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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Godfire: Rise of Prometheus

Das neueste Machwerk ist eine polnische Kollaboration von Vivid Games und den immerhin Oscar-nominierten Animationsstudios rund um Platige Image und hatte bereits im Vorfeld mit diversen Trailern und atemberaubenden Concept-Arts für Aufsehen und hohe Erwartungen innerhalb der Mobile-Gaming-Szene gesorgt. Jetzt haben wir es ausführlich gespielt und gleich getestet.


Godfire: Rise of Prometheus Mobile Test, Review, Testbericht.

Vivid Games zeigte sich in der Vergangenheit verantwortlich für den Sport-Kracher Real Boxing, der dank der Unreal Engine mit Grafik nahe am Konsolenniveau der letzten Generation und einer intuitiven Steuerung daherkam. Auch bei Godfire: Rise of Prometheus (AppStore) ist die namhafte Grafik-Engine wieder zum Einsatz gekommen. Beste Voraussetzungen also zumindest was den visuellen Aspekt des Action-Titels angeht, der zur Zeit der griechischen Mythologie angesiedelt ist und sich um den gleichnamigen Titanen dreht, der sich im Dienste der Menschheit an die Beschaffung des göttlichen Funken gen Olymp begab.


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Die Story beginnt genau dort: Bei dem Versuch, das „Godfire“ an sich zu bringen, stürzt Prometheus im Kampf mit Sonnengott Helios zur Erde hinab und verliert nicht nur seinen entschlossenen Gegner, sondern auch das begehrte Artefakt aus den Augen. Eure Aufgabe könnte einfacher nicht sein: Finde den Funken. Das sich die Suche etwas komplizierter und gefährlicher gestaltet, als eure letzte Schnitzeljagd in der dritten Klasse, liegt daran, dass sich eine Reihe finsterer Gestalten und übellauniger Gottheiten zum Ziel gesetzt haben, Prometheus ein für alle Mal zum Schweigen zu bringen.


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Obwohl es nicht so wäre, als würde der gutgebaute Mann in einem fort plappern. Das Reden, wenn es denn mal vorkommt, übernehmen meistens andere. Eine deutsche Sprachfassung gibt es nicht, dafür ist die Synchro im Original qualitativ sehr hochwertig. Überhaupt könnte Godfire kaum besser klingen. Der orchestrale Soundtrack untermalt die monumentale Heldensaga perfekt und muss sich vor thematisch vergleichbaren Hollywood-Produktionen keineswegs verstecken. Wer also aus seinem Klogang schon immer mal ein episches Abenteuer werden lassen wollte, der schmeißt Godfire an, legt das iPad auf den Badewannenrand und bewegt sich einfach in Zeitlupe. Funktioniert garantiert.


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Grafisch erfüllt der Titel unsere Erwartungen mit Leichtigkeit, zumindest auf dem iPad 4 und Air. Alles darunter hat ordentlich an den anspruchsvollen Leistungsanforderungen zu knabbern und lässt sich zu deutlich körnigeren Texturen und instabilen Frameraten hinreißen. Weil Godfire ein rasantes Spiel ist und die Kämpfe von Dynamik und Schnelligkeit leben, kann das dem Spielspaß erhebliche Dämpfer versetzen. Das Kernelement im Spiel sind zweifelsohne die Kämpfe, von denen es zweierlei Arten gibt. Vorwiegend werdet ihr euch in der Third-Person-Perspektive mit einzeln völlig ungefährlichen Minions auseinandersetzen, die erst im Kollektiv zu dritt, viert oder fünft tatsächlich gefährlich werden können. Dann gilt es, mit ein paar Rollen geschickt in den freien Raum auszuweichen, die mystischen Biester möglichst vor sich zu halten und dann eines nach dem anderen auszuschalten. Dies bewerkstelligt ihr mit zwei Buttons für leichte und starke Angriffe, die ihr, je weit im Spiel ihr fortgeschritten seid, immer komplexer kombinieren könnt.


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Die meiste Zeit aber reduzieren sich die Kämpfe auf mehr oder minder unbedachtes Button-Gemashe. Zwei Besonderheiten bringen aber Abwechslung in die Gefechte. Zum einen gibt es nicht nur eine Leiste für die Lebensenergie, sondern auch eine Zornleiste. Diese könnt ihr genau wie eure Energie auffüllen, indem ihr Gegner mit Finisher-Moves besiegt. Sobald ein Gegner über nur noch wenig Energie verfügt, erscheint ein Symbol, das ihr vor Ablauf einer kurzen Zeit antippen müsst, um den Move erfolgreich auszuführen. Seid ihr erfolgreich, gibt’s entweder Leben oder Zorn aufs Konto. Ist die Zornleiste vollständig aufgefüllt, könnt ihr durch Halten der Schweren Angriffstaste einen mächtigen Zornangriff auslösen, der mehrere Gegner in eurer Umgebung treffen kann.


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Mit Bosskämpfen seid ihr weitaus weniger beschäftigt, vorausgesetzt, ihr weicht den Attacken der mitunter überaus durchschlagskräftigen Gestalten geschickt aus, wartet geduldig auf den richtigen Moment und geht dann zum Angriff über. Andernfalls seht ihr den Game-Over-Screen schneller als euch lieb ist. Dieser bietet euch übrigens an, Prometheus gegen einen kleinen Obulus per Ingame-Währung wiederbeleben zu lassen. Die Speicherpunkte sind allerdings so fair verteilt, dass wir davon nie wirklich Gebrauch machen mussten.


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Gold findet ihr im Spiel entweder in Vasen, die ihr kaputtmacht, oder in Truhen. Von denen lassen sich manche so öffnen, während andere euer ganzes kombinatorisches Geschick erfordern, um an deren Inhalt zu gelangen. Nein. Die „Rätsel“, die euch hier vor die Nase gesetzt werden, könnte selbst eine Nacktschnecke mit verbundenen Augen im Handumdrehen lösen. Wir mussten hin und wieder schmunzeln. Seid ihr erst einmal im Besitz der kostbaren Münzen, so könnt ihr diese in Ausrüstung investieren, die sich auf Rüstung, Schwerter und Stärkungen aufteilen. Während sich Rüstung und Schwerter von selbst erklären, sind die Stärkungen verschiedene mythologische Gegenstände, wie etwa der Speer des Achilles oder Ariadnes Faden, die den alten Haudegen Prometheus mit verschiedenen Boni ausrüsten, z.B. erhöhte Abwehrfähigkeit oder zusätzliche Angriffskraft. Ihr könnt jeweils zwei Stärkungen mit euch führen. Zusätzlich verfügt ihr über die vier Charakteristika Gesundheit, Zorn, Angriff und Abwehr. Mit jedem zweiten Levelaufstieg nach einem erfolgreich abgeschlossenen Abschnitt bekommt ihr Verbesserungspunkte, mit denen ihr diese Eigenschaften entsprechend aufwerten könnt. Schönes Detail: Mit jeder zweiten Verbesserung der Rüstungen kommt ein weiteres Teil hinzu, bis ihr, anfänglich nur mit einem knappen Lendenschurz bekleidet, schließlich Brustpanzer, Armschienen und Helm mit euch umherschleppen dürft. Schließlich dürft ihr euch, nachdem ihr ihn für 2200 Credits freigeschaltet oder ein bestimmtes Level erreicht habt, im Überlebensmodus verdingen. In vorerst einer Arena, dem Tor von Akropolis – zwei weitere sollen per Update kommen – versucht ihr, so lange wie möglich gegen auf euch einbrandende Gegnerwellen zu bestehen und vergleicht eure Statistiken in Online-Ranglisten.



Fazit:

Godfire erinnert stark an die Infinity Blade-Serie, gestaltet sich dabei aber etwas offener. Die audiovisuelle Präsentation ist auf höchstem Niveau, Texturen, Animationen, Effekte – mir ist das ein oder andere Auge aus den Höhlen gekullert. Das Gameplay muss sich allerdings Kritik gefallen lassen. Prinzipiell besteht das nämlich nur aus den Kämpfen, die glücklicherweise nicht nur aus wildem Rumdrücken bestehen. Die Wege von einem Gefecht zum nächsten scheinen aber beinahe überflüssig, die Rätsel sind als solche kaum zu bezeichnen. Trotzdem, ein toller und actiongeladener Zeitvertreib für unterwegs. Viel vergleichbares gibt es bis dato nicht.


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