Seit April 2015 dürfen sich bereits PC-Spieler mit Vinnie Cannolie durch die Zombie-Horden schiessen. Jetzt sind endlich die (NextGen-) Konsolen an der Reihe. Um was geht's? Stellt euch vor der Pate würde in der Nacht der lebenden Toten Metal Slug spielen. Dann habt ihr in etwa ein Bild davon, was in diesem schrägen 2D Shooter los ist.
Guns, Gore & Canolie spielt zur Zeit der Prohibition, also im Amerika der 20er Jahre. Vinnie ist Kopfgeldjäger, ein harter Typ und darum die erste Wahl, wenn es um richtig heikle Situationen geht. Daher soll auch er den Schuldner 'Frankie die Fliege' von Italien sicher zu Mafia-Boss Belluccio nach New York bringen. Kaum am Hafen angelegt ist Frankie jedoch spurlos verschwunden. Zudem schlendert eine Horde Untoter über das Deck. Was ist hier los? Um das herauszufinden schiesst und springt ihr in bester Metal Slug Manier entweder alleine oder mit bis zu drei Freunden durch 12 abwechslungsreiche Levels.
Genre-üblich rennt ihr von Links nach Rechts und schiesst alles über den Haufen was sich bewegt. Körpertreffer funktionieren gut, Kopfschüsse aber noch besser. Zu Beginn steht Vinnie nur eine Pistole (12 Schuss, unbegrenzter Munition-Vorrat), ein paar Molotov-Cocktails und Handgranaten zur Verfügung. Später kommen dann authentische Waffen wie die Schrotflinte, 45er Revolver, Tommy-Gun, Flammen- und Raketen-Werfer hinzu. Einmal aufgesammelt, befinden sich diese Mordinstrumente für immer in eurem Inventar, nur die Munition muss stetig durch PickUps aufgefüllt werden. Um Munition zu sparen könnt ihr jederzeit die Waffen wechseln oder Gegner mit Kicks auf Distanz halten.
Die Gegnervielfalt ist bemerkenswert. Neben jeder Menger Standard-Zombies gibt es die 'Rushers', die schnell auf euch zu rennen. Es gibt Football-Spieler die haufenweise Schüsse schlucken und euch mit einer brachialen Rammattacke das Leben schwer machen. Oder 'Spitter', die euch mit Säure aus der Ferne bespucken. Zombies tragen auch mal Waffen oder schleudern euch Fleischermesser, Steine oder Fässer entgegen. Sogar fiese Ratten können euch gefährlich werden. Und ab und zu warten auch Endbosse auf euch, die nur mit ein wenig Taktik die Segel streichen werden.
Mit vier bis fünf Stunden Spielzeit handelt es sich bei Guns, Gore & Cannoli um einen vergleichsweise kurzen Titel. Im Endeffekt stellt sich dieser Punkt jedoch als grosse Stärke heraus, da keinerlei Längen entstehen und die Ballerorgie immer wieder mit kreativen Ideen aufwartet. Auch wenn vier verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Verfügung stehen, erweist sich selbst der leichteste von ihnen immer noch als Herausforderung. Obwohl das Spiel auf diesem Schwierigkeitsgrad nicht über unfaire Stellen verfügt, wird die Bereitschaft vorausgesetzt, einige Abschnitte mehrmals neu zu starten und die optimale Herangehensweise auszuknobeln. Glücklicherweise sorgen faire Checkpoints dafür, dass zu keinem Zeitpunkt Frust aufkommt.
Fazit:
Als alter Metal Slug Fan bin ich vom extrem kurzweiligen Guns, Gore & Cannoli richtig angetan. Es ist ein toller Beweis dafür, dass man mit einer guten Idee, einem kleinen, fähigen Team und einem Mini-Budget ebenfalls eindrucksvolle Spiele entwickeln kann. Die Kampagne dauert angenehm lange, die hübschen, handgezeichneten 2D Grafiken sind die Wucht und die Spielbarkeit ist auf sehr hohem (Arcade-) Niveau. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, was mir persönlich besonders gut gefällt. Toll, dass Entwickler Crazy Monkey Studios der Konsolen-Version einen neuen Versus-Modus und jede Menge zusätzlicher Charakter-Skins beschert. Nur schade, dass man nicht nach oben oder diagonal schiessen kann. Für einen zünftigen Männer-Abend ist Guns, Gore & Cannoli aber perfekt. Holt es euch, wenn ihr wieder mal Lust auf fette Arcade-Action im Metal Slug-Stil habt. Ihr werdet nicht enttäuscht sein!
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