um 14 Tage lang ihren Vater zu vertreten, der in dem bescheidenen Provinznest der Postbote ist.


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In diesem Kuhkaff kennt jeder jeden und daher ist es auch völlig normal, dass man Nachbarn hier und da um eine gelegentliche Gefälligkeit bittet. Was unsere Meredith wohl in diesen zwei Wochen erleben wird?


In den Dialogen gibt es keine richtigen oder falschen Antworten, aber alle Entscheidungen wirken sich auf die Erlebnisse und die Geschichte selbst aus. So fahren wir erstmal mit unserem Postfahrzeug von Adresse zu Adresse und liefern Briefe und Pakete aus. Die Bewohner des Dorfes kennen Meredith noch von früher, als sie noch ein kleines Kind war. Darum nutzen sie die Gelegenheit gerne für ein kleinen Plausch, um auf dem neuesten Stand zu sein oder um sie um kleinere Gefallen zu bitten.


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Was du bist nicht kommunikationsfreudig? Kein Problem! Denn in Lake können wir selbst entscheiden, wem wir helfen oder ob wir eine Einladung für gemeinsame Unternehmungen annehmen möchten. Du sitzt gern zuhause und schaust lieber einen Film oder liest ein Buch? Das ist möglich. Besser ist es jedoch, sich nach getaner Arbeit mit anderen Menschen zu treffen, die man in Providence Oaks kennenlernt, um Beziehungen zu knüpfen und mehr über sie zu erfahren. Und genau das ist es, was Lake so besonders macht. Es ist einfach ein chilliges Indie Abenteuer mit ganz neuen Ansätzen. Stress gibt es keinen und wie oben erwähnt auch kein „Richtig“ oder „Falsch“. So nutzen wir unsere Freizeit z.B. für einen Abstecher in Maureens Diner oder die Videothek. Wir haben eine Menge Zeit und dürfen auch unser Postauto für private Zwecke verwenden. Am Ende der Reise steht dann die Entscheidung an, wie Meredith's Zukunft aussehen soll. Sie kann entweder ein neues Leben in Providence Oaks beginnen oder aber zurück kehren in ihr eher hektisches Berufsleben.


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Grafisch ist Lake sehr gelungen. Es erinnert mich ein wenig an „The Long Dark" oder "Life is Strange“. Malerische Landschaften und Wälder umgeben die friedliche Ortschaft mit ihren charmanten Häusern und dem idyllischen See. Das Spiel lässt uns auch die Freiheit mal über die Stränge zu schlagen, um geruhsam durch die Landschaft zu schlendern und uns dem Ambiente ganz ohne Druck und Zeitstress hinzugeben.



Fazit:

Lake ist etwas besonderes, ein gelungenes und entschleunigtes Abenteuer, das die 80er Jahre perfekt getroffen hat. Die Einfachheit ist genau das, was es so einzigartig macht. Die rund 8 Stunden laden zum Entspannen und Verweilen ein und lassen Nostalgie Fans gerne in Erinnerungen schwelgen. Lake ist aus diesen Gründen aber definitiv kein Spiel für die breite Masse, aber ich denke, das will es auch nicht sein. Mir haben die Interaktionen mit den Bewohnern, die Albereien und die Erkundung sehr gut gefallen, gerade in Zeiten von Covid, wo jeder zu Hause fest sitzt. Es fühlt sich quasi wie zwei Wochen Urlaub an. Zeit, um über die wirklich wichtigen Dinge im Leben nachzudenken, zu reflektieren und herauszufinden, was das Beste für einen ist. Die Steuerung mit Tastatur ist aber eher suboptimal, darum empfehle ich dringend einen Controller.



Wir haben Lake auf einem PC getestet. Es ist aber auch für Xbox One, Xbox Series, PS4 und 5, sowie Nintendo Switch (digital only) erhältlich. Das Test-Muster stammt direkt von Entwickler Gamious.

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