Die Kampagne zum neusten Halo ist seit Anfang Dezember erhältlich und wie ihr in unserem Testbericht lesen könnt, rockt das Teil ganz ordentlich. Seit mehreren Wochen ist die Beta des Mehrspielermodus schon separat zu haben und das sogar als Free To Play Ableger für alle Xbox- und PC-Spieler. Dass wir es hier mit einem F2P-Titel zu tun haben ist wichtig, denn das Thema “Monetarisierung” ist ein Grosses!
Zu Beginn der Beta waren nur wenige ausgewählte Modi spielbar, weshalb wir uns ein wenig mehr Zeit genommen haben, um den Mehrspielermodus in seinem ganzen Umfang zu testen. Dank regelmässigen Updates gibt es jetzt mehr Playlists und von den Entwicklern werden neue Events auch schon regelmässig rausgehauen.
Auf das Gameplay selber muss man an dieser Stelle nicht allzu gross eingehen. Es fetzt richtig! Die Waffen fühlen sich gut an. Das Trefferfeedback passt wie die Spartaner-Faust aufs Auge. Die Nutzung der neuen Tools geht locker von der Hand. Technisch sieht es sauber aus und die Framerate bricht nie ein. Alles in allem macht es einfach sehr viel Spass.
Das liegt unter Anderem an der Integration der Tools wie dem Kletterhaken, dem Repulsor oder dem Thruster. Sie geben dem gewohnten Gameplay eine neue Tiefe und haben alle verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. Der Haken kann benutzt werden, um schneller und effizienter durch die Map zu navigieren. Oder man hakt sich bei einem Gegner ein, um diesen mit einem mächtigen Nahkampfangriff aus den Socken zu hauen. Oder man kapert damit einen feindlichen Banshee, kickt den gegnerischen Piloten aus Sitz und regnet Plasmafeuer vom Himmel. Es erweitert die Halo-Sandbox auch im Mehrspielermodus um sinnvollen Neuerungen, die sich nie erzwungen oder als Gimmick anfühlen. Sie integrieren sich makellos in das bekannte Gameplay und machen es sogar besser. Wer darauf keinen Bock hat, kann natürlich auch einfach einen Modus wie SWAT spielen, wo sich alles auf das Standard-Gameplay ohne irgendwelche Schnörkel konzentriert.
Grob gesagt unterteilt sich der Mehrspielermodus in zwei Kategorien: Arena und Big Team Battles. In der Arena stehen sich zwei Teams à vier Spieler gegenüber und im Big Team je 12 Spieler pro Team. Die Maps die zum Release zur Verfügung stehen, sind schon exzellent. Nicht ganz so exzellent fallen die Spawns aus. In einigen Fällen spawnt man im Fadenkreuz eines Gegners mit Scharfschützengewehr und das eigene Leben ist in sekundenschnelle schon wieder vorbei. Äusserst nervig, aber sicher nur vorübergehend. Auf den grossen Karten, auf denen es mehr Powerwaffen und Fahrzeuge gibt, ist die Action besonders wuchtig. Überall kracht und rattert es, Spartaner bekämpfen sich mit allen möglichen Waffen und die schon erwähnte Sandbox kann richtig brillieren.
Die Arenakämpfe erinnern stark an die Original-Trilogie. Dass jeder Spieler quasi einen unbegrenzten Thruster hat, gehört nicht mehr zur Tagesordnung. Es geht wieder viel mehr um das gewohnte Movement, auch wenn dies natürlich schneller ist als noch in vergangenen Tagen. Noch immer kann jeder Spartaner sprinten und sich an Kanten hochziehen. Erneut ist dies jedoch exzellent in das Kerngameplay integriert. Im Vergleich zu anderen Spielen des gleichen Genres, in denen es für jede Waffe etliche Aufsätze gibt und in der im Klasseneditor Perks oder ähnliches ausgewählt werden können, ist Halo Infinite simpler gestrickt. Das Sturmgewehr ist für alle immer gleich. Ein Scharfschützengewehr hat immer das gleiche Visier und spawnt immer zur gleichen Zeit am gleichen Ort, wenn überhaupt. Hier geht es viel mehr um den individuellen Skill, als die Spielzeit, um sich effektiv Vorteile freizuspielen. Es ist erfrischend, einen klassischen Shooter mit diesem Budget zu spielen. Ähnliche Titel wie Splitgate sind natürlich auch erhältlich und in diesem Fall auch sehr gut. Es mit der Qualität und dem Support eines Halos zu vergleichen steht jedoch ausser Frage. Die Mischung aus fantastischem Game- und Gunplay und der Produktionsqualität die hinein gesteckt wurde, ist heutzutage fast unvergleichlich.
Schön anzusehen ist auch jetzt schon der Support von 343 für den Onlineableger. Mehrere, zeitlich begrenzte Events sollen motivieren mehr zu spielen und locken mit neuen Skins für Rüstung und Waffen. An dieser Stelle müssen wir über die Monetarisierung sprechen. Egal wo ihr spielt, ob ihr Gamepass oder Xbox Live Gold habt oder nicht, der Halo Infinite Mehrspieler ist komplett gratis. Logischerweise wollen die Entwickler bzw. Microsoft als Publisher, trotzdem irgendwie Geld verdienen und das wird hauptsächlich über eine grosse Anzahl an Skins gemacht. Diese können einerseits durch den Battlepass erspielt werden, wobei es die wirklich coolen Belohnungen natürlich nur gibt, wenn man sich die Premium Variante kauft. Zum Release war der Fortschritt im Battlepass erschreckend langsam. Die Entwickler haben jedoch schnell Änderungen an den Herausforderungen vorgenommen, welche einem die Erfahrungspunkte für den Pass einbringen. Inzwischen geht der Fortschritt zackiger voran und soll einen auch dazu bringen, immer wieder verschiedene Playlists und Modi auszuprobieren. Für das Abschliessen der Herausforderungen und das Sammeln der Erfahrungspunkte steigt man im Battlepass auf und erhält dafür jede Menge Plunder der, mehr oder weniger, nützlich ist. Helme, Farbschemas, Waffenskins, wenn ihr schon mal einen Onlineshooter in den letzten Jahren gespielt habt, dann ist das nichts Neues. Wer Lust hat all das freizuschalten, bekommt damit eine Karotte der ersten Güterklasse vorgesetzt. Wer einfach nur spielen will, kann es getrost aussen vor lassen.
Natürlich gibt es auch noch einen Echtgeldshop, in welchem noch exklusivere Rüstungen und Skins gekauft werden können. Erneut muss ich erwähnen, dass das Spiel an und für sich gratis ist. Weshalb Vergleiche mit den Mehrspielermodi aus vergangenen Teilen der Reihe stark hinken. 343 Industries und Microsoft haben sich für ein komplett anderes Geschäftsmodell entschieden und das ist die Welt, in welcher wir jetzt leben. Das muss einem nicht gefallen, ändern lässt es sich aber nicht. Zumindest wird eine Bereitschaft an den Tag gelegt den Grind für kosmetische Items nicht zu krass zu gestalten. Verglichen mit Konkurrenten wie Fortnite, die mehr Geld machen als Dagobert Duck je in seinem Tresor hatte, ist es ein System, an das wir uns gewöhnen können und müssen.
Fazit:
Das System, wie man an neue Cosmetics kommt, kann man, muss man aber auf keinen Fall mögen. Es hat auch definitiv noch Ausbaupotential. Dort wo es drauf ankommt, kann der Multiplayer von Halo Infinite jedoch fast vollumfänglich überzeugen. Das Gameplay, ob in der Arena, in direkteren Kämpfen oder in grösseren Schlachten mit mehr Spielern, rockt einfach gewaltig! Die wenigen grossen Neuerungen - wie die Tools - wurden fantastisch ins Spiel integriert. Das Kartendesign ist, wenn auch nicht genial, sehr gut ausgefallen. Die Tatsache, dass all das komplett gratis ist, macht den Deal nur noch schmackhafter.
Der Multiplayer von Halo Infinite ist für alle Besitzer einer Xbox Konsole kostenlos, so auch auf dem PC. Wir haben das Spiel auf einer Xbox Series X getestet.
Ich finde es macht Spass...falls noch jemand zockt, CH Yeanswear freu mich!