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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Hunter: The Reckoning

High Voltage Software versucht das mehr oder weniger bekannte White Wolf "Tabletop RPG" (Brettspiel) mit dem gleichen Namen für die XBOX zu versoften. Technisch ist es ihnen zweifellos gelungen, die Atmosphäre stimmt und der Multiplayer-Mode rockt. Leider hat sich ein grober Schnitzer eingeschlichen, der den durchwegs guten Gesamteindruck schmälert.


Hunter: The Reckoning Xbox Classics Test, Review, Testbericht.

Dem Wort "Multiplayer" wurde ja lange Zeit viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, zumindest im Konsolenbereich. Damals, in der guten alten Zeit, war alles noch anders. Wir erinnern uns: In Klassikern wie Final Fight, Streets of Rage, Gauntlet oder Ninja Turtles kam man ohne richtige Team-Arbeit und Technik nicht besonders weit, so simpel das Gameplay auch scheint. Spassig war vor allem, wie leicht zugänglich diese Titel waren, und wie einfach man im Team agieren konnte. Im Zeitalter von Online-Gaming und mit Hub vernetzten Konsolen kommt diese Art von Spiel leider viel zu kurz. All jene, die sich immer wieder gerne einen der oben erwähnten Oldies in den Modulschacht schmeissen, sollten jetzt aufhorchen.


Hunter: The Reckoning kombiniert gekonnt altbekannte Gameplay-Elemente aus Gauntlet mit der düsteren (und blutrünstigen) Ambiente eines Resident Evil. Aufgewertet wird mit durchschlagskräftigen Wummen, agilen Gegnern, einer Prise Taktik für den Zweikampf und natürlich einer zeitgemässen Grafik- und Sound-Kulisse. Die Grafik-Engine läuft stets flüssig und erfreut das Auge mit scharfen Texturen, markigen Licht-, Nebel- und Wasser-Effekten und Unmengen von kleinen Details, die meist erst in der grössten Zoomstufe zur Geltung kommen.


Die Story ist schnell erzählt. Vampire und Monster existieren, sie haben schon immer existiert. Die Regierung erklärt die Massaker der Vampire als "Gang-Wars" und verleugnet natürlich die Existenz solcher Wesen gegenüber der Bevölkerung. Nur einige auserwählte Menschen mit speziellen Fähigkeiten und extremer Kraft, die sogenannten "Hunter", haben es sich zum Ziel gemacht, unseren Planeten von dieser "Seuche" zu befreien. Bei der Hinrichtung eines vermeintlichen Serien-Killers geschieht dann das Unfassbare: Das Tor zur Hölle öffnet sich und alle Bewohner der Stadt mutieren zu mordlustigen Monstern.


Ihr macht euch entweder alleine oder als Team mit bis zu vier Spielern auf, den Horden von Vampiren, Werwölfen, Zombies und anderen Kreaturen das Fürchten zu lehren. Jeder der vier Protagonisten unterscheidet sich in Attributen wie Stärke, Speed, Ausdauer, usw. was sich vor allem durch die unterschiedliche Waffen (Shotgun, Double Handgun, Bow und Magnum), anderen Special-Moves und Combos äussert. Unterwegs findet man nützliche "Items" wie Flammenwerfer, MGs, Bazooka's oder auch sogenannte "Glyphs". Diese leuchtenden Symbole dienen den Huntern zum Aufladen der Lebens- oder Special-Move-Energie. Manche spendieren beim Aktivieren neue "Willens-Kräfte", bis jedem Recken max. 3 Stück zur Verfügung stehen. Mit diesen energieverschlingenden Kräften wird man beispielsweise kurzfristig unverwundbar oder ultra-schnell, errichtet einen schützenden Schild oder friert alle Monster ein.


Abseits der Pfade verstecken sich sogenannte "Unschuldige" oder "Hostages", die es zu befreien gilt. Jede Geisel beschert euch ein zusätzliches "Continue", von denen garantiert jede Menge draufgehen. Hunter: The Reckoning ist für Anfänger äusserst hart, selbst Profis werden gegen die Horden von Gegnern nur mit viel Geschick ankommen. Jeder Kill bedeutet aber Skill-Points und je mehr Skill, desto einfacher lassen sich die Untoten eliminieren. Obwohl man den Fights vielfach auch aus dem Weg gehen kann, um den eigentlichen Missions-Zielen zu folgen, empfiehlt es sich die Kämpfe dennoch auszufechten, damit man es später leichter gegen die Endbosse hat.


Neben dem Gemetzel müsst ihr wie erwähnt kleinere Ziele erreichen, wie z.B. 5 Geiseln finden, ein kleines Mädchen durch einen Friedhof zur Kirche geleiten, die Körper einer toten Familie finden und verbrennen, und vieles mehr. Sind diese Ziele erreicht, dürft ihr das Level verlassen, weiter nach Secrets suchen oder dem Kampf fröhnen, um Charakter-Werte aufzustocken. Zombies laufen ja genug durch die Gegend... Bei den Charakter-Werten liegt aber auch der grosse Schnitzer begraben. Bei einem Neustart werden diese Werte auf Null zurück gesetzt, weswegen das erneute Durchspielen im Single-Player Mode nicht viel Sinn macht, auch wenn es ein paar neue Cut-Scenes und Endings mit den anderen Charakteren zu sehen gibt. Somit bleibt Hunter: The Reckoning auf lange Sicht wohl nur im Multiplayer-Mode oder für Fans klassischer Dungeon Crawler interessant.


Fazit:

Etwas eintöniges aber durchaus spassiges Zombie- Gemetzel, mit leicht zugänglicher Steuerung, einer guten Prise Taktik (vor im Multiplayer-Mode), ein paar motivierenden Secrets und hübscher Grafik. Auch die Sounduntermalung weiss zu gefallen und nervt nie. Der "Fehler" mit den Stats ist jedoch unverzeihlich und verwehrt dem Spiel unseren heissbegehrten Gold-Award. Immer stärker zur werden war doch bei den ähnlichen Gauntlet Legends und Baldurs Gate erst richtig motivierend! Die Motivation für einen zweiten Durchgang nach dem Beenden ist hier gleich Null. Wer aber ein paar Kumpels zur Hand hat oder sich für obige Titel begeistern konnte, wird Hunter: The Reckoning bestimmt immer wieder gerne in die XBOX einwerfen. Hey Freunde, es geht doch nichts über ne gepflegte Runde Zombie-Metzeln, oder!?


Hunter: The Reckoning Xbox Classics Test, Review, Testbericht.

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