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AutorenbildSaid Tijani

The(G)net Review: Grandia III

Von unzähligen Grandia Fans seit Jahren heiss erwartet und nun endlich in verständlicher Sprache erhältlich. Mit vielen Innovationen und Neuerungen wurde es angekündigt, doch kann Grandia 3 den hohen Erwartungen durch die beiden sagenhaften Vorgänger gerecht werden?


Grandia III PS2 Classics Test, Review, Testbericht.

Fangen wir von vorne an, nämlich bei der Story von Grandia 3: Das junge Fliegerass Yuki ist der Hauptcharakter im Spiel. Er liebt das fliegen und baut sich immer neue Flugzeuge zusammen. Eines Nachts will Yuki entgegen aller Warnungen seiner Mutter einen Probeflug machen. Doch Yukis Mutter Miranda hat sich heimlich an Board geschlichen und durch das Übergewicht stürzen die beiden im nahen Wald ab, wo sie sogleich eine sonderbare Entdeckung machen: Ein junges Mädchen wird von Soldaten verfolgt, welches nach kurzer Verfolgungsjagd stürzt und sich im Wald versteckt. Yuki und Miranda gehen der Sache natürlich nach und finden die kleine Alfina. Nach kurzer Vorstellung machen sich die 3 auf den Weg zum Dorf von Yuki und Miranda. Alfina erklärt den beiden, dass sie auf der Suche nach ihrem Bruder ist und das er böse geworden sei. Unsere beiden Helden beschliessen, Alfina zurück zu ihrem Clan zu begleiten damit sie ihren Bruder finden kann. Und so nimmt das grosse Abenteuer seinen Lauf.


Nach dem ersten Tutorial-Bossfight in welchem das Kampfsystem erklärt wird, übernimmt man fortan die Kontrolle über die 3 Charaktere. Im Verlauf der Zeit wächst die Heldengilde sogar zeitweise auf vier Charaktere an. Früh im Abenteuer findet man nämlich den Schifffahrer Alonso der sich ebenfalls bereit erklärt, die Truppe in die grosse Stadt zu begleiten. Die Story entwickelt sich im laufe des Abenteuers natürlich viel weiter und man findet sich schnell in einer Gut gegen Böse Geschichte wieder. Nachdem die drei das Dorf verlassen haben, übernimmt man die Kontrolle über die Party. Auf der linken unteren Seite am Bildschirm befindet sich die Karte. Diese zeigt immer an wo man als nächstes hin muss. Der Laufweg ist strikte vorgegeben, man kann sich also nicht verlaufen. Nachdem man mit Yuki ein bisschen herumgewandert ist, trifft man schon bald auf herumstreunende Gegner. Sobald man in sie reinläuft, wechselt das Spiel sofort und ohne Unterbruch in den Kampfbildschirm.


Das Kampfsystem hat sich gegenüber von Grandia 2 oder "Xtreme" so gut wie nicht verrändert. Wer also die Vorgänger gezockt hat, findet sich sofort in Grandia 3 zurecht. Der Kampfbildschirm zeigt die wichtigsten Infos auf einen Blick. Am unteren Bildrand findet man die HP, MP und SP der eigenen Charaktere. Oben links sieht man ein rundes Icon. Auf diesem Kreis läuft eigentlich der ganze Kampf ab. Auf dem Kreis sieht man die kleine Köpfe seiner Mitstreiter und kleine Icons für die Gegner. Jeder dieser Köpfe rotiert flott im Uhrzeigersinn. Zwei verschiedenfarbige Markierungen sind auf diesem Kreis zu sehen. Die Blaue ist die Wartezeit, in der Zeit kann man noch nichts machen und muss warten. Sobald aber einer der Köpfe von seinen Mitstreitern auf die rote Markierung trifft, friert das Spiel ein und das Kampf-Menü erscheint. Im Kampf-Menü kann man zwischen Schlagen, Magie, Items, Abwehren und Critical auswählen. Wenn eine Aktion ausgewählt wurde, läuft das Spiel weiter. Jetzt sieht man den kleinen Kopf des Mitstreiters auf das Ende der roten Markierung rotieren. Sobald er dort angekommen ist wird die vorher gewählte Aktion durchgeführt. Dieses Schema gilt für Freund und Feind.


Das geniale an diesem Kampfsystem ist, dass man dem Feind nicht schutzlos ausgeliefert ist und seine Angriffe unterbinden kann. Wie das? Mit der Aktion: Critical. Mit diesem Befehl, greift einer der Mitstreiter den Gegner an. Wenn sich dieser gerade in der roten Zone befindet, wird sein Angriff unterbunden und er kann nicht mehr angreifen und wird zurück in die Warteposition katapultiert. So kann man verheerenden Magieangriffen sehr gut entfliehen. Der Gegner besitzt jedoch diese Gabe auch, also Vorsicht! Durch diese Komponente gewinnt das Spiel schnell an Speed und Action. Denn mit gutem Auge, Taktik und Timing kann man viele Kämpfe unbeschadet überstehen. Ebenfalls möglich sind auch Combos unter den Mitstreitern. Wenn ein Charakter gerade den Gegner mit einem Critical angreift und der nächste Charakter am Zug wäre, kann man sofort auf Schlag gehen und somit eine Combo ausführen, die dem Gegner extra viel Schaden zufügt.


