Der Kampf ist noch nicht vorbei! Microsoft und Epic wollen es noch einmal wissen und schicken euch erneut ins Kriesengebiet um die Vorgeschichte der Gears of War Saga zu erleben. Kann auch dieser Teil überzeugen?
Gears of War Judgment macht genau das, was momentan im Trend ist: Kein Nachfolger sondern einen Prolog - wie dies viele andere Marken auch machen, kann so unerforschtes Terrain erforscht werden. Die Story dreht sich dieses Mal um den Blondschopf Baird sowie sein Kilo-Team, welches durch gewisse Umstände angeklagt wurde und nun vor dem Oberbefehlshaber Rede und Antwort stehen müssen. Die Story wird nun in Erinnerungen erzählt, jede von einem anderen Teammitglied. Innerhalb dieser Erinnerungen findet ihr die berühmten, roten Totenkopfsymbole vor. Wer möchte, kann nun die Story so nachspielen, wie sie wirklich passiert ist, man kann es aber auch ganz ignorieren. Viel ändert sich bei der Story oder Mission nicht, meistens beschränkt es sich auf Limitierung diverser Waffen. Trotz der Dramaturgie, Twists, kann die Story leider nur wenig bieten. Das meiste kennt man schon von zig anderen Games oder Filmen und die Twists sieht man schon lange vorher kommen.
Das neueste Gears wurde von den Bulletstorm Entwicklern: People can Fly entwickelt, während Epic mit Support nachhalf. Trotzdem fühlt sich auch dieses Gears sofort wie ein Gears an. Hier merkt man deutlich, dass sich inhaltlich nicht viel geändert hat. Noch immer geht es darum, lineare Levels mit bis zu 4 Freunden von Locust-Soldaten zu säubern. In diesem Teil wirkt aber alles ein wenig dumpf und platt. Zu wenig Abwechslung innerhalb der Missionen lassen die Kampagne zäh wirken. Raum säubern, durch die Türe gehen, Raum säubern, durch die Türe gehen ist Standard. Vielfach müsst ihr nun sogar innerhalb der Kampagne einen Horde-Abschnitt abwehren, wie im Mehrspielermodus. Dies wirkt aufgesetzt. Auch fehlt es der Kampagne an wahren Highlights. Waren in den Vorgängern, harte Brocken selten, passiert es hier oft, dass ihr von solchen Gegner dutzende auf einmal vor die Flinte kriegt. Ebenfalls fehlen ruhigere Abschnitte, oder solche in denen die Teams getrennt werden, völlig.
Ein paar neue Waffen haben sich auch ins Spiel geschlichen, kommen aber relativ selten zum Einsatz. Auch neue Gegnertypen sichtet man ab und zu, was zwar nicht ganz logisch erscheint, trotzdem gerne im Spiel gesehen wird. Die Story des Kilo Teams verfrachtet sie in die unterschiedlichsten Gebiete. Zerstörte Städte, Industrieanlagen, Waldgebiete und mehr. Vielfach wünscht man sich jedoch innerhalb der Level mehr Freiheit um sich zu bewegen als nur dem linearen Weg zu folgen.
Punkte sammelt das Spiel primär im wie immer exzellenten Mehrspielermodus. Hier haben sich die Entwickler nicht lumpen lassen und eine Tonne neuer Modis eingebaut. Fokus des Mehrspielermodus ist nun "Locust Meute gegen die Menschen". Auch neu könnt ihr nun Menschen gegen Menschen antreten. Noch immer ist gutes Teamwork Pflicht. Motivierendes leveln ist auch wieder mit dabei.
Gears spielt und fühlt sich immer noch wie Gears, dies trifft auch auf die visuelle Präsentation zu. Auf den ersten Blick erkennt man die breiten Muskelpakete mit ihren traditionellen Lancer mit Säge. Auch die Umgebungen erkennen Gears-Fans sofort wieder. Grafisch ist das Spiel wie immer top. Egal was auf dem Bildschirm los ist, die Engine bleibt sattelfest. Kleinere Bugs wie schwebende Körper oder einige unschöne Texturen sind jedoch vorhanden. Der Sound ist sehr pompös, wirkt aber vielerorts ein wenig zu übertrieben. Die markanten Sprüche der Kilo Einheit sind wie immer trashig, passen jedoch zum Militärfeeling und gehören auch zu Gears of War.
Wer die Kampagne mit 4 Spielern durchzocken will, benötigt knapp 6-8 Stunden, je nach Schwierigkeitsgrad. Danach bleiben noch die unzähligen Stunden, welche man im Mehrspielermodus verbringen kann.
Fazit:
Gears of War Judgment merkt man extrem an, dass es sich um ein Übergