top of page
AutorenbildFabrice Henz

The(G)net Review: Justice Sucks

Videospiele sind schon ziemlich geil, oder? Man fährt mit PS-Monstern über Rennstrecken, taucht in fantastische Welten ab oder erlebt Geschichten, die in keinem anderen Medium möglich sind. Genial! Justice Sucks kombiniert all das und gibt einem die Kontrolle über einen knuffigen Staubsaugerroboter der seine Familie um jeden Preis beschützen will und dafür über jede Menge Leichen geht.


Justice Sucks Test Testbericht Review Playstation Xbox Switch

Dusty McClean ist alles andere als ein gewöhnlicher Roomba. Aus unerklärten Gründen hat er ein Bewusstsein entwickelt und neben dem Saubermachen ist es seine Hauptaufgabe, Sicherheit für seine Familie zu bieten. Als eines Nachts das Haus von einer Gruppe Dieben heimgesucht wird, kümmert er sich um das Problem mit extremen Methoden. Deshalb wird er von seinem Hersteller, der FamilyCorp., als defekt erklärt und von einer Spezialeinheit ausgeschaltet. Was folgt ist ein Trip durch eine TV-Welt, um wieder in die reale Welt zurückzukehren, um es dem grossen, bösen Konzern zurückzuzahlen.


Justice Sucks Test Testbericht Review Playstation Xbox Switch

Schon nach dieser kurzen Zusammenfassung sollte klar sein, dass sich Justice Sucks selber nicht ernst nimmt, es geht schliesslich ja um einen Killer-Staubsauger. Es ist bizarr, geht gegen gewohnte Konventionen und wirkt dabei fast dadaistisch. Die Story, mit allen Twists und Wendungen, hat eine spezielle Art von Humor, der bestimmt nicht allen gefällt. Seine Länge ist aber auch sehr beschränkt, wodurch er für alle erträglich sein sollte.


Das Gameplay ist nämlich gut genug, um nicht nur für Spielspass, sondern auch viele Lacher zu sorgen. Als kleiner Staubsauger düst man durch ein halbes Dutzend Level, um darin Ziele zu erfüllen, wie Familienmitglieder retten oder Datenstationen verteidigen. Einfacher gesagt als getan, denn die Stages sind voll mit Dieben, Piraten und Wachleuten. Das Spiel ist eine Mischung aus Stealth- und Puzzlegame. Als kleiner Roboter ist man nicht nur flink unterwegs, sondern kann sich prima unter Tischen oder in Blumen verstecken. Auf Tastendruck kann man die Zeit verlangsamen und sich alle elektronischen Geräte in der Umgebung anzeigen lassen.


Justice Sucks Test Testbericht Review Playstation Xbox Switch

In einer Welt, in der all diese Geräte “smart” sind, lassen sie sich ganz easy hacken und als Waffen gegen die Gegner einsetzen. Kühlschränke frieren Gegner ein, aus Kochherden werden Flammenwerfer und Ventilatoren pusten die Feinde meterweit durch die Luft.


Die meisten dieser Fallen lassen sich nur zwei-drei Mal einsetzen, weshalb deren Nutzung gut geplant sein sollte. Wie Agent 47 und Solid Snake schleicht man durch einen Nachtclub oder über ein Kreuzfahrtschiff, möglichst ohne entdeckt zu werden und ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, alle Bösewichter auf brutale Art und Weise zu entsorgen. Erledigte Gegner und deren Blut und Gedärme müssen nämlich auch immer schön aufgesaugt werden, man kontrolliert ja schliesslich einen Staubsauger.