Ein weiterer Punkt im Menü sind die persönlichen Superschläge des jeweiligen Charakter. Sie konsumieren SP und reichen von kleinen Combos bis hin zu vernichtenden Angriffen, die alle Gegner auf einmal in die Wüste schicken. Diese werden bequem in Shops gekauft oder können während der Kämpfe zufällig erlernt werden. Diese Spezial-Schläge werden langsamer ausgeführt als die normalen Schläge. Man kann also immer noch vom Gegner unterbunden werden. Der Punkt Item ist selbsterklärend und dient zum einsetzen von Energiekapseln und Heilkräutern. Zu guter letzt ist noch der Menüpunkt: Magie. Jedem der Mitstreiter kann man eine bestimmte Anzahl an Magien zuordnen. Zu finden sind die Sprüche in Shops, Kisten oder bei Gegnern. Die Palette reicht von einfachen Feuerbällen bis hin zu Erdbeben, Blitzgewittern oder gigantischen Vulkanausbrüchen. Solange der eigene Charakter genügen MP zur Verfügung hat, kann man wild drauflos zaubern. Es gibt enorm viele Zaubersprüche zur Auswahl, was der Abwechslung zugute kommt. Im späteren Verlauf lernt man immer mächtigere und zerstörerischere Zaubersprüche um den Gegnern Herr zu werden.


Obwohl der Schwierigkeitsgrad eher als "einfach" einzustufen ist, sollte man immer aufpassen, denn auch die einfachste Truppe könnte einen vernichten. Die Gegner werden auch immer stärker. Jedoch ist jeder Gegner oder Boss stets „machbar“.


Grafisch ist das Spiel wirklich sehr schön gemacht, vor allem die Zwischensequenzen sind liebevoll designt und strotzen vor Details. Der Kampfbildschirm ist dann aber wiederum sehr kahl und schlicht gehalten. Die zahlreichen Gegner und Bosse sind allesamt hübsch anzusehen. Bildschirmfüllende Bosse sucht man aber vergebens. Es hätten auch ein paar mehr unterschiedliche Gegner sein können. Dafür tummeln sich nicht selten bis zu 10 Charaktere auf einmal auf dem Bildschirm und alles läuft stets flüssig ab. Die Welt von Grandia 3 ist leider nicht so gross, dafür aber sehr abwechslungsreich. Man besucht wunderschöne Bergregionen, malerische Strände, dunkle Wälder, riesige Tempel-Anlagen und noch vieles mehr. Die Locations sind allesamt sehr schön gemacht, vor allem die Hintergründe stechen hervor. Mal rennt man in den Sonnenuntergang oder sieht von einer Klippe aus über das Meer oder wuselt in einer grossen Stadt herum. Leider ist es aber sonst eher trist und arg kahl. Ausser ein paar Steinen und Büschen ist leider nicht viel los in den Leveln. Auch die Städte und Dörfer die man besucht bestechen nicht gerade durch ihre Schönheit. Ausser ein paar Shops für Magie, Skills, Items und Waffen gibt es nicht sehr viel zu sehen. Die Städte sind mit nur wenigen NPCs besiedelt. Rätsel oder Side-Quests findet man jedoch keine.


Die Musikstücke sind allesamt gut gemacht. Über Mystische Klänge in den Wäldern über Orgelmelodien in den Tempeln untermalen sie das Spielgeschehen stets ordentlich. Leider können sie sich aber nicht so richtig durchsetzen. Es fehlt ihnen klar an der Ohrwurmqualität eines Final Fantasy.


Fazit:

Ich habe mich wirklich prächtig mit Grandia 3 unterhalten! Angefangen von den liebenswerten Charakteren, die einem sofort ans Herz wachsen, über die malerischen Hintergründe und das Action orientierte, leicht zu erlernende Kampfsystem. Auch die Story wird von schönen Cutsequenzen unterhaltsam weiter erzählt. Die Story zieht einen in den Bann, denn man will immer wissen was wohl als nächstes passiert. Leider ist Grandia 3 für ein RPG einfach viel zu linear und eingeschränkt. Ausser von A nach B laufen und Gegner plätten kann man nichts anderes tun. Rätsel oder dergleichen gibt’s ja nicht. Auch keine grosse Oberwelt die man bereisen könnte. Das ist mit der Zeit sehr nervig da man doch die Welt frei erkunden möchte und neue Sachen finden will. Ebenfalls gibt’s überhaupt keine Side-Quests. Einzig ein paar geheime Schatztruhen lassen sich innerhalb der Levels aufspüren. In Grandia 3 ist der Umfang nicht gerade berauschend. Nach gut 25-35H flimmert bereits die Endsequenz über den Bildschirm, was für ein RPG doch arg kurz ist. Durch die Absenz von Side Quests oder gar Secrets ist auch der Wiederspiel Wert sehr tief. Alles in allem ist Grandia 3 dennoch ein sehr gutes Spiel, mit Augenmerk auf eine schöne Story sowie ein actionhaltiges Kampfsystem. Wer aber ein Mammut RPG à la Final Fantasy erwartet hat wird aber leider enttäuscht sein.


Grandia III PS2 Classics Test, Review, Testbericht.

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