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AutorenbildMichael Blum

The(G)net Review: Killzone 3

Ein Szenario, welches stark an die Nazithematik des 2. Weltkrieges erinnert, pausenlose Action, Bombastoptik: All dies sind schon fast Garanten für einen Spielehit erster Güte. Nachdem Teil 1 auf der Playstation 2 grösstenteils enttäuschte, waren die Erwartungen für die Fortsetzung auf der Playstation 3 doch wieder sehr hoch. Teil 2 war wieder eher ernüchternd; schlechte Steuerung, kaum Abwechslung, teils haarsträubend dumme KI. Kann Teil 3 des SciFi-Shooters den Vorschusslorbeeren nun endlich gerecht werden?


Killzone 3 Test, Review, Testbericht.

Was wäre die Welt des Bösen ohne Nazis? Viele Shooter schlachten diesen unrühmlichen Abschnitt Deutscher Geschichte seit vielen Jahren gnadenlos aus. Call of Duty, Brothers in Arms und viele andere bedienten sich an der Thematik und, sind wir mal ehrlich, langsam aber sicher reicht es uns Spielern! Oder? Aber auch Guerilla Games hat sich für seine faschistoide Science-Fiction-Welt von dieser Thematik inspirieren lassen. Anders wie die oben erwähnten Mitbuhler im Shootergenre verpackt dieses Team das Thema jedoch in ein doch ganz anderes Szenario.


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Schon das wuchtige Intro deutet mit seinem völkischen Pathos, seinen Racheschwüren und der monumentalen Architektur den brutalen Konflikt der nächsten Stunden an. Ein Führer schwört seine Soldaten mit martialischer Rhetorik auf den Krieg gegen die Besatzer der ISA ein. Die anonyme Masse maskierter Helghast reicht stramm stehend bis zum Horizont - es müssen Zehntausende sein. Platziert wie mit dem Lineal gezogene Legionen in einem Betonstadion.


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Die Story setzt dort an, wo Killzone 2 aufgehört hat. Ihr befindet euch anfangs mitten in der zerstörten Hauptstadt der Helghast, Phyrrus. Zu eurer ersten Aufgabe gehört es, euer alter Ego und seinen Partner Sevchenko da raus zu bringen. In den ansehnlichen Zwischensequenzen trumpfen die Holländer zunächst mit einem neuen Bösewicht auf: 'Jorhan Stahl' erinnert irgendwie an Goebbels und der eigentliche Machthaber der Helghast könnte Stalins Zwilling mit Glatze sein. Der skrupellose Industrielle Stahl ist für die futuristische Waffentechnik auf Helghan verantwortlich und sägt im Laufe der Story mit allen Mitteln an der Position des eigentlichen Nachfolgers. Dieser interne Zwist wird im Laufe des Spiels immer weiter erzählt. Leider ist sehr schnell absehbar, wie sich das Machtspiel zwischen den beiden nach dem Tod des Diktators Scolar Visari entwickelt. Der Grössenwahn Stahls steht dem eines Adolf Hitlers in Nichts nach; geschickt werden sämtliche Klischees immer wieder eingebracht.


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Das Spiel unter dem politischem Wahnsinn ist mehr ein Blitzkrieg von knapp sechs Stunden als ein actionreiches Epos. Ihr kämpft ohne Pause an allerlei, meist sehr eindrücklichen, Schauplätzen und bedient euch reichlich an dem umfangreichen Waffenarsenal - und immer wieder tauchen die rot glühenden Augen der fanatischen Sturmtruppen aus Nebelbänken auf. Die Gefechte sind sehr auf Action und weniger auf Taktik ausgelegt. Umgehen, flankieren oder geschicktes Agieren aus dem Hintergrund ist selten notwendig. Meist geht es in bester 'John Rambo'-Manier am besten und vor allem am spassigsten vorwärts.


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Das Spiel brilliert vor allem in der Luft und der Distanz, denn der Wind peitscht Wimpel und Fahnen, weht Staub und Schnee auf, lässt Funken und Qualm fliegen. Schon im Einstieg läuft man quasi inkognito in Helghastuniform durch die Waffenfabrik 'Stahl Arms', an blinkenden Terminals und schwebenden Wachrobotern vorbei, während hinter riesigen Glaspanoramen zwischendurch Schiffe landen. Es lohnt sich durchaus, sich einfach mal umzuschauen und zu staunen. Grafisch holt Guerilla wirklich so einiges aus der Playstation 3 heraus. Das Schneelevel erinnert stark an das Startszenario von Uncharted 2 und sieht einfach atemberaubend aus. Nur ganz kleine Slowdowns trüben den ansonsten perfekten optischen Eindruck. Fantastic Job, Guerilla!


Killzone 3 Test, Review, Testbericht.

Abwechslung satt war hier wohl ein Leitmotto der Programmierercrew, denn es wird so einiges geboten. Oft seid ihr zu Fuss unterwegs, jedoch bieten sich genügend Gelegenheiten auch mal einen Panzer und einen Mech mit mächtig Feuerkraft zu steuern - hoher Spassfaktor garantiert.

Die Schlachtfeldatmosphäre ist greifbar, akustisch wird ein wahres Feuerwerk gezündet. Je nach Kaliber klingt es mal satt, zischend oder scheppernd aus den Waffen, während gleichzeitig von überall Befehlsfetzen gepaart mit Todesschreien herein rauschen.


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All das in sauberem Dolby Digital, für ein noch besseres 'mitten im gefecht'-Feeling. Auf die Steuerung hat sich das Entwickler Team wohl besonders konzentriert, denn diese ist merklich direkter und auch präziser geworden. Wo Teil 2 der Trilogy noch mit schwammiger Zielsteuerung gekränkelt hat, punktet der Nachfolger fast auf ganzer Linie. Die Präzision kann noch nicht mit einem Call of Duty konkurrieren, funktioniert jedoch einwand- und vor allem frustfrei. Endlich sind gezielte Kopfschüsse am Laufmeter durchaus machbar, den richtigen Ballermann vorausgesetzt. Das komplette Spiel lässt sich auch mit Move-Unterstützung spielen, diese Ausrüstung lag zum Test leider nicht bereit.



Fazit:

Wer die Vorgänger gespielt hat, der wird (oder vielmehr muss) sich Killzone 3 kaufen. Allen Shooter-Fans kann ich diesen Action-Kracher absolut empfehlen. Ihr kriegt hier bombastische Optik gepaart mit toller Spielbarkeit geboten! Hab ich schon erwähnt, dass der Multiplayer ebenfalls rockt?


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