Eine breite Auswahl an passiven und aktiven Fähigkeiten, die durch aufgesaugtes Blut aufgeladen werden, hilft dabei entweder noch unauffälliger zu sein oder gibt einem die Möglichkeit, mit Angriffen noch effektiver zu töten. Der Gameplay-Loop bleibt dank diesen vielen defensiven und offensiven Möglichkeiten immer frisch und aufregend. Ein wenig problematisch ist die Steuerung, wenn man versucht, Objekte in der Umgebung zu hacken. Befinden sich zwei hackbare Dinge direkt neben- oder hintereinander, ist es fast unmöglich, gezielt nur eines davon auszuwählen. Es passiert, besonders in der Hitze des Gefechts, deshalb schnell einmal, dass man eine Falle in einem angrenzenden Raum auslöst und nicht dort wo man eigentlich will. Oft ist man besser bedient, wenn man schnell seine Position wechselt, um einen anderen Winkel auf das Ziel zu haben.


Justice Sucks Test Testbericht Review Playstation Xbox Switch

Neben den Story-Missionen bietet jedes Level noch acht weitere Side-Quests, mit welchen die erwähnten Fähigkeiten und grössere Gesundheits- bzw. Energiereserven freigeschaltet werden. Diese orientieren sich zum Teil an den Story-Missionen und so müssen auch in diesen Varianten einfach nur alle Gegner getötet, die Familie gerettet oder Datenstationen verteidigt werden. Auch diese Varianten machen Spass, kann das Gameplay hier doch seine Stärken demonstrieren. Spannender sind neue Modi, in denen man ein Level z.B. möglichst schnell reinigen oder virtuelle Zielscheiben zerstören muss. Die Story und deren Missionszahl ist zwar gering und mag enttäuschend sein, wer aber einfach nur in die Welt von Dusty eintauchen will, findet genug Beschäftigung. Wer ausserdem auf Online-Leaderboards steht, wird noch mehr Freude haben. Die Abschlusszeit eines Levels, dessen Sauberkeit, die Vielfältigkeit der Kills und weitere Faktoren werden nämlich am Ende bewertet, wodurch man einen Rang und eine Gesamtpunktzahl erhält. Diese kann man online mit seinen Freunden und dem Rest der Welt vergleichen. Wer wirklich nur die Story spielen will, kommt mit Justice Sucks sicher zu kurz aber zu wenig, abwechslungsreiche Inhalte hat es auf keinen Fall.


Justice Sucks Test Testbericht Review Playstation Xbox Switch

Was den Look angeht, möchte ich erwähnen, dass das kleine Studio Samurai Punk ihre Ressourcen effektiv genutzt haben. Verschiedene Ingame-Modelle sind Assets, die man auf Onlineplattformen kaufen kann, was aber dem ungeübten Beobachter nicht auffallen dürfte. Die Assets sind nicht lieblos in die Levels geworfen, wo es überhaupt keinen Sinn macht. Gepaart mit viel Eigenarbeit was die Hauptfiguren angeht, hat es so einen zwar simplen, aber durchaus hübschen Cartoonlook, der genau zum Stil des Spiels und der Story passt.



Fazit:

Die Abenteuer eines mordenden Staubsaugerroboters der seine Familie beschützen und retten muss, sind selbst für einen alteingesessenen Redakteur wie mich noch überraschend. Hinter dem Projekt steckt viel Liebe und das Gameplay, der wohl wichtigste Bereich für einen Titel wie Justice Sucks, rockt. Die Steuerung ist manchmal ziemlich ungenau, der Humor hat seine Eigenart und die Länge der Kampagne ist leider sehr kurz. Eine Menge Inhalte und Leaderboards machen den letzten Negativpunkt wieder wett und wer keinen Bock auf die Story hat, kann diese getrost überspringen. Alles in allem macht die Tactical Vacuum Action viel Spass und kann für Stealth- und Puzzle-Fans gleichermassen empfohlen werden.



Justice Sucks ist digital für PC, Switch, PS4/5, Xbox One und Series X|S erhältlich. Wir haben das Spiel auf Series X getestet. Das Test-Muster kam von Entwickler Samurai Punk, vielen Dank dafür!

0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page