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AutorenbildRony Liemmukda

The(G)net Review: Gurumin 3D: A Monstrous Adventure

Rollenspiele mit Knuddelgrafik müssen nicht unbedingt spezielles Clientée ansprechen. Wer über den Tellerrand schaut, wird oftmals eine kleine oder große Überraschung vorfinden können.


Nun, die Story beginnt recht harmlos: Ein kleines Mädchen zieht zu ihrem (dementen?) Opa in eine Bergarbeiterstadt, da ihre Eltern, Abenteurer von Beruf, wieder mal auf unbestimmte Zeit unterwegs sind. Sie freut sich schon richtig auf neue Abenteuer und neue Freunde. Allerdings bekommt sie einen Dämpfer, als sie mitgeteilt bekommt, dass es keine anderen Kinder in dem Dorf gibt. Auf ihrer ersten Erkundungstour wird sie auch gleich von einem verdächtig aussehnden Bergarbeiter mit Schnauzer angemacht, der gerne ein Date mit ihr möchte. OOOOK, alles klar! Nachdem sie ihn (vorerst) abgewimmelt hat, findet sie doch ein Kind, jedenfalls scheint es so, das von einem Hund bedroht wird. Also schreitet sie auch gleich zur Tat und rettet sie. Wir finden heraus: Das Kind ist eigentlich ein Monstermädchen, und Erwachsene können Monster nicht sehen. Nach etwas Dialog folgt unsere kleine Heldin ihr dann auch ohne weiteres Zögern in das Dorf der Monster, welches praktischer Weise hinter ihrem Dorf liegt. Dort findet sie weitere Monster und freundet sich auch sofort an. Wie es nun mal das Schicksal so will, tauchen alsbald Bösewichte auf und verwüsten alles und entführen einige ihrer neuen Freunde. Die Story nimmt somit ihren Lauf und unsere Kleine ernennt sich selbst zur Heldin, zieht die heilige Waffe und geht auf die Reise ihre Freunde zu retten und um das Böse zu besiegen.



Nun, soweit zur Story, kommen wir zum Gameplay: Im Grunde reden wir primär mit den Monstern oder Menschen, um zu erfahren was als Nächstes auf der Helden-To-Do-Liste zu erledigen ist. Mal ist es etwas im Dorf zu suchen, Monster oder Gegenstand, mal ist es einen Dungeon zu erkunden. Bei der Missionsumsetzung ist Parallelabarbeitung nicht möglich. Das was zuerst angenommen wurde, muss auch zuerst erledigt werden. Das kann manchmal wirklich etwas nerven. Die Weltkarte ist beschränkt begehbar und wird mit fortwährendem Spiel freigelegt. Dies wird erreicht indem ihr zu erst eure Monsterfreunde aus den Klauen der Bösewichte befreit und dann Stück für Stück das Dorf helft wieder aufzubauen. Um das zu bewerkstelligen müsst ihr die Dungeons erkunden, da ihr am Ende Einrichtungsgegenstände eurer Freunde (Kleiderständer, Sofa und dergleichen) bekommt. Mit jedem Gegenstand den ihr euren Freunden bringt, gibt es ein Stück Glückseligkeit, welches "die Wolken der miesen Stimmung" vertreibt und somit Gebiete freischaltet.



Natürlich werden die Dungeons im Laufe des Spiels anspruchsvoller und so gilt es sich entsprechend zu rüsten. Beim Kampf gibt es neben normalen Monstern auch welche mit Rüstung. Habt ihr diese von jenen entfernt, so könnt ihr die Schrottteile derer einsammeln und später für Equipmentupgrades ausgeben. Zusätzlich dazu gibt es noch Gegenstände zu kaufen, die einen etwa vor Giftgas schützen oder die Angriffsstärke erhöhen. Auch gibt es Optionsgegenstände für eure heilige Waffe; zum Beispiel eine Flamme. Nutzvolle Supportgegenstände zum Heilen gibt es in Form von Keksen, Kuchen und Schokolade. Welches Kind fühlt sich nach einer Portion Zucker denn nicht gleich viel besser? Allerdings können nicht unendlich viele Süßigkeiten mitgetragen werden, also immer schön fleißig das Kariesmonster füttern, sonst gibt es nichts Neues!



