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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: James Cameron's Avatar The Game

James Cameron’s Avatar: Das Spiel ist das offizielle Videospiel zum mit Spannung erwarteten Blockbusterfilm James Cameron’s AVATAR. Der Spieler taucht in das Herz von Pandora ein, einem fremdartigen Planeten. Dort trifft auf die Na’vi, Pandoras heimische Bevölkerung, und entdeckt Kreaturen sowie andere Lebensformen, wie sie noch nie zuvor in der Welt der Videospiele zu sehen waren- sagt Ubisoft. Was sagen wir? Lest selbst...


James Cameron's Avatar The Game Test, Review, Testbericht.

Beim Namen "Avatar" werden zuerst einmal Erinnerungen an den gelungenen Nickelodeon-Anime wach und dann erinnere ich mich noch an ein weniger gelungenes Videospiel mit gleichem Namen, mit dem man innert 3 Minuten 1000GS erreichte. Glücklicherweise bezieht sich Ubisofts jüngstes Lizenz-Geballer nicht auf die Zeichentrickserie, sondern auf die epische Leinwandvorlage von James Cameron. Diesen Dezember - und somit rund 12 Jahre nach Titanic - wird der nächste grosse Blockbuster aus dem Hause Cameron bei uns aufschlagen. Das Regie-Mastermind ist hierbei direkt in der Entwicklung des Spieles involviert um eine entsprechende Produktqualität sicherzustellen. Avatar soll nicht bloss ein virtueller Abklatsch, sondern eine sinnvolle Erweiterung zum Kino-Epos sein. Ubisoft hat ja bereits mit dem Spiel zu Peter Jackson's King Kong bewiesen, dass Film-Spiele nicht zwingend schlecht sein müssen.


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Für die Realisierung setzt Ubisoft auf das interne Montreal Studio, das seine Programmierkünste bereits mit Assassin's Creed und Splinter Cell eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Das Setting erinnert grob an die Ausbeutung Lateinamerikas durch die Spanier, verfrachtet die Thematik jedoch in ein SciFi-Korsett. In ferner Zukunft erobert die Menschheit fremde Planeten, um deren Bodenschätze zu erbeuten. Auf dem blühenden Himmelsgestirn Pandora stellt sich den Terranern jedoch das wehrhafte indigene Kriegervolk der Na'vi in den Weg, die ihre Heimatwelt vor den "ausserirdischen Invasoren" beschützen wollen.


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Das Avatar-Game behandelt die Vorgeschichte zum Kino-Epos und stellt den Spieler vor die Wahl, ob er nun für neoliberale, turbokapitalistische Erden-Konzerne oder die Na'vi-Ökokrieger in die Schlacht zieht. Zu Beginn tut ihr als braver Soldat der RDS eure Arbeit noch ohne zu hinterfragen. Später müsst ihr euch für eine der beiden Seiten entscheiden und je nachdem wie diese Entscheidung ausfällt, öffnet sich einer der beiden Storystränge (eine Zutat, die zum zweimaligen Durchspielen anregen soll). In klassischer Third-Person-Manier durchstreift ihr die Flora Pandoras, durchquert verwinkelte Wälder, bunte Feuchtgebiete und steinige Gebirge. Während die Menschen auf eine hochtechnologisierte Kriegsmaschinerie setzen und den Planeten mit MGs, Flammenwerfern, Raketen und Kampfmechs einäschern, vertrauen die Na'vi ganz klassisch auf Schlagstock, Pfeil und Bogen.


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Zwar ist der "Soldaten-Modus" mit vielen Waffen und Transportmitteln ausgestattet, doch im Third-Person-Shooter Genre nichts wirklich Neues. Mehr Spass macht es da schon, die Seite der Na'vi zu spielen. Das Missionsdesign wirkt hier insgesamt abwechslungsreicher und recht originell: So sprengt ihr strategische Zentralen eurer ehemaligen Freunde in die Luft, greift in bester Stealth-Manier aus dem Dickicht die Soldaten an und nebenbei sorgt ihr dafür, dass die so genannte Pandorapedie mit Wissen gefüllt wird. Hierfür sammelt ihr im gesamten Spiel Pflanzenblüten oder ähnliches. Ohnehin hat die Fauna des Planeten eine besondere Rolle inne - je nachdem für welche Partei ihr kämpft, ist euch "der Planet" freundlich oder feindlich gesinnt. Humanoide Soldaten dürfen sich mit Wölfen, Sauriern und Schlingpflanzen herumschlagen, wohingegen die Na'vi die Natur aktiv steuern und gegen ihre Widersacher in Stellung bringen können.


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Mit den "Effort-Points" - also eigentlich Erfahrungspunkten - hält auch ein rudimentäres Level-Up-System Einzug ins Spiel und sorgt für eine Prise "RPG". Für absolvierte Missionen und erlegte Gegner erhaltet ihr Punkte, die ihr in verbesserte Waffensysteme bzw. mächtigere Zauber-Fertigkeiten investiert. James Cameron's Avatar The Game erinnert vom Aufbau her ungemein an Red Faction Guerilla - minus die Level-Zerstörung.


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Optisch sieht das Spiel atemberaubend aus. Vor allem die dicht bewachsenen Dschungel-Gebiete treiben Grafik-Freunden Tränen in die Augen und setzen eine neue Benchmark, an der sich künftige Spiele mit ausladenden Aussenarealen messen müssen. Soviel Schönheit hat aber ihren Preis: So läuft das Spiel leider nicht immer ruckelfrei. Es gibt auch ein paar kleinere Patzer im Gameplay, die frustrieren können. So sind beispielsweise die Laufwege recht lang, zumindest wenn man kein Fahr- oder Flugzeug auftreiben kann. Die langbeinigen Na'vi setzen oft auf Nahkampf-Angriffe. Nahkampf-Waffen müssen aber immer erst ausgewählt werden. Ihr könnt also nicht einfach auf einen Feind losstürmen und ihn beispielsweise mit einem Stick-Klick ausser Gefecht setzen. Kommt hinzu, dass die Na'vi eigentlich geschickte Kletterer sein müssten, man im Spiel davon aber herzlich wenig merkt, im Gegenteil. Der Objective-Marker im Radar und HUD ist manchmal wenig hilfreich, da er zwar die Position anzeigt, nicht aber die Höhe eures Ziels, was verwirrt, wenn dieses wieder einmal ober euch in den Baumwipfeln liegt.


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Nebenbei sei noch erwähnt, dass James Camerons Avatars Kampagne auch kooperativ über Xbox Live gespielt werden kann und sogar einen umfangreichen Multiplayer-Modus für 16 Spieler bietet. Leider war zum Zeitpunkt dieses Tests noch niemand online, weswegen ich nicht genauer auf diesen Teil des Spiels eingehen kann. Neuigkeiten diesbezüglich lest ihr wie immer in unserem Forum nach.



Fazit:

Ubisoft liefert erneut ein sehr akzeptables Movie-Game ab. Egal ob als Soldat oder Na´vi: James Cameron's Avatar macht Spass und ist sicherlich kein Lizenzschrott. Es ist vielleicht hier und da etwas langatmig, doch alleine die Grafik ist schon sehr beeindruckend und macht einiges wett. Die Steuerung ist gewöhnungsbedürftig, doch durch das Training schafft man auch diese Hürde. Die schier unendliche, offene Spielewelt beeindruckt und bietet viel Gelegenheit für ausschweifende Erkundungstouren. Zudem lohnt es sich, das Spiel zweimal durchzuspielen, sogar kooperativ mit einem Freund über Xbox Live. Viel "Spiel" für's Geld also!


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