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AutorenbildRony Liemmukda

The(G)net Review: Granblue Fantasy: Relink

Die Granblue Fantasy Franchise geht bis ins Jahr 2014 zurück. Das Original war ein JRPG mit rundenbasierten Kämpfen, welches primär als Mobile- bzw. Browsergame vermarktet wurde. Dazwischen gab es noch eine Anime-Serie und jetzt sind wir beim neuesten Ableger ‚Relink‘ angekommen, welchem wir uns in diesem Artikel widmen.


Granblue Fantasy Relink Test Review Testbericht PlayStation PS5 Wertung

Wer die Story nicht kennt, hier die Ultrakurzfassung: Gran, der Protagonist, führte ursprünglich ein total gechilltes Leben mit seinem kleinen Drachenfreund Vyrn in seinem Heimatdorf Zinkenstill. Eines Tages sieht er ein Luftschiff vom „Erste Empire“ und wie ein Mädchen, Lyria, und eine imperialistische Offizierin, Katalina, vor ihnen fliehen. Natürlich macht er sich auf, den beiden zu helfen. Nach diversen weiteren Ereignissen sind die Verfolger besiegt, aber Gran hat dabei eine fatale Wunde davongetragen. Lyria benutzt ihre, bis dahin nicht näher detaillierten Kräfte, und geht eine Lebenssymbiose mit Gran ein. Kurz um: Gran überlebt, aber stirbt nun einer der beiden, stirbt der andere auch. Letztendlich fliehen sie alle vor dem Empire und machen sich gemeinsam auf die Reise, um Estalucia zu finden, wo sich angeblich Gran’s Vater aufhalten soll. Auf dem Weg dorthin finden sie weitere Freunde, neue Mitglieder für ihre Crew und andere wichtige Verbündete, die sie bei ihrem Vorhaben unterstützen.


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Granblue Fantasy zählt im Grunde zum „Neverending Story“-Genre. Es gibt immer weitere Akte, aber noch keine Konklusion für die Geschichte. Wir durchleben in „Relink“ quasi eine weitere Side-Story. Ob diese Lore-relevant ist oder nicht, steht hier nicht zur Debatte. Ich denke es sollte bei meiner Erklärung mehr oder weniger aufgefallen sein, dass wir keinen festen Boden unter den Füssen haben. Die Welt in Granblue Fantasy besteht aus schwebenden Inseln, teilweise kolonisiert, teilweise Wildland. Die Himmelsfahrer, zu denen auch wir zählen, reisen mit Luftschiffen von Insel zu Insel; geschäftlich oder für Abenteuer.


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Das Spiel startet mit dem Prolog, in welchem wir uns auf unserem Schiff, der Grandcypher, wiederfinden, mit welchem wir gerade einem lästigen Sturm entkommen sind. Als erstes sollen wir den Hauptcharakter auswählen, Gran oder Djeeta; Djeeta ist eine alternative Protagonistin. Danach gibt es erst einmal einen ruhigen Plausch mit der Crew, bis wir von einer Armada Drachen angegriffen werden. Nach etwas Einführung in die Steuerung und Kampfmechaniken, kommt der obligatorische Einsatz von Bahamut, einer Astralbestie, über die Lyria und Gran Kontrolle haben, und schon sind die Drachen von der Bildfläche verschwunden! Doch der Friede wehrt nicht lange, als Lyria‘s Siegel plötzlich von alleine aktiv wird und es Bahamut herbeibeschwört, welcher jetzt total ausser Kontrolle ist. Damit startet der erste Bosskampf und mein Grinsen im Gesicht wird immer breiter…


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Das ganze Spiel verfolgt eine zusammenhängende Story, welche in mehrere Kapitel unterteilt wird. Natürlich gibt es verschiedene Cut-Scenes, Flashbacks an vergangene Zeiten und mehr; das volle Programm halt. Auf unserer Reise werden wir auf mehreren Inseln stationiert sein und verschiedenste Aufgaben lösen müssen. Ausser der Hauptquest gibt es natürlich noch diverse Nebenquests von NPCs, sowie (wiederspielbare) Quests von der Gilde. Es wurden verschiedenste Missionsaufgaben eingebaut, damit es nicht zu eintönig wird; natürlich gibt es nicht unendlich viele Variationen, aber es kommen wenigstens nicht dauerhaft die gleichen Missionsziele auf uns zu. Mal müssen wir was Bestimmtes sammeln, dann gibt es eine Art „Tower-Defense“, also irgendwas beschützen, dann einen Boss Kampf, Überlebensmissionen und vieles mehr. Natürlich müssen wir uns auch um Ausrüstung kümmern. Hierzu besuchen wir den Schmied, bei dem wir die Waffen auf verschiedenste Arten verbessern oder manchmal auch neue herstellen lassen können. Bei der Händlerin Sierokarte besorgen wir uns besondere Gegenstände oder auch neue Mitglieder für unsere Truppe mittels Crew Tickets.


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Das Kampfgeschehen basiert auf klassischem Echtzeit Hack’n’Slash. Wir kontrollieren den Gruppenführer, die anderen drei übernimmt die CPU. Jeder Charakter hat Grundangriffe wie Sprung, Angriff, Powerschlag, welche auch zu Kombos geformt werden können. Dazu gesellen sich charakterspezifische Skills, welche wir erst freischalten müssen. Während der Kämpfe lädt sich eine Art „Powerleiste“ auf, die unsere Skills verstärkt, je nach Stufe immens! Des Weiteren findet sich rechts in der UI ein „Linkmeter“, dieser zeigt die Unison der Mannschafft auf. Kurzgefasst, es ist eine Leiste die über gewissen Bedingungen auflädt und entsprechende Kampfboni gibt, wenn diese 100% erreicht hat. Letztendlich gibt es Burst-Attacken. Unter günstigen Bedingungen führen die Charaktere eine speziell harte Attacke aus und wenn die Voraussetzungen stimmen, können sogar alle eine ausführen und dann gibt es den „Full-Burst“, quasi eine koordinierte Superattacke von allen, die so richtig gut reinhaut.


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Beissen wir ins Gras tickt die Uhr. Dann sollten wir so schnell wie möglich einen Wiederbelebungssaft trinken, falls uns nicht einer unserer Kameraden wieder auf die Beine hilft. Allerdings geht dies auch nicht unbegrenzt oft, denn die Zeit, die gnadenlos heruntertickt, gilt für alle Tode im jeweiligen Kampf. Ist sie verstrichen, ist der Kampf endgültig verloren. Die Anzahl der verfügbaren Tränke, die nicht gekauft werden können, hängt übrigens von unserer Ausbaustufe ab. Weiterhin haben unsere Gegner diverse Schwächen gewissen Elementen gegenüber, und wir haben dementsprechend Angriffe und Skills, welche diese Elemente für einen Schadensbonus verwenden. Natürlich gilt auch die gegenteilige Richtung: Resistenz gegen diverse Elemente.


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Jetzt noch kurz ein paar Worte über das, was meiner Meinung nach ein Highlight im Game darstellt: Big Ass Monsters! Meist kriegen wir es schon bei so manchen Standard-Kämpfen mit etwas grösseren Monstern zu tun, aber wenn es um die Bosskämpfe geht: Ein Traum! Die Viecher passen manchmal nicht mal mehr auf den Bildschirm! Öfters haben sie verschiedene Angriffspunkte, die wir strategisch angreifen müssen. Auch super gelöst: Kaum ein Bosskampf ist völlig identisch. Abwechslung wird hier gross geschrieben und so wird es überhaupt nie langweilig. Wir feuern mal mit Bordkanonen auf Schiffe und Drachen, steuern Mechas, fliehen flinken Fusses vor Lava, um dann letztlich den Boss auf einem Plateau zu treffen, oder haben auch mal gleich zwei auf einmal zu plätten. Dazu gibt es noch mehrere Boss-Phasen, die über deren Lebensenergie gesteuert werden, und so je nach Phase absolut heftige Attacken freigeben. Schlussendlich gibt es noch die Overdrive-Leiste, quasi ein Rage-Meter, über die angezeigt wird, wann der Boss absolut durchdrehen wird. Natürlich können wir den Obermotz, wie alle anderen Monster auch, irgendwann in einen Break-State überführen; ein Freischein für hemmungsloses draufkloppen ohne Gegenwehr. So macht das Spass!


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Fazit:

Granblue Fantasy: Relink hat eine turbulente Zeit hinter sich: 2016 angekündigt, Release geplant für 2018, Gameplay 2017 gezeigt. Das Entwicklerstudio löste sich 2019 auf, nur der Direktor blieb zurück und dieser stellte es mit Crygames zusammen schlussendlich fertig. Zwischendrin wurde wohl sogar die komplette Game-Engine ausgewechselt. Der Release wurde auf 2022 angesetzt, dann aber verschoben auf 2023 und letztendlich haben wir es jetzt erst 2024 in den Händen. Erste Kontroversen gingen durchs Netz als erste Tester von nur acht Stunden Spielzeit für die Hauptstory berichteten; bei einem Vollpreis-Titel zu wenig. Ich habe jetzt jedoch gut 20 Stunden benötigt. Allerdings habe ich nicht den Day-One DLC genutzt, und nur die Original-Crew verwendet bzw. die Charaktere, die mir über die Story zur Verfügung gestellt wurden. Mein Grind für Level, Skills und Waffen war nur das Nötigste. NPC- und Gildenquests habe ich in den ersten zwei Städten alle erledigt und den finalen Boss hab ich sogar irgendwie mit fünf Leveln niedriger platt bekommen. Ich will damit sagen; wenn man nicht gerade Min-Max-Player ist und nicht einen Grossteil der Story überspringt, kommen wohl durchschnittlich 15 Stunden für die Hauptstory als Mindestspielzeit auf euch zu.



ABER, und das jetzt in ganz gross: Bei Relink ist "nach dem Spiel, vor dem Spiel". Nach der Hauptstory gibt es einen Epilog, der auch erst einmal gelöst werden muss. Ausserdem werden noch sehr viele weitere Quests und Schwierigkeitsgrade freigeschaltet. Und es gibt noch einen Haufen an Waffen zu sammeln und einen immensen Skilltree zu komplettieren. Wozu braucht ihr das Post-Game? Ganz einfach: Relink hat einen Online-KoOp Modus (leider keinen lokalen), in dem ihr gemeinsam Missionen erledigen könnt, und ich denke es ist nur logisch, dass Leute erwarten, dass ihr mit halbwegs vernünftig ausgestatteten Charakteren der Gruppe beitretet. Selbst habe ich das aus Zeitgründen leider nicht ausprobieren können aber ich schätze, dass mit dem Post-Game die Spielzeit locker auf 50-100 Stunden ansteigen wird.



Granblue Fantasy: Relink sieht absolut fantastisch aus. Das graphische Design ist konsistent auf richtig hohem Niveau und es gibt absolut keine Ruckler. Soundtechnisch wird richtig tolle Musik geboten und selbst die Sprecher der Charaktere sind, wenn mein Gehör mich nicht täuscht, die gleichen wie aus dem Anime. Und selbst wenn die Hauptstory für mich "nur" 20 Stunden gedauert hat, keine Minute davon war verschwendet oder langweilig; im Gegenteil. Vor allem wenn ich vor dem Boss des jeweiligen Kapitels stand, war das jedes Mal ein absolutes Erlebnis. Für mich ist hier für eine Weile noch genügend Spielinhalt vorhanden und die acht Jahre Wartezeit haben für mich nicht in einer Enttäuschung geendet. Fans der Granblue-Saga haben es wohl sicherlich schon im Regal, aber es ist auch für alle Freunde von Action-JRPGs mehr als einen Blick wert.


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Granblue Fantasy: Relink ist für PlayStation 4, PlayStation 5 und den PC erschienen. Wir haben uns das Spiel selbst gekauft und auf einer PlayStation 5 getestet.




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