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AutorenbildMatthias Schmidlin

The(G)net Review: Halo Wars

Echtzeitstrategiespiele sind doch schon eine Sache für sich. Nebst schnellen Reaktionen und einer guten taktischen Planung, stellen sie, je nach Titel, ganz herbe Herausforderungen an den Spieler. Das fällt aber meist erst nach dem Kauf auf.


Halo Wars Test, Review, Testbericht.

Halo Wars hatte schon im Vorfeld ein Problem. Die Gemeinde hat sich zurecht gefragt, ob die Ensemble Studios (RIP!) es wohl hinbekommen würden, die Steuerung für die Konsole zu optimieren. Was heisst hier optimieren? Die Steuerung wurde komplett für die Xbox 360 entwickelt und das sogar mit grossem Erfolg. Von optimieren kann hier also gar keine Rede sein. Nach knapp 30 Minuten Eingewöhnungszeit geht die Steuerung so leicht von der Hand, als hättet ihr bereits Dune 2 mit dem Xbox 360-Pad gespielt. Hier haben die Ensemble Studios die volle Punktzahl verdient. Doch was ist mit dem Rest? Ein Spiel lebt ja nicht von der Steuerung alleine.


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Auch hier gibts nicht viel zu meckern. Halo Wars setzt mit der Handlung knapp 20 Jahre vor den Ereignissen auf Halo ein und erzählt die Geschichte des Krieges zwischen den Menschen und der Allianz. Die Menschen haben den Kampf um den Planeten Harvest gewonnen und wollen die Allianz komplett vertreiben. Die hingegen wollen lieber bleiben. Ob es wegen dem guten Klima oder wegen des Artefakts ist, müsst ihr selber herausfinden ;) Dabei haben die Ensemble Studios tunlichst darauf geachtet, dass die Atmosphäre von Halo komplett beibehalten wurde. Veteranen werden sich also sofort heimisch fühlen, obwohl die Story keinen grossen Bezug zu den bisher erschienenen Halo-Titeln hat. Shotguns klingen wie Shotguns, Scorpions haben den wiedererkennungs-Sound – alles was der Fan begehrt wurde berücksichtigt und ins Spiel implementiert.


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Nun aber zum Grundkonzept. Da man sich keine Gedanken über eine PC-Portierung des Titels machen musste (der ist und bleibt 360-exklusiv) hat man sich nicht bei bekannten Spielen bedient sondern von Grund auf für die Konsole entwickelt. Dies zahlt sich auch aus. Statt eines „freien“ Basisbaus, habt ihr eine vorgegebene Station mit einer bestimmten Anzahl Fabrik-Parzellen. Die können nach Ausbaustufe des HQ's, beliebig verteilt werden. Somit entfällt das lästige „wo-stell-ich-jetzt-meine-Versorgungsfabrik-hin“, was man aus PC-Strategietiteln kennt. Per A-Button wählt ihr auf der Parzelle aus, was ihr gerne hinstellen möchtet, bestätigt dies und schon wird gebaut. Und was kostet der Spass? Ressourcen natürlich. Nur dass ihr keine suchen müsst. Es reicht völlig aus, wenn ihr eine Versorgungsfabrik hinstellt. Die spült in regelmässigen Abständen Kohle in euer Kasse, die für neue Fabriken, Kasernen, Forschungszentren oder Einheiten ausgegeben werden kann. Das Energiemanagement orientiert sich hingegen am altbekannten Konzept. Ihr baut einen Reaktor den ihr auf einer Stufe weiter ausbauen könnt, um Energie zu erhalten.


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Dies wird aber erst dann nötig, wenn ihr etwa in der Hälfte der Kampagne seid. Mit rund sechs Stunden Spielzeit ist die zwar nicht gerade lang geraten, bietet aber dafür umso mehr Abwechslung. Ob ihr jetzt anfänglich mit einer vorgeschriebenen Einheitenanzahl andere USNC Soldaten befreien müsst, oder ob ihr die Allianz mit einer grossen Armee platt macht, Halo Wars bietet euch die Abwechslung, die ihr euch wünscht. Pro Mission habt ihr übrigens eine maximale Anzahl an Einheiten, die einmalig durch das Forschungszentrum um 10 Einheitspunkte aufgestockt werden kann. Dabei ist es wichtig zu beachten: Panzer brauchen 2-3 Einheitspunkte und einen Marine-Squad nur einen. Sicherlich wurde durch die Konsolenoptimierung die Komplexität etwas zurück geschraubt, was aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Wenn man es vergleichen möchte, spielt sich Halo Wars wie ein gutes Command&Conquer. Schnelle Gefechte, schneller Basisbau, packendes Drumherum.


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Freunde ausgedehnter Multiplayer- und Koop-Partien werden mit Halo Wars ebenfalls bedient. Bis zu sechs Spieler können sich in zweier-Teams gegen die Kontrahenten zur Wehr setzen. Ob im Skirmish-Modus gegen die KI oder über XBOX-Live – wer die Kampagne durch hat, wird auch definitiv Lust auf mehr haben. Das Zückerchen: Im Multiplayermodus dürft ihr auch auf der Seite der Allianz spielen. Wer die Singleplayer Kampagne aber lieber mit einem Freund durchspielen will, bekommt auch was er will. Der Coop-Modus - entweder per System-Link oder per XBOX-Live - rundet das Spielerlebnis Halo Wars komplett ab und ist eine wahre Freude.


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Im technischen Bereich hält Halo Wars locker mit Next-Gen Titeln mit, auch wenn ab und an zwei oder drei verwaschene Texturen das Erlebnis ein wenig trüben. Was hingegen etwas negativ ins Gewicht fällt, sind die seltenen Framedrops, die vor allem beim „überfliegen“ der Basen auftreten. Nach den ersten zwei drei Rucklern hab ich dann auch verstanden, warum die Zwischensequenzen Videos sind... Für die Ohren gibts dafür aber einiges drauf. Selbst in deutsch ist die Synchronisation sehr gut gelungen, die Warthogs klingen wie Warthogs und alle wiedererkennbaren Sounds aus dem Ego-Shooter-Vorbild wurden übernommen. Sogar die todtraurige, halbwegs epische Halo – Erkennungsmelodie schwirrt weinerlich durch die Boxen, wenn ihr in einer Mission das zeitliche gesegnet habt. Juhu!



Fazit:

Halo Wars ist meiner Meinung nach den hohen Erwartungen gerecht geworden. Es ist ein tolles Echtzeitstrategiespiel für die Xbox 360, welches die Messlatte für kommende RTS-Titel sehr hoch nach oben geschraubt hat. Die wenigen Kritikpunkte die das Spiel bietet, kann man getrost unter „Kritik auf hohem Niveau“ abtun. Hoffentlich können wir bald mit einer offiziellen DLC-Ankündigung rechnen, der dann neue Einzelspielermissionen ins Spiel implementiert. Eventuell sogar auf der Seite der Allianz?


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