Ich sage nur: Starship Troopers! Spätestens seit des Kinostreifens wollte ich auch mal zusammen mit meinen Space Marine-Freunden gegen ausserirdische "Bugs" kämpfen. Dank Bungie's Einsatz wird dieser Traum nun Realität, zumindest virtuelle Realität!
Das Jahr 2552. Die Erde existiert noch immer, aber die Überkonolialisierung zwang uns Menschen dazu, andere Planeten zu bevölkern. Hunderte von uns leben bereits auf vielen, erdähnlichen Planeten in anderen Sonnensystemen. Einer dieser Outposts ist die Kolony Harvest, welche vor rund 30 Jahren von einer ausserirdischen Rasse - den "Covenants" - ausradiert wurde. Dies war unser erster Kontakt mit den "Bugs". Seither werden einzelne Kolonien immer wieder angegriffen, viele davon dem Erdboden gleich gemacht... die Menscheit ist im Krieg, im Krieg gegen die "Bugs".
Ihr übernehmt die Rolle von "Master Chief" (hört sich im Spiel an wie "Master(G)", hehe), einem biomechanischen Supersoldaten der UNSC. Zusammen mit einer handvoll Überlebender müsst ihr zu Beginn - quasi als spielbares Intro - vom eigenen Mutterschiff entkommen, dass bereits von den Covenants vollgas angegriffen wird. Nachdem ihr die rettende Life-Capsule erreicht und abgesprengt habt, erleidet ihr schliesslich auf dem namensgebenden HALO eine Bruchlandung, einem riesigen Ring, schwebend im All, komplett mit eigener Vegetation, Bergen und Seen und Athmosphäre. Alle eure Begleiter sind tot. Ihr schnappt euch ein herumliegendes Assault-Rifle und macht euch auf, diesen merkwürdigen Ort zu erkunden...
Bungie's 1st Person Shooter zieht den Spieler von der ersten Minute an in seinen Bann. Der voluminöse, cineastische Dolby-Surround Sound, die eingängigen Melodien und die vielen Movie Cut-Scenes in Game-Grafik, sowie die nahtlosen und fast ohne Ladezeiten absolut fliessenden Übergänge von spielsparen Passagen und Film-Einlagen, machen herrlich Stimmung und versetzen den euch mitten ins Geschehen. Sowas hat zuvor nur Half Life geschafft! Was in Half Life die Security Guards, sind in HALO die Marines, und diese kommen immer in Gruppen von 6-8 Mann. Sie unterstützen euch mit ihrem Leben und sie führen dabei die witzigsten Gespräche mit euch und untereinander ("You want a piece of me?" - "Did you see them? - Yeah, over there, more of em!"). Viele der Sprachfetzen stammen aus Filmen wie Aliens oder Starship Troopers, wer länger spielt wird echt erstaunt sein, was die Marines so alles von sich geben und dass die Sprüche zum Teil richtig situationsbedingt auftauchen.
Die Intelligenz der Freunde und Feinde ist exzellent, die Reaktionen auf eure Maneuver äusserst beeindruckend und "real". Natürlich könnt ihr auch eigene Leute töten, also vorsicht, sonst verliert ihr wichtige Unterstützung! Die Aliens sind recht clever und verstecken oder gruppierend sich neu oder laufen zurück und holen Verstärkung. Lustig dabei ist, dass sie alle Englisch sprechen. Der zweite Titel von HALO , also "Combat Evolved", bringt es also schon ziemlich auf den Punkt. Man fühlt sich Mitten drin im Marine-Chor.
Die Kämpfe finden gleichmässig draussen und drinnen statt, wobei vorallem die Outdoor-Szenarien atemberaubend rüberkommen. Viele der Texturen in HALO sind fotorealistisch (Bäume, Steine, Gras, Metall). Die Schärfe und Tiefe der Grafik-Engine ist eine echte Augenweide; sei es nun das Licht, die Schatten, Glanz-Effekte, die Animationen oder einfach nur die sichtliche Polygonpower: die HALO-Welt ist wunderschön gerendert und muss Technik-Freaks beeindrucken.
Während eures Quests kommt ihr nicht nur ausgiebig zum Ballern, sondern dürft auch allerlei Fahr- und Flugzeuge benützen. Eines davon ist der "Warthog" - ein für drei Mann konzipierter, gepanzerter Aufklärungswagen mit Gatling Gun. Ihr dürft wahlweise auf dem Fahrer- oder Beifahrersitz oder an der Gun Platz nehmen. Spielt ihr alleine, setzen sich autmatisch zwei Marines an die entsprechende freie Stelle und ballern kräftig mit. Alle ausserirdische Waffen und Fahrzeuge stehen auch euch zur Verfügung. Was ihr unterwegs findet, dürft ihr behalten, und jeder Gegner hat irgendwas dabei! Leider dürft ihr nur maximal 2 Waffen gleichzeitig mit euch tragen, weshalb die Entscheidung immer eine wirklich schwere ist.
HALO ist in mehrstündige Kapitel unterteilt, welche im Nachhinein einzeln angewählt werden können, um sie in einem höheren Schwierigkeitsgrad zu spielen und somit Secrets freizuschalten. Während der Missionen werdet ihr nur von kurzen, 1-sekündigen Ladestopps unterbrochen, was schon fast einem Modul gleich kommt. Um HALO zu beenden, benötigen Shooting-Cracks etwa 30 Stunden. Lobenswert ist der 2-Player Cooperative Mode: ihr dürft den ganzen Story-Modus auch Seite an Seite mit einem Kumpel durchzocken (Warthog ahoi!).
Negatives musste ich in HALO mit der Lupe suchen. Der einzig nervige Punkt ist die Tatsache, dass gegen Ende des Spiels alles in altbekannten Leveln stattfindet, d.h. es gibt zu wenig wirklich neue Umgebungen mit eigenem, grafischem Thema (Zeitdruck Bungie?). Dann fand ich die Multiplayer-Level recht öde, warum darf man nicht in den geilen Story-Szenarios kämpfen? Ausserdem ruckelt der 4-Player Split-Screen wie die Sau, unspielbar. Man hätte vielleicht die Effekte und Details runterschrauben sollen...
Fazit:
HALO müsste eigentlich fast Starship Troopers heissen, aber dann wäre es wohl nicht so gut geworden! Grafisch ein absolutes Brett und mit Effekten vollgestopft, weiss es aber vorallem durch die für 1st Person Shooter auf Konsolen wegweisende Joypad Steuerung und überraschend clevere künstliche Intelligenz von Freund und Feind zu überzeugen. Die Feuergefechte in HALO suchen einfach ihres gleichen und könnten zu Ausbildungszwecken von echten Cyber-Marines herhalten. Ein mehr als gelungener Action-Auftakt für die brandneue XBOX Konsole. Seeing (und Playing) is believing!
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