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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Horizon Zero Dawn Remastered

Bei der Ankündigung von Horizon: Zero Dawn Remastered war ich ehrlich gesagt sehr überrascht und auch ein bisschen verwirrt, denn das Spiel erschien ja gefühlt erst "kürzlich" für den PC und sieht auch nach 7 Jahren (und dank eines PS5-Patches) immernoch atemberaubend aus. War das jetzt wirklich nötig?


Horizon: Zero Dawn Remastered Test, Review, Testbericht für PlayStation 5, getestet auf der PS5 Pro.

Wer mit der Horizon Serie und insbesondere dem Erstling nicht vertraut ist, möge bitte zuerst unsere Tests zu Horizon: Zero Dawn und Horizon Zero Dawn: Frozen Wilds lesen. Ich werde mich in diesem Artikel nur auf das konzentrieren, was wirklich neu, gut oder schlecht ist. Die Remastered Version enthält sowohl das Hauptspiel wie auch den DLC "Frozen Wilds", aufgehübscht mit der neuesten Technik, so dass es sich optisch und spielerisch auf dem Niveau des Nachfolgers Horizon: Forbidden West bewegt.


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Als ich damals im Jahr 2017 das Original zum ersten Mal startete, kam ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Natürlich hatte ich beim Remaster nicht mehr diesen Wow-Effekt, trotzdem hat mich das Update beeindruckt, gerade auch, weil ich für diesen Test extra auf die PS5 Pro gewartet habe. Das ist auch der Grund, warum es etwas länger gedauert hat, man möge es mir verzeihen. Zum Glück hatte ich noch einen alten Spielstand zur Hand, weswegen ich die langatmige Intro-Sequenz überspringen und mich gleich auf das Eingemachte stürzen konnte.


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Mit der Power der neuen PS5 Pro zeigt sich Horizon: Zero Dawn von seiner absoluten Schokoladenseite, aber auch auf der Standard PS5 sieht es ähnlich gut aus. Sträucher, Grässer und kleinere Bäume reagieren jetzt auf Berührungen, was zwar auch bei der Fortsetzung so ist, im Erstling allerdings noch nicht der Fall war. Die Detailtiefe der Vegetation, die Texturen sowie Schatten- und Licht-Effekte, das Raytracing, der Rauch und die Partikel-Effekte... alles wurde gepimpt und sieht sehr beeindruckend aus. Man darf behaupten, dass Horizon: Zero Dawn Remastered in Sachen Bildqualität, Schärfe und Performance auf Konsolen zurzeit die Spitze des Eisbergs darstellt. Alles befindet sich auf Referenz-Level.


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Die Spielewelt ist noch lebendiger geworden, was hauptsächlich daran liegt, dass jeder Ort mit mehr NPCs bevölkert wurde. Als ich das erste Mal in Meridian ankam war ich von der Zahl der Bewohner schlicht überwältigt. Aber auch in kleineren Dörfern leben jetzt mehr Menschen. Es kam mir sogar so vor, als würden mir selbst draussen in der Wildnis ebenfalls mehr NPCs begegnen. Um uns mit einem der "besten Remaster aller Zeiten" zu beglücken, hat Nixxes die Hilfe von Guerrilla Games in Anspruch genommen und über 10 Stunden zusätzlicher Motion Capture-Aufnahmen in ihren Amsterdamer Büros gemacht, um den ständigen Gesprächen im Spiel noch etwas mehr Leben einzuhauchen.


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Neue Animationen und Kameraeinstellungen machen die Dialoge dynamischer. NPCs warten mit vielen Verbesserungen an Haaren, Augen, Haut und Kleidungsmaterialien auf. Ganz zu schweigen davon, wie sie neu auf das Wetter reagieren. Der Nebel, die Farbe der Sonne, die Intensität des Lichts, die volumetrischen Wolken, die Reflexionen im Wasser... Wahnsinn! Mehr kann man sich nicht wünschen. Es soll auch mehr Dialog-Optionen geben, aber da ich mich freilich nicht an jede Zeile des Originals erinnern kann, muss ich das einfach mal so glauben. Jedenfalls dürfen erneut viele ausschweifende (und optionale) Gespräche geführt werden, was der Spielewelt und seinen Bewohnern eine enorme Glaubwürdigkeit und Tiefe verleiht. Besser wirds wohl nur noch mit ChatGPT, aber das ist noch Zukunftsmusik. Die Gesprächspartner schauen Aloy jetzt auch direkt in die Augen, was im Original noch nicht so war und für mich damals einen Kritikpunkt darstellte.


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Horizon: Zero Dawn Remastered behält die drei Grafikmodi von Forbidden West bei: Qualität (4K bei 30fps), Leistung (4K bei 60fps) und ausgeglichen (4K variabel bei 40fps). Wer eine PS5 Pro besitzt, freut sich zudem auf drei neue Varianten davon, wovon der Performance-Pro Modus in etwa dem Qualitäts-Modus der Standard-PS5 entspricht, einfach jetzt mit 60fps. Ich könnte noch weitere Verbesserungen loben, wie das native 4K, PSSR oder die enorme Weitsicht, aber das Fazit bliebe dasselbe.


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Obwohl der Remaster um Welten hübscher aussieht als das Original, gibt es trotzdem einige Kritikpunkte und seltsame Grafik-Problemchen. Allen voran Aloys Haare, die ein wichtiger Bestandteil ihres Designs sind. Die entwickeln öfter ein kurioses Eigenleben, fallen in Zwischensequenzen unnatürlich und plötzlich von oben herab oder clippen durch Kleidungsstücke. Ab und zu laden die Texturen etwas langsam bzw. viel zu spät, was gerade bei grösseren Felsformation für Seufzer sorgt. Und dann gibt's nach wie vor Pop-Ups, was besonders bei der Vegetation, weit entfernten NPCs oder Licht-Effekten auffällt, die erst dann in Erscheinung treten, wenn man nahe genug dran ist.


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Zugegeben, das sind alles keine Dinge, die den Spielspass in keiner Weise beeinflussen, bei einem Remaster schaut man aber eben genauer hin. Dafür übernahm Nixxes viele der Gameplay-Verbesserungen aus Forbidden West. So dürfen Crafting-Objekte jetzt ohni nervige Animation direkt und ohne Anhalten aufgenommen werden oder Aloy klettert etwas schneller, was die vielen Kraxeleien und Jump-n-Run Einlagen angenehmer macht.



Fazit:

Niemand kann leugnen, dass Horizon: Zero Dawn Remastered eines der unnötigsten Facelifts aller Zeiten ist. Das Original aus dem Jahr 2017 war schon auf der PS4 ein absolutes Spektakel und ist dank des PS5-Patches wunderbar gealtert. Es gibt wahrscheinlich nur noch wenige PlayStation-Spieler, die Horizon: Zero Dawn noch nicht gespielt haben. Immerhin hat sich das Spiel bis heute mehr als 24 Millionen mal verkauft. Wenn ihr aber trotzdem zu dieser seltenen Gattung von Leuten gehören solltet, die es noch nicht kennt, dann ist die Remastered-Fassung ganz klar "the only way to go". Neulinge dürfen zu meiner Wertung entsprechend nochmal einen vollen Score-Punkt dazu zählen. Nixxes hat mit dem Remake viele Aspekte von Grund auf neu gestaltet oder verbessert und das Originalspiel auf das Niveau des Nachfolgers gebracht. Es gehört zu den technischen Vorzeigeprojekten dieser Generation. Plus ist es nach wie vor eines der unterhaltsamsten Open World Action Adventures der letzten Jahre. Habt ihr das Original bereits beendet oder gar platiniert, gibt es abseits der grandiosen Optik jedoch wohl keinen Grund, nochmal einen Anlauf zu nehmen, auch wenn das "Upgrade" nur 10 Franken kostet. Ausserdem erscheint in ein paar Tagen (am 14. November) LEGO Horizon Adventures, und das scheint eine originellere und attraktivere Art zu sein, Aloys Geschichte wieder aufleben zu lassen.


Horizon: Zero Dawn Remastered Test, Review, Testbericht für PlayStation 5, getestet auf der PS5 Pro.

Horizon Zero Dawn Remastered für den PC, PS5 und PS5 Pro erschienen. Wir haben das Spiel auf der PS5 Pro gespielt. Das Test-Muster stammt von Sony, wofür wir uns herzlich bedanken.



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