GrimGrimoire OnceMore ist ein Remake des 2007 auf der PlayStation 2 erschienen Spiels ‚GrimGrimoire‘ von VanillaWare. Es handelt sich um ein 2D-Sidescroller-RTS, in welchem wir als Zauberlehrling Lillet Blan in der berühmten Zauberschule Silver Star Tower ein wildes Abenteuer erleben.
Wir beginnen unsere Reise wortwörtlich auf dem Weg zur Zauberschule. Lillet erklärt einige Kleinigkeiten während des Fluges auf ihrem Drachen. Im Grunde ist die Geschichte ja eigentlich ein Rückblick auf ein einschneidendes Erlebnis aus ihrer Jugendzeit, als sie sich aufmachte, um Zauberin zu werden. Nach ein paar Events und Charaktereinführungen von Lehrern sowie Mitstudierenden, kommen wir nach ein paar Spielrunden zur eigentlichen Prämisse der Story. Getreu den Klassikern „Und täglich grüßt das Murmeltier“ oder „Endless Eight“, wiederholt sich nach diversen dramatischen Events unser ganzer Ablauf alle fünf Tage aufs Neue…
Der Spielablauf an sich ist ganz einfach gehalten. Wir starten alle fünf Tage am Abend des ersten Tages, an dem Lillet in der Zauberschule ankam. Natürlich ist sie bei der ersten Wiederholung total verwirrt und versucht direkt die Geschehnisse zu verhindern, in dem sie den wichtigen Personen davon erzählt. Wie das ausgeht, kann man sich denken. Während wir jeden Tag erneut unter anderen Aspekten neu erleben, lernen wir die Professoren und Mitstudierenden näher kennen. Die Professoren lehren uns in deren speziellen Gebieten, in dem sie uns diverse Aufgaben stellen. Diese Gebiete wären: Glanz (Glamour), Totenbeschwörung (Necromancy), Alchemie (Alchemy) und Zauberei (Sorcery). Für jedes dieser Gebiete bekommen wir Grimoires überreicht, magische Bücher, welche wir auch nach einem Zyklenreset behalten. Jedes dieser Gebiete hat Stärken und Schwächen gegenüber anderen Gebieten. Zum Beispiel ist Glanz, welches die Natur repräsentiert, besonders schwach gegenüber Alchemie, welches alles Unnatürliche repräsentiert.
Warum ist das wichtig? Nun, wie anfangs erwähnt handelt es sich um ein 2D-Sidescroller-RTS. Wie bei einem klassischen RTS haben wir zu Rundenbeginn (mindestens) eine Basis mit mindestens einer Grundklasse von Einheiten. Rings um uns herum gibt es den klassischen Fog-of-War, der auch besteht, sobald wir unsere Einheiten wieder aus dem Gebiet abziehen. Bewegen tun wir uns nur auf der horizontalen und vertikalen Achse innerhalb des Silver Star Towers und schauen somit auf den Querschnitt dessen drauf. Hindernisse wie kaputte Flure oder Wände lassen uns nachdenken, wie wir die Routen am besten absichern bzw. durchlaufen. Auf die Steuerung muss ich jetzt nicht wirklich eingehen, da wir nur Einheiten selektieren und Kommandos zuweisen oder diese deselektieren. Ist man Herr über Selektion und Deselektion, leistet diese gute Dienste; relevante Details werden uns im Spiel via Tutorials beigebracht. Der Rest ist wie bei anderen RTS auch: Resourcenmanagement und beobachten der aktuellen Spielsituation ist Pflicht.
Der RTS-Spielmodus offenbart sich uns jedes Mal, nach einem kleinen Einspieler, wenn ein neuer Tag beginnt. Das aktuelle Ziel, welches wir erreichen müssen, wird uns am Anfang des Kampfes mitgeteilt. Dieses kann von reiner Verteidigung der Basis mit Zeitlimit, totale Vernichtung des Gegners oder produzieren einer bestimmten Anzahl von bestimmten Einheiten variieren. Verlieren wir die Runde, müssen wir diese wiederholen. Bei einem Sieg, bekommen wir eine gewisse Anzahl Münzen als Belohnung, die wir in Skill-Upgrades investieren können.
Der Skill-Tree hier ist mal von der gütlichen Sorte. Wir können Skills kaufen, aber auch zurückgeben und bekommen somit unsere Münzen erstattet. Ein Teil dieser Funktionalität ist auch während des Kampfes verfügbar. Das ist mitunter dann praktisch, wenn wir bei einer Mission überhaupt nicht weiterkommen, weil wir zum Beispiel vorher in Einheiten investiert haben, die genau jetzt absolut schwach sind oder gar nicht erst Verwendung finden. Damit der Spieler mit der limitierten Anzahl an verfügbaren Münzen nicht verzweifelt, werden Sondermissionen offeriert, welche von der Hauptgeschichte losgelöst sind und jeder Zeit gespielt werden können.
Fazit:
Unterm Strich gefällt mir GrimGrimoire OnceMore wirklich gut. Wir haben verschiedene Klassen von Einheiten, teils fordernde Missionen, abhängig davon, ob man versucht durchzurauschen oder nicht, und eine echt nette Geschichte mit Mystery-Elementen. Mit jedem wiederholten Zyklus nähert man sich der Ursache allen Übels, denkt sich sich seinen Teil und wird oftmals doch noch überrascht, wer hinter einer Fassade mit uns interagiert. Alle Dialoge sind obendrein synchronisiert und es bietet sich die Wahl zwischen englischer und japanischer Sprache. Auch wenn es sich wohl um ein Spiel handelt, dass im Schnitt nur bis zu 20 Stunden Spielzeit liefert (inklusive der Side-Quests), wäre Freunden von RTS-Games zumindest ein Blick in den Gameplay-Trailer empfohlen; werden doch heutzutage kaum noch RTS-Games dieser Art entwickelt.
GrimGrimoire OnceMore gibt's für PS4, PS5 und Nintendo Switch. Wir haben uns die PS4 Version angesehen. Das Test-Muster stammt von NIS America, wofür wir uns herzlich bedanken!
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