Die Pikmin schaffen ihren Sprung nun auch auf den Nintendo 3DS, allerdings komplett als 2D Puzzle-Plattformer. Was der charmante Mikrokosmos auf dem Handheld so mit sich bringt und ob er mit seinen Kult-Vorgängern mithalten kann, haben wir genau unter die Lupe genommen.
Auch im bereits vierten Abenteuer von Captain Olimar und seinen Pikmin bleibt die Serie seinem Grundkonzept treu. Nach einer Bruchlandung mit seinem Raumschiff entdeckt Captain Olimar die kleinen, liebenswerten Pflanzenwesen. Es gibt fünf verschiedene Pikmingattungen, die alle eine andere Farbe haben und eigene Besonderheiten aufweisen. Da gibt es die roten, feuerresistenten Pikmin, die blauen Sprösslinge, die schwimmen und tauchen können, gelbe Pikmin, welche Elektrizität berühren und umleiten können, die violetten Wesen, welche sich durch die Lüfte bewegen und massive, graue Pikmin. Letztere können hartes Gestein und Glas zerstören. Je nach Level begleiten uns eine oder mehrere Arten der Pflanzenwesen.
Das Raumschiff von Olimar wurde beim Absturz fast komplett zerstört. Um es wieder zu reparieren, benötigen wir jede Menge Ersatzteile und Treibstoff, genannt Glitzerium. Unsere kleinen neuen Freunde zögern keine Sekunde um uns bei der Mission zur Seite zu stehen und so machen wir uns mit den Pikmin auf die Welt zu erkunden.
Die Steuerung von Hey! Pikmin ist eine Hybridsteuerung aus normaler Joystickbewegung und Touchscreen. Captain Olimar bewegen wir mit der Linken Hand, in dem wir den Joystick benutzen. Die Pikmin hingegen werden entweder mit einem Finger oder dem Stylus gelenkt, in dem wir erst die Pikminart auswählen, welche wir bewegen wollen und dann auf den Touchscreen tippen. Dies funktioniert erstaunlich intuitiv und bindet diese oft etwas vernachlässtigte Funktion des 3DS schön ins Geschehen ein.
In jedem Level fangen wir alleine an. Nach wenigen Schritten aber finden wir meist bereits das erste Versteck der Pikmin. Berühren wir unsere Triller-Pfeiffe, erklingt ein lauter Pfiff, der die Pikmin sofort in Reih und Glied antanzen lässt. Doch nicht immer stehen uns alle Arten der Pflanzenwesen zur Verfügung. Je nach Level finden wir nur genau die Pikmin, welche wir für das Meistern des Abschnittes benötigen. Ziel in jedem Kapitel ist es, zum einen soviele Pikmin wie mögich lebend nach Hause zu begleiten, aber auch alle versteckten Gegenstände zu finden. Ausserdem sammeln wir unterwegs soviel Treibstoff ein, wie wir tragen können.
Natürlich können unsere Pikmin auf der gefährlichen Reise durch die Levels auch verloren gehen oder sterben. Unterwegs finden wir aber meistens genug Nester um genügend neue Pikmin zu rekrutieren. Dennoch kommt es vor, dass ein Gegenstand nur mit einer bestimmten Anzahl Sprösslinge zu erreichen ist. Haben wir nicht mehr genug Pikmin in unserer Gruppe, bleibt uns nichts anders übrig, als das Level erneut in Angriff zu nehmen.
Die Levels selbst sind relativ einfach und voll mit kleinen Rätseln und Geheimgängen. Allerdings wirklich ins Grübeln wird kaum einer dabei kommen, sind doch die meisten davon anspruchslos und zu offensichtlich. Nach jedem Kapitel gibt es ausserdem einen Bosskampf. Auch diese sind nicht besonders schwierig und sollten, sobald der Spieler rausgefunden hat wie der Gegner zu besiegen ist, keine grossen Hindernisse darstellen.
Ist ein Abschnitt beendet kehren wir zum Pikmin-Park zurück. Hier können wir die gesammelten Pikmin einsetzen um den Garten umzugraben um noch mehr Treibstoff zu finden. Je mehr Sprösslinge wir besitzen, desto schneller haben wir den gesamten Park durchforstet.
Amiibos wurden ebenfalls in Hey! Pikmin integriert. Captain Olimar zum Beispiel schaltet bis zu vier zusätzliche Pikmin frei, während das Pikmin-Amiibo selbst sogar 20 Pflanzensprösslinge herbeirufen kann. Ausserdem kann der Spieler dieses im Pikmin-Park hochleveln. Andere Nintendo-Amiibo sind ebenfalls kompatibel und schalten spezielle Bonuslevel frei um zusätzliches Glitzerium zu bergen.
Fazit:
Hey! Pikmin kommt ausschliesslich in 2D-Grafik auf den Nintendo 3DS. Der Puzzle-Plattformer richtet sich vor allem an ein jüngeres Publikum. Die Steuerung geht auch für Neulinge locker von der Hand und die Levels werden kaum jemandem Schwierigkeiten bereiten. Bei der entspannten Atmosphäre, den niedlichen Pikmin und den zwar leichten, aber abwechslungsreichen Bosskämpfen punktet das Spiel zwar, aber das nicht sehr kreative Leveldesign, die uninspirierten Rätsel, und der fehlende Anspruch lässt bald schon Langeweile aufkommen. Auch beim Pikmin-Park wäre etwas mehr wünschenswert gewesen. Innert kürzester Zeit ist der Park abgegrast, ohne das der Spieler überhaupt gross etwas dazu beitragen konnte. Das Spiel ist niedlich und ab und zu macht es auch wirklich Spass Abends auf der Couch ein paar Levels durchzuspielen. Das Gefühl aber, dass hier riesiges Potenzial verschenkt wurde, bleibt dennoch zurück; insbesondere aufgrund der grundverschiedenen Pikmin-Gattungen. Aus diesem Grund ist Hey! Pikmin für jüngere Spieler oder einfach für zwischendurch ein netter Zeitvertreib, der allerdings keine bleibenden Erinnerungen hinterlassen wird.
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