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AutorenbildCorinna Ellen Rid

The(G)net Review: HomeTown Story

Yasuhiro Wada, Schöpfer der Harvest Moon-Reihe, entführt uns in seinem neusten Werk in ein kleines Dorf fernab der Zivilisation. Hier übernehmen wir einen kleinen, niedlichen Kramerladen und lassen so das Städtchen in neuem Glanz erblühen.


Die Geschichte beginnt damit, dass wir einen Brief erhalten, in dem uns erzählt wird, dass unsere geliebte Grossmutter von uns gegangen ist. Jene hinterliess einen kleinen Laden, welchen wir sofort in Betrieb nehmen sollen. Bevor wir das jedoch tun können, müssen wir erst einmal unseren Charakter erstellen. Die Auswahl an den verschieden Facetten der Spielfigur ist nicht allzu gross, doch bietet das Spiel dennoch genug Möglichkeiten seinen Charakter individuell zu gestalten. So können wir zwischen Geschlecht, einigen Haarschnitten, so wie Augen und Kleidung wählen. Das Charakterdesign ist sehr niedlich und liebevoll gestaltet. Sicherlich wird angehende Laden-Besitzer schon bald eine Figur erstellt haben die gefällt und mit der gerne die Abenteuer in dem kleinen Dorf in Angriff genommen werden.



Wir reisen nun in das leider namenlose Dorf, um den kleinen Laden zu übernehmen. Auch dieser hat keinen Namen und es ist uns auch nicht vergönnt ihm einen zu geben. Das ist schade, hätten solche Kleinigkeiten dem Spiel doch ein wenig mehr Tiefe und Charme verliehen und die Verbundenheit zwischen Spieler und dem Spiel positiv beeinflusst. Kaum sind wir in unserem Shop angekommen treffen wir auf Pochikal, unserem flauschigen kleinen Helfer und Begleiter. Dieser erklärt uns mit wenigen Worten wie wir den Laden führen und Waren anbieten können. Zudem er steht uns auch in Zukunft immer wieder mal mit Tipps und Kommentaren zur Seite.


Unser Shop ist am Anfang noch sehr klein und wir können nur ein paar Tische mit angebotenen Waren aufstellen. Der Laden besitzt ausser dem Verkaufsteil noch ein kleines gemütliches Hinterzimmer mit Bett und Schrank, wo wir uns schlafen legen oder umziehen können. Ebenso wird hier das Spiel gespeichert oder die Gameplay-Tipps dürfen erneut durchgegangen werden. Ziel ist es nun den Laden zum Laufen zu bringen, Geld zu verdienen. Nur so kann der Shop weiter ausgebaut werden und immer mehr Kunden verlockt es, dem kleinen Städtchen einen Einkaufsbesuch abzustatten.


Nach und nach kommen die ersten Neugierigen vorbei und schauen sich in unserem Laden um. In dem wir mit den Dorfbewohnern sprechen eröffnet sich, was das Volk genau sucht sowie was für Vorlieben es pflegt. Viel können wir allerdings nicht von ihnen lernen, da jeder Charakter immer wieder das selbe wiederholt. Oft ist es leider auch nicht sehr aussagekräftig und zumindest am Anfang können wir kaum auf deren Wünsche eingehen. Da das Spiel über kein Questlog verfügt, müssen wir uns alle Informationen merken, die wir während unserem Spielalltag lernen. Alternativ gilt der gute alte Notizblock als bewährtes Hilfsmittel. Das ist schon fast zu empfehlen, um den Überblick bei all den Ideen und Wünschen zubehalten, welche die Bewohner nach und nach kommunizieren.



Nachdem wir uns nun etwas eingelebt haben, schauen wir uns den Rest des Dorfes an. Das Nest ist wirklich nicht sehr gross und in den meisten Gebieten gibt es nichts zu tun. Ab und an treffen wir auf einen Dorfbewohner oder einen Reisenden und manchmal entdeckt der Ladenbesitzer Unkraut oder Pilze, welche dann im Shop verkauft werden. Ausserdem gibt es auch noch andere Läden im Städtchen, welche allesamt Öffnungszeiten haben, von denen uns aber keine bekannt sind. Heisst mit anderen Worten: Auch hier müssen wir auf gut Glück losziehen und langsam auf eigene Faust erörtern, wann denn nun wer seine Bude geöffnet hat. Sehr schnell lernen wir auch noch die anderen Dorfbewohner kennen. Der Bürgermeister Koyote begrüsst uns ganz herzlich in der Stadt und schon bald finden befinden sich gute Freunde unter den Leuten. Mit jenen wird in Zukunft zusammenarbeitet. Beispielsweise verkauft der Schmied Äxte, diese werden kurzerhand im eigenen Laden mit Gewinn weiterverkauft.


Zusätzlich zum normalen Verkaufsalltag gibt es einige Events, welche durch Zufall getriggert werden. Auch diese Missionen müssen wir uns alle merken. Eigentlich spielt es aber nicht so eine grosse Rolle, ob man auf die Wünsche der Leute eingeht. Tut man es, kaufen sie den Gegenstand irgendwann kommentarlos,lässt man sie im Regen stehen, kaufen sie schlicht andere Dinge. Somit geht irgendwie der Reiz verloren sich mit vollem Herzblut in die Eventquests zu stürzen und es ist schon fast eher etwas frustierend, da man nie wirklich eine Rückmeldung bekommt.


Grafisch ist das Spiel sehr schön umgesetzt. Alles ist nett gestaltet und illustriert. Dennoch vermisse ich ein bisschen die Liebe zum Detail, Die Entwickler hätten einige Hintergründe mit mehr herumstehenden Gegenständen und Verzierungen deutlich aufpeppen können. Am Charakterdesign der Bewohner gibt es nichts auszusetzen. Jede Figur ist einzigartig und wurde liebevoll umgesetzt. Umso mehr ist es schade, wurde den Bewohnern nicht mehr Tiefe in ihren Geschichten und Persönlichkeiten gegeben. Da jedermann immer wieder die selben Sätze wiederholt, statt mal etwas neues zu erzählen, wird das Ganze schnell langweilig. Das hindert den Spieler daran, eine wirkliche Beziehungen zu ihnen aufzubauen.


Das Spiel verzichtet fast gänzlich auf eine Geräuschkulisse, glänzt dafür um so mehr mit sehr schönen Musikstücken von Nobuo Uematsu, welcher für die Final Fantasy Stücke sicherlich bei einigen bekannt ist.



Fazit:

HomeTown Story hätte viel mehr sein können, doch leider glänzt es vor allem durch viele Mängel und verschenkte Möglichkeiten, die schon nach kurzer Zeit Langweile aufkommen lassen. An allen Ecken wurden potentielle Möglichkeiten nicht fertig ausgebaut, denn nur so wäre aus einer guten Idee ein nettes Spiel geworden. So hat man nach einer knappen Stunde alles gesehen, was das Spiel zu bieten hat und kann sich von nun an den monotonen Wiederholungen hingeben. Der Laden ist zudem deutlich zu einfach zu führen und bietet keinerlei Herausforderungen. Mit etwas Geduld wird das schwimmen im Geld schnell zur Realität, dafür tun musste man aber kaum was. Das Spiel ist deswegen nur einem jüngeren Publikum sowie Fans von simplen Sim-Spielen zu empfehlen.


HomeTown Story Test, Review, Testbericht für Nintendo 3DS

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