Soweit ist alles noch sehr solide, aber kommen wir zur Steuerung. Dort werden wir leichte Ernüchterung erfahren, denn auch wenn sich mit Analogstick oder digitalem Steuerkreuz eine passable Steuerung vorfindet, vermiest einem die Kamera meist echt den Spaß. Diese gilt es per L- und R-Schultertaste entsprechend beim Laufen einzustellen; eine vernünftige Auto-Kamera habe ich schmerzlich vermisst. Das ist insbesondere hinderlich bei anspruchsvollen Kämpfen gegen einen und (besonders) gegen viele Monster. Oftmals rennen diese aus eurer Sicht und greifen, wörtlich, voll gemein aus dem Hinterhalt an. Ausweichen ist nur möglich wenn ihr schnell genug die Kamera in die richtige Richtung drehen konntet. Gemein wird's aber erst so richtig, wenn es zu Kombos kommt, um Spezialattacken zu triggern. Zum einen müsst ihr meist die Attacke aufladen, dann die Kamera drehen, euch noch entsprechend bewegen und dann vielleicht noch eine lustige Tastenfolge ausführen, damit irgendwas losgeht. Ehrlich, ich hatte öfters meine Finger ziemlich verknotet und bin auch nicht gerade wenig gestorben, wenn ich mal so ein Bossmonster vor der Nase hatte. Vor allem auch, weil die Finger auf dauer schonmal lahm werden können, wenn so ein Kampf über Minuten andauert, weil unsere Heldin, auf Grund eines noch nicht entdeckten Schwachpunkts, zu wenig Schaden macht.


Von der Präsentation muss ich echt sagen, die Grafik wirkt blass, sowie stellenweise echt lieblos und einfach dahingeklatscht. Ein ganz großes Minus ist, dass der zweite Bildschirm kaum richtig genutzt wird. Gegenstände und Menüs können über Schnellzugriffschaltflächen erreicht werden, aber das war's auch. Die supernützliche (Dungeon)Areamap aus der PC Fassung ist NICHT vorhanden; weder auf dem oberen noch unteren Bildschirm. Wie oft habe ich mir diese Karte gewünscht, denn meist sind die Dungeons groß und sehen fast durchgehend gleich aus. Auch gibt es Weggabelungen, die alle begangen werden müssen. Ich habe mich verirrt, mehr als nur einmal und mehr als nur einmal dem Portierungsteam eine Voodoopuppe an den Hals gewünscht... Soundtechnisch klingt es aber ganz gut. Eine volle Sprachausgabe ist vorhanden und auch die Untertitel gibt es gleich mit dazu. Allerdings ist beides komplett auf Englisch und somit leider wirklich nur für eine eingeschränkte Gruppe Spielern zugänglich.



Fazit:

Gurumin für den 3DS wirkt ähnlich der Mischung aus einer lieblosen PC Umsetzung und einem Versuch etwas Neues zu erschaffen; wenn das so genannt werden darf. Auch wenn der 3DS nicht gerade die Leistung einer PS Vita hat: Einige Dinge, welche die PC Version besitzt, hätten locker umgesetzt werden können. Und die blasse und lieblos dahingeklatscht wirkende Grafik dämpft auch ein wenig die Stimmung. Ich will das Spiel nicht unnötig schlecht reden, es ist im Grunde recht solide und macht auch wirklich Spaß, aber es wirkt stellenweise einfach wie eine Fast-Money-Portierung. Jeder der gerne daheim vor dem heimischen PC zockt, dem würde ich empfehlen auf Steam die PC Version zu kaufen und wer gerne unterwegs solche Spielchen spielt, holt sich die 3DS Fassung.


Gurumin 3D: A Monstrous Adventure Test, Review, Testbericht für Nintendo 3DS

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