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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Gori: Cuddly Carnage

Es gibt Spiele, die lassen sich nur schwer in Worte fassen, weil sie so bizarr und gleichzeitig so genial sind, dass sie sich jeder Beschreibung entziehen. Und dann gibt es Gori: Cuddly Carnage, das einem diese Aufgabe mit einem breiten Grinsen und einem frechen Augenzwinkern fast schon abnimmt.


Gori: Cuddly Carnage Test, Review, Testbericht für Xbox und PlayStation

Schon mal daran gedacht, wie es wäre, eine flauschige Katze auf einem Hoverboard zu sein und sich mit einer Kettensäge bewaffnet durch eine Armee von absurden Kuscheltieren zu schnetzeln? Nein? Tja, die Entwickler bei Angry Demon Studio offensichtlich schon. Und jetzt wissen wir alle, was dabei rauskommt: Ein irrwitziger Trip durch eine neonbeleuchtete Zukunft, in der Einhörner und Plüschtiere nicht mehr zum Kuscheln, sondern zum Massakrieren da sind.


Gori: Cuddly Carnage Test, Review, Testbericht für Xbox und PlayStation

In Gori: Cuddly Carnage übernehmen wir die Rolle von Gori, einer süssen, aber tödlichen Katze mit einer Vorliebe für überdimensionierte Waffen und gnadenlose Sprüche. Unterstützt wird sie dabei von F.R.A.N.K., einem herrlich sarkastischen Hoverboard und der depressiven KI „CH1-P“. Gemeinsam flitzt das Trio durch bunte, gefährlich hübsche Cyberpunk-Levels, die wie eine Kreuzung aus Regenbogen-Festival und Heavy-Metal-Konzert wirken.


Gori: Cuddly Carnage Test, Review, Testbericht für Xbox und PlayStation

Die Story von Cuddly Carnage ist so durchgeknallt, dass sie fast wieder Sinn ergibt. Ein Einhorn-Apokalypsen-Kult will die Welt in eine flauschige Hölle verwandeln, und nur Gori steht zwischen uns und dem kuscheligen Untergang. Was anfangs wie ein bizarres Kinderbuch klingt, entpuppt sich schnell als absurde Geschichte voller blutiger Action und skurrilem Humor, begleitet von abgedrehten Zwischensequenzen, die immer wieder für Schmunzler sorgen.


Gori: Cuddly Carnage Test, Review, Testbericht für Xbox und PlayStation

F.R.A.N.K. ist mehr als nur ein flottes Fortbewegungsmittel. Er ist Goris Waffe, ausgestattet mit rasiermesserscharfen Klingen. Für den Fernkampf verwandelt sich das Brett kurzerhand in einen praktischen Raketenwerfer.


Wir bekommen es mit einer überraschend breiten Palette von entzückend gruseligen Plüsch-Monstrositäten zu tun, die manchmal so schräg sind, dass man sich fragt, was die Entwickler wohl geraucht haben mögen. Aber gerade diese Absurdität macht auch den Charme des Spiels aus. Man weiss nie, was für eine - pardon my French - abgefahrene Scheisse uns hinter der nächsten Ecke erwartet. Das hält die Spannung während der gut 10 Stunden Spielzeit stets aufrecht und sorgt für viele Lacher.


Gori: Cuddly Carnage Test, Review, Testbericht für Xbox und PlayStation

In jeder Mission bewegen wir uns durch eine gewisse Anzahl Arenen voller Feinde, bevor wir auf einen Mini-Boss oder Endgegner treffen. Wir flitzen wie Tony Hawk auf Meth durch die Pampa und rasieren alles Niedliche über den Haufen, was uns vors Hoverboard läuft. Die Steuerung geht flott von der Hand, vor allem wenn man Geschwindigkeit und Chaos liebt (ähnlich wie in Devil May Cry). Gori kann springen, an Wänden entlangflitzen und sein Gegenüber in einem stylischen Ballett aus Kettensägen Hieben zerlegen. Die Kontrolle über das Board fühlt sich präzise an, was besonders wichtig ist, wenn man im hohen Tempo durch die teils labyrinthartigen Levels saust. Jede Bewegung, jeder Sprung und jeder Schlag wirkt so, als hätte das Entwicklerteam genau gewusst, wie man den Spieler an die Grenze seiner Fähigkeiten bringen kann.


Gori: Cuddly Carnage Test, Review, Testbericht für Xbox und PlayStation

Gori: Cuddly Carnage bietet eine Menge Inhalte und Anpassungsmöglichkeiten, ist aber einfach gestrickt. Fast alle Moves werden innerhalb der ersten 30 Minuten freigeschalten. Upgrades erhöhen in erster Linie den Schaden, die Dauer und Abklingzeit der Specials oder fügen sowas wie ein Extraleben hinzu. Schön zu sehen, dass es noch Entwickler gibt, die verstehen, dass nicht jedes Spiel mit einer endlosen Liste von Spielmechaniken aufgeblasen werden muss, um Spass zu machen. Es ist ein klassisches Single Player Actionspiel, das in acht Hauptlevel und 14 Challenges unterteilt ist. Für jede abgeschlossene Hauptmission erhalten wir eine Sternebewertung, die auf der Dauer, der längsten Kombo, dem Score und dem Schwierigkeitsgrad basiert. Challenges haben ebenfalls eine Drei-Sterne-Bewertung, wobei die Messlatte für diese auf Kombopunkte und der verbleibenden Zeit basiert. Der Schwierigkeitsgrad von Gori: Cuddly Carnage reicht von Indoor Cat, auch bekannt als „einfach“, bis hin zu Cuddly Carnage, dem ultimativen Schwierigkeitsgrad.


Gori: Cuddly Carnage Test, Review, Testbericht für Xbox und PlayStation

Nicht nur das Gameplay kann überzeugen, auch die knallige Optik und die butterweichen Animationen machen Laune. Die Levels sind in einem neonbunten, cartoonartigen Stil gehalten, der stark an Cyberpunk erinnert. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie das Spiel Licht, Schatten und Spiegelungen einsetzt, um eine hübsche Atmosphäre zu schaffen. Epileptiker sollten jedoch die Finger von Cuddly Carnage lassen. Das Effektfeuerwerk kann manchmal für eine Reizüberflutung und tränende Augen sorgen. Schade fand ich, dass allzu oft nervige Glitches den guten Eindruck schmälern. Vielleicht wird das ja noch weg-gepatcht?


Gori: Cuddly Carnage Test, Review, Testbericht für Xbox und PlayStation

Die geschmeidigen Animationen tragen wesentlich dazu bei, dass sich das Spiel so gut anfühlt. Jede Bewegung von Gori, sei es ein eleganter Sprung oder ein brutaler Kettensägen Angriff, ist flüssig und präzise. Die Gegner zersplittern, zerplatzen oder werden in Fetzen geschnitten, was nicht nur befriedigend anzusehen ist, sondern auch zeigt, wie viel Zeit und Aufmerksamkeit in das Gore-System geflossen sein muss.


Ein weiterer Star des Spiels ist der Soundtrack, der perfekt zur actiongeladenen Atmosphäre passt. Mit treibenden Beats und eingängigen Melodien peitscht er uns durch die Levels und sorgt dafür, dass die Kettensäge nie stillsteht. Die Synchronsprecher, allen voran jene für F.R.A.N.K., leisten ebenfalls grossartige Arbeit und geben den Charakteren genau die richtige Mischung aus Charme und Crazyness.





Fazit:

Gori: Cuddly Carnage ist ein wirklich besonderes Spiel, das nicht nur durch seine kreative Prämisse und die schräge Umsetzung, sondern auch durch sein gelungenes Gameplay und den abgefahrenen Humor besticht. Natürlich trägt auch die übertriebene Gewaltdarstellung ihren Teil dazu bei. Die Mischung aus blitzschnellen, befriedigende Kämpfen, liebevoll gestalteten Levels und einer absurden Story, die sich nicht allzu ernst nimmt, macht das Spiel zu einem Geheim-Tipp für alle, die etwas wirklich Einzigartiges suchen. Schade, dass oft nervige Glitches das Gameplay in seine Einzelteile zerlegt. Trotzdem; wer auf verrückte Ideen, Blood-and-Gore und eine gute Portion Klamauk steht, sollte sich Gori: Cuddly Carnage mal anschauen. Ich hatte damit mehr Spass, als im Vorfeld vermutet.


Gori: Cuddly Carnage Test, Review, Testbericht für Xbox und PlayStation

Gori: Cuddly Carnage ist für PC, Xbox Series X|S, PS5 und Nintendo Switch erschienen. Wir haben das Spiel auf der Xbox Series X getestet. Das Test-Muster stammt von Wired Productions, wofür wir uns herzlich bedanken!



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