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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Iron Meat

Ah, ein Run-and-Gunner! Die Dinger lieb ich einfach, bin ich doch schon seit Stunde 0 ein grosser Fan davon. Ich hab sie alle gespielt, vom Ur-Arcade Contra, die wohl besten SNES- und Mega Drive Ableger, alle NEO GEO Slugs, bis hin zu ganz üblen Vertretern für PSone und Xbox – ja, ich rede von euch C-Adventure und Rogue Corps, pfui-bäh! Bis heute hält sich das Genre wacker, auch wenn die meisten Vertreter qualitativ eher im Meer des Durchschnitts mitschwimmen. Nicht so Iron Meat!


Iron Meat Test, Review, Testbericht des Run-and-Gun Shooter von Retroware für Xbox, PlayStation, PC und Nintendo Switch!

Dass ich im selben Jahr gleich zwei fantastische Run-and-Gun Shooter spielen würde, hätte ich nicht gedacht. Aber bereits bei der Ankündigung von Iron Meat und dem ersten Gameplay Trailer hatte ich es irgendwie im Urin, dass da etwas Grossartiges auf uns zukommen könnte. Dabei wurde das Spiel von praktisch nur einer Person aus dem Boden gestampft, Ivan Valeryevich Suvorov. Respekt, den Namen sollte man im Auge behalten! Zum Glück stellte sich heraus, dass Iron Meat weit mehr ist als nur hübsche Pixel-Art.


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Iron Meat hält sich eng an bekannte Genre-Traditionen und das ist gut so. Der über 40 Jahre alte Gameplay-Loop wurde schliesslich schon zu Zeiten eines Contra: Alien Wars, spätestens aber mit den Metal Slugs perfektioniert.


Iron Meat umfasst 9 Level, die jeweils in einem epischen Bosskampf gipfeln und gefühlt alle 5 Schritte mit einer neuen Gegner-Art aufwarten. Allein das hat mich schon mehr als beeindruckt. Dazu gibt drei Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, die sich hauptsächlich durch die Anzahl der Leben unterscheiden (30 auf Leicht, 16 auf Normal, 8 auf Schwer). Habt ihr alle Leben ausgehaucht, müsst ihr wieder bei Stage 1 anfangen. Continues gibt es nicht.


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Held «Vadim» kann in acht Richtungen schiessen, rennen, springen und mit einer Vielzahl von Waffen hantieren, von denen die meisten Contra-Fans bekannt vorkommen. Laser, MG, Granatwerfer, Shotgun... you name it. Ähnlich wie bei Contra: Hard Corps dürfen zwei Waffen gleichzeitig getragen werden, die mit den Schultertasten gewechselt werden. Durch Drücken von L2 bzw. R2 hält Vadim seine Position um in alle Richtungen zu schiessen, ohne sich zu bewegen. Jede Waffe kann durch das Sammeln einer weiteren Kopie davon noch einmal verstärkt werden. Weitere Power-Ups umfassen einen Kugel-Schild, der selbstständig in alle Richtungen feuert oder einen Speed-Up, der die Schussfrequenz der aktuellen Waffe erhöht. Sonst beschränken sich die Pick-Ups auf Punkte-Kapseln, die oft im zerstörbaren Level-Inventar versteckt sind.


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Die Geschichte handelt im Wesentlichen davon, dass eine eklig aussehende ausserirdische Substanz mit Appetit auf alles Eisenhaltige aus einer Forschungseinrichtung auf dem Mars entkommt und den Planeten übernimmt. Die schwarze Glibber-Masse verschlingt alle Metalle wie Süssigkeiten und verwandelt die Levels in wunderschöne Metzgerei Abteilungen, die vom Style her an eine Mischung aus Giger und Carrion erinnert. Die Optik und Ästhetik sind grosse Highlights in Iron Meat.


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Menschen wie auch einst stolze Monumente menschlicher Innovation werden gewaltsam in abscheuliche, halb aus Biomasse, halb aus Maschinenteile bestehende Kadaver verwandelt, die gerne auch mal zähnefletschend Gift, Blut oder Feuer spucken und jenseits des menschlichen Vorstellungsvermögens liegen. Schönheit in der Groteske, sozusagen, bestehend aus farbenfrohen, gestochen scharfen und detailliert ausgearbeiteten Sprites mit herrlichen Animationen, wunderschönen Backgrounds mit Parallax-Scrolling und exzellenten, handgezeichneten Feuer-, Rauch- und Lichteffekten! Die Qualität erreicht stellenweise schon fast Metal Slug Niveau. Fast!


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Gefühlt alle 2 Minuten wirft euch das Spiel etwas Neues entgegen, seien es neue Gegnertypen und Zwischenbosse oder ein Perspektivenwechseln von der Horizontalen zur Vertikalen. Und obwohl manchmal das totale Chaos herrscht, sind Gefahren wie z.B. Schüsse leicht zu erkennen und keine Ruckler oder Slowdowns in Sicht.


Für Nostalgiker wie mich gibt es sogar einen anständigen CRT-Filter (siehe Screenshot unten), der eine Monitorkurve, Scan-Lines und chromatische Aberration hinzugefügt. Untermalt wird die Action von fetzigen Heavy Metal-Beats, die sich auch in einem DOOM gut machen würden. Einfach erstklassige Arbeit!


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Iron Meat glänzt aber nicht nur in der audio-visuellen Abteilung. Die Steuerung fühlt sich absolut punktgenau und reaktionsschnell an, der Schwierigkeitsgrad ist perfekt ausbalanciert, Sprungpassagen sind nie nervig und die 10 Bosse überraschen mit ausgeklügelten, stets harten aber nie unfairen Phasen.


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Am Ende eines jeden Levels wird die Punktzahl abgerechnet und in eine XP-Leiste übertragen. Bei jedem Level-Up gibt’s dann einen von insgesamt 35 Skins, die in Kopf, Schulter, Brust und Beine unterteilt sind. Jene lassen sich im Charakter-Editor beliebig kombinieren. Zugegeben nur ein Gag, nichtsdestotrotz witzig!


Und wer sich gerne mit einem Freund oder einer Freundin durch die Stages ballert, wird sich über den Couch-CoOp freuen. Ein Online-Mode wäre wünschenswert gewesen, aber da Iron Meat quasi ein Ein-Mann-Projekt ist, kann ich über das Fehlen eines solchen hinwegsehen.



Fazit:

Grossartige Pixel-Grafik, solides Level-Design und -Balancing, eine griffige Steuerung und der fetzige Metal-Soundtrack machen aus Iron Meat einen ebenso fordernden wie lohnenden Run-and-Gunner, der weit mehr bietet, als es braucht, um aus der Masse herauszustechen. Das Spiel ist Genre-typisch nicht sehr lang und kann in knapp einer Stunde beendet werden. Und das ist auch der einzige Kritikpunkt. Denn was das Spiel im Moment bietet, ist so dermassen gut, dass man einfach mehr davon haben möchte. Wenn ihr die Contras und Metal Slugs dieser Welt genauso liebt wie ich, müsst ihr Iron Meat unbedingt spielen!


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Iron Meat gibt's digital für Xbox One und Series X|S und den PC sowie digital und physisch für PS4/5 und Nintendo Switch. Unser Test-Muster stammt von Retroware, wofür wir uns herzlich bedanken!


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