Entscheidungen die an die Grenze gehen, Endzeit –Science Fiction sowie knallharte Action, das alles verpackt in klassisch schmackhafter 2D Pixelgrafik aus vergangenen Tagen, das verspricht uns "Gods will be watching".
Ein weiterer Kickstarter Titel bahnt sich den Weg auf den hauseigenen Steam-Account. Nach Baphomets Fluch sind wir im Rätsel-Fieber und freuen uns über ein Endzeit Adventure der Extraklasse. Im klassisch verpackten Grafik-Adventure sollen uns Aktionen, Wege und Entscheidungen abverlangt werden, wie es lange in keinem Spiel zu sehen war. Die Klötzchen-Grafik soll auch keinen Hehl daraus machen, dass es hier gnadenlos zur Sache geht, für Kiddies nicht geeignet, so tönt es.
Also Steam Account gestartet, Game installiert und in freudiger Erwartung auf den Titel-Screen gewartet. Gleich zu Beginn informiert das frisch installierte Spiel darüber, dass es keinesfalls eine leichte Sache wird, hier den Abspann zu sehen. So offerieren uns die Programmiere schon am Anfang der virtuellen Reise zwei Schwierigkeitsgrad. Einmal leicht, einmal Original. Zudem folgt der Hinweis, dass nur der Originalmodus das einzig Wahre sei. Würde man die Programmierer lieben, müsste zweifelsohne dieser Modus gestartet werden.
Nachdem der Obermotz von Dark Souls vor noch nicht allzu langer Zeit das Zeitliche gesegnet hat, folgte freilich der Klick auf den Original Modus. Das Intro erläutert uns den Hintergrund der Mission. Eine Handvoll Menschen wurde auf einem einsamen Eisplaneten zurückgelassen, alles zum Preis einer erfolgreichen Mission. Einige der am Lagerfeuer sitzenden Jungs und Mädels zweifeln bereits jetzt daran, jemals lebend aus dieser misslichen Lage heraus zu geraten. Wie sich später herausstellt: Keinesfalls unbegründet.
Denn statt sich erstmal auf dem neuen Zuhause zurechtzufinden, spult das Spiel in Jahr in der fiktiven Zeitrechnung zurück. Die erste Mission im Point & Click Stil namens „Selbstgerechtfertigte Opfer“ startet. Wir befinden uns auf einem Raumschiff, vier Geiseln vor uns. Der Boss der Truppe versucht sich irgendwie in das System zu hacken. Ein anderes Crew-Mittglied steht am anderen Bildschirmrand mit gezückter Waffe wache. Des Weiteren wäre da noch Freund Nummer Drei, jener lädt einen Hack-Boost, verschärft die online Sicherheitslücken oder startetet den (dank genügend gestarteter Boosts hoffentlich erfolgsversprechenden) Turbohack. Letzter lässt den Hackvorgang des Bosses schneller vonstattengehen.
Ganz so einfach wie sich das anhört, ist es aber nicht. Da wäre noch die vierte Person, der Spieler selbst. Die gesamte Mission ist ein Wechselspiel aus verschiedenen Zeiteinheiten. Geisel beruhigen, Geisel einschüchtern, auf die anstürmenden Wachen schiessen, den Hack starten. All das kostet Zeitpunkte. Sind zu viele davon vergangen, stürmen die Wachen rein, das Sicherheitssystem öffnet sich oder alle Geiseln fliehen bzw. werden beim Versuch daran erschossen. Zudem darf mit den aus dem angrenzenden Screen angreifenden Feinden verhandelt oder eine Geisel in den Pausenraum geschickt werden. Bei jedem Misserfolg, völlig egal welcher Art, wartet der Game Over Screen.
Genau so oder wenigstens in diesem Stil verhält sich auch der Rest des Kickstarter-Projekts. Der Umgang mit knapp bemessener Zeit und der darin ideal verteilten Aufgaben an die Team-Mitglieder. Meistens spielt der Level in genau einem Raum, Abwechslung hält sich entsprechend in Grenzen. Der jeweilige Level-Sound wiederholt sich über unzählige Minuten im Dauer-Loop und an der spartanischen Grafik haben wir uns bereits im ersten Level satt gesehen. Gods will be watching ist weniger ein Spiel, als Arbeit. Geizt dabei aber viel zu sehr mit den Spieler belohnenden Momenten.
Fazit:
Nach gefühlt unzähligen Game Over Screens beschloss ich, meine Zeit mit vergleichsweise spassbringender Software zu verbringen; wie beispielsweise dem Windows-Rechner. Ernsthaft: Dieses Stück Software ist eine Beleidigung für jeden Spieler. „Geniesse die Herausforderung. Du wirst oft scheitern, aber so haben wir das Spiel nun mal angelegt. Wer uns liebt, wählt diese Variante.“ Steht genauso neben dem Original-Modus geschrieben. Es bleibt jedem engagierten Spieler selbst überlassen, sich durch dieses Machwerk zu klicken, möglicherweise finden sie das, was die Entwickler an Spass im Programm-Code versteckt haben – mir blieb es leider verborgen. Trial & Error wird über alle Kapitel gross geschrieben, Spielspass definiere ich seit mehreren Jahrzehnten komplett anders, entsprechend fällt die Wertung aus. Great fun... ah wait, not.
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