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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: James Bond 007: Agent Under Fire

EA scheint seine Programmierer mit den Lederpeitsche zu Höchstleistungen anzutreiben, nur so kann man sich den enormen Game-Ausstoss der Amerikaner vorstellen. Verblüffend dabei ist, dass fast jeder der neuen Titel ein bodenständiges Stück Software darstellt.


James Bond 007: Agent Under Fire PS2 Classics Test, Review, Testbericht.

So auch das neueste Bond Abenteuer: Agent Under Fire, das ausnahmsweise mal nichts mit einem gleichnamigen Film zu tun hat. Agent Under Fire ist frei erfunden eine exklusive PS2-Produktion, in der Tradition bekannter RARE-Shooter für's N64.


Der Aufbau der Missionen ist praktisch gleich wie in Goldeneye: Pro Mission gilt es zwischen 4-6 kleine Aufgaben zu erledigen. Besondere Doppel-Null-Agenten verdienen sich mit gutem Abschneiden Gold, Silber oder Bronze und dafür wiederrum Secrets wie z.B. die Golden Gun mit Silencer oder unbegrenzt Munition. Ausserdem sind in jeder Mission sogenannte Bond-Moves versteckt, die man für eine goldene Auszeichnung alle finden muss. Diese Bond-Moves sind extra-coole Einlagen des Spielers, wie beispielsweise das Sprengen von explosiven Fässern, das Töten einer bestimmten Anzahl Feinde oder - in Racing Missionen - gewagte Jumps unter zu Hilfenahme des Q-Boost, oder anderer Q-Gadgets. Wer alle Bond-Moves 'finden' will, muss zwangsläufig jede Mission mehrmals beenden, und alles mögliche ausprobieren. Dazu stehen einem die vielen Bond-typischen Items von 'Q' zur Verfügung.


Rambo-Typen gehen eher mit Waffengewalt vor, während verkappte 'Snakes' eher zu Schalldämpfer und Schleichmethodik greifen. Die Q-Claw, eines der innovativsten Gadgets, spielt beim Erkunden der Levels eine nicht unwesentliche Rolle, da man mit ihr höher gelegene Ebenen erreichen kann. Dann und wann nehmt ihr auch in Fahrzeugen wie den legendären Bond-Wagen BMW Z8 oder Aston Martin DB5 oder sogar einem russischen Panzer Platz und macht die Strassen berühmter Metropolen unsicher. Klar, dass auch hier mächtig Sprengmunition zum Einsatz kommt, denn 'Q' hat die einzelnen Wagen mit jeder Menge Extras ausgestattet (Spy Hunter lässt grüssen!).


Die Steuerung ist in den Race- wie auch den 1st Person-Missionen einwandfrei gelungen und auf Dual-Analog ausgelegt, was nach einer kurzen Eingewöhnungszeit in Fleisch und Blut übergeht. Auch der Wechsel zwischen den Items und Waffen mitteln L/R-Tasten geht superschnell vonstatten.


Grafisch zählt das neueste Bond-Adventure zum gehobenen Durchschnitt. Die Texturen sind - obwohl recht einfarbig - gut gelungen und die Engine läuft mit relativ konstanten 60 Frames. Obwohl die Animationen der Helden ein wenig hölzern wirken, kommt dank deren frechen Gesichtanimationen und Sterbesequenzen Stimmung auf. Gerade die weiblichen Darstellerinnen sind ein oder zwei Augen wert.


Agent Under Fire versteht es vorallem, verschiedene, bekannte Ideen und Genres zu einem spassigen Action-Brei zu kombinieren. Die Story ist dabei eher zweitrangig, obwohl sie mit der Clone-Thematik sogar auf der aktuellen Welle mitreitet.


EA spendierte allen Mehrspielern neben dem 2-Player Split-, auch einen 4-Player Mode, allerdings kann man sich angesichts der grafischen Einschränkungen getrost die Anschaffung eines Multi-Tabs sparen. Zu zweit kann es gerade noch Spass machen, aber man merkt deutlich, dass Agent Under Fire als Single-Player Erfahrung ausgelegt wurde. Leider sind die Gegner etwas zurückgeblieben, weswegen sich die vielen Feuergefechte eher simpel als strategisch erweisen. Da konnte der N64-Veteran schon eher überzeugen. Wer als Einzelspieler echtes Häuserkampf-Feeling will, sollte heutzutage einfach zu Half-Life greifen. Wer auf den charmanten Super-Agenten steht, wird hiermit sicher Freude haben. Hardcore-Fans sollten allerdings kein zweites Goldeneye erwarten und falls ihr noch keinen 1st Person Shooter euer Eigen nennt, dann würde ich eher Half-Life empfehlen.


Fazit:

Gelungener Genre-Mix mit gradlinigen 1st Person- und Racing-Einlagen und der Versuch, das altbekannte Goldeneye-Fieber wieder aufleben zu lassen. Die karge AI der Gegner und die dadurch etwas zu einfachen Missionen können aber nicht wirklich lange motivieren. Für Fans des Spezial-Agenten sicher eine lohnende Anschaffung. Alle 1st Person Junkies sollten vorher ausgiebig Probespielen.


James Bond 007: Agent Under Fire PS2 Classics Test, Review, Testbericht.

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