Kürzlich haben wir in unserem Preview die wichtigsten Features von GRAW aufgezeigt. Wir haben unterdessen die finale Version von Tom Clancy's Ghost Recon Advanced Warfighter ausgiebig gespielt und liefern euch jetzt das Review!
Um was geht's diesmal? Tom Clancy-typisch dürft ihr euch mit Terroristen herumschlagen, eine nukleare Bedrohung abwenden und sogar noch zwei Staats-Präsidenten retten. Das Setting ist diesmal recht erfrischend: Ihr kämpft nicht in irgendwelchen verstaubten Hinterhöfen im nahen Osten, sondern schlagt euch diesmal zusammen mit eurer drei Mann starken Truppe während 12 beinharten Missionen durch die Häuserschluchten der grössten Metropole unseres Planeten: Mexico-City.
Damit ihr euch an den schweren Missionen nicht die Zähne ausbeisst, habt ihr serien-untypisch Hilfe von 3 KI-Kameraden. Diesen dürft ihr mittels innovativem Cross-Com simple Befehle erteilen. Dazu drückt ihr einfach auf dem Digi-Pad entweder nach oben (Angriff/Vorrücken) oder nach unten (Sammeln). Ihr könnt sie aber auch via taktischer 3D Karte an weit entfernte Orte schicken und so ein cleveres Vorgehen planen. Damit ihr die Jungs nicht blindlings ins Verderben schickt, dürft ihr in einigen Missionen das Gebiet mit einer Überwachungsdrohne auskundschaften. Diese markiert Feinde auf eurem HUD in rot. Überhaupt wird alles Feindliche, das ihr oder einer eurer Freunde erblickt im HUD rot markiert. Blaue Markierungen weisen auf eigene bzw. freundliche Einheiten hin, während gelbe Markierungen auf Missions-Ziele hinweisen. Zu Beginn wirkt das alles recht überladen, stellt sich aber im Verlauf des Spiels als unverzichtbares Feature heraus, ohne welches ihr im Kampf kein Land sehen würdet.
Das letzte 'Schmankerl' eurer Ausrüstung ist das multifunktionale Nachtsichtgerät, dass dank zusätzlich integriertem Wärme-Bild nicht nur bei Nacht-Einsätzen gute Dienste leistet. Ab und zu erhält ihr Unterstützung von Angriffs-Helikoptern, APCs oder feuerstarken Panzern, die auf die gleichen Kommandos reagieren wie euer Stosstrupp. Dabei könnt ihr immer mittels Bild-im-Bild beobachten, was die ausgewählte Einheit gerade vor der Linse haben. Die einzelnen Einheiten werden übrigens mit Hilfe des D-Pads ausgewählt, dazu müsst ihr lediglich nach Links oder Rechts drücken. Ein simples aber durchaus effektives Konzept, wenn die KI macht was ihr wollt. Leider liegt hier der praktisch einzige Schwachpunkt von GRAW: Die künstliche Intelligenz eurer Freunde ist mitunter nicht immer die hellste. Durch Probieren und häufige Stellungswechsel gelingen aber die meisten Manöver problemlos und wenn alles rund läuft, dürft ihr euch auf einbrennende Erlebnisse freuen. Die KI der Feinde ist besser gelungen, gehen sie doch meistens gekonnt in Deckung oder versuchen schon mal euch zu Flankieren.
Grafisch ist Ghost Recon Advanced Warfighter über jeden Zweifel erhaben. Die bis an den Horizont reichenden Häuserschluchten beeindrucken vor allem während des Fluges im Helikopter und werden durch keinerlei Pop-Ups oder Nebel getrübt. Es ist eine wahre Freude, dass bei all der Pracht die Grafik-Engine nicht in die Knie geht. Besonders erwähnenswert sind die Licht-/Schattenspielereien, die je nach Tageszeit starken Einfluss auf euer Sehvermögen haben. Zerstörbares Level-Inventar runden den überaus gelungenen, grafischen Gesamteindruck ab. Der Übergang von einer Mission zur nächsten wird übrigens nicht durch lästige Lade-Screens oder Missions-Briefings unterbrochen. Meist setzt ihr euch am Ende eines Levels in einen Helikopter oder APC und werdet zum nächsten Ort des Geschehens transportiert, während das Spiel im Hintergrund lädt und euch die Ziele verklickert werden. Very well done! Habt ihr die 12 Missionen im Single-Player Modus beendet, dürft ihr an den ausgereiften Multiplayer-Modus Hand anlegen. Hier warten 4 völlig eigenständige Coop-Missionen auf euch, die ihr entweder alleine oder mit bis zu 16 Freunden via XBOX-Live in Angriff nehmen könnt. Als Setting dient hier nicht Mexico, sonder Guatemala und Nicaragua. Zudem stehen weitere 10 Maps für die üblichen Multiplayer-Modi zur Verfügung die da wären: Capture the Flag, Deathmatch, Elimination und Siege (Verteidigung). Jeder Modus kann entweder kooperativ oder in Teams angegangen werden. Aber damit nicht genug!
Red Storm integrierte eine Fülle an Einstellungsmöglichkeiten, nahezu jedes Detail kann individuell angepasst werden (Anzahl Respawns, Respawn-Orte, Time-Limit, Kit-Beschränkungen, Kamera-Einstellungen, Map-Rotationen, etc. etc.). Natürlich stehen das Cross-Com und die Überwachungsdrohne auch im Multiplayer-Modus zur Verfügung. Mit einem derart gut bestückten Multiplayer Modus sind stundenlange Unterhaltung garantiert! Wem das alles noch nicht genügt, kann sich auf weitere Maps und Missionen via XBOX-Live Download freuen.
Fazit:
Die zusätzliche Entwicklungszeit durch die mehrfache Verschiebung hat sich ausgezahlt. Was an der E3 2005 nicht gerade für Begeisterungsstürme seitens der Fans sorgte, macht in der finalen Fassung eine grandiose Figur! GRAW hat mich von der ersten bis zur letzten Minute völlig vereinnahmt, durch die Mangel genommen und benommen wieder ausgespuckt. Spielerisch ein Traum für jeden Taktiker und optisch das Sahnetörtchen für jeden Grafik-Fetischisten. Wer sich an der etwas überladenen und gewöhnungsbedürftigen Steuerung nicht stört und auch die KI-Aussetzer verkraften kann, bekommt mit Ghost Recon Advanced Warfighter ein aufreibendes und meisterlich inszeniertes Stück Software. Absolute Kaufempfehlung - Shooter Fan hin oder her!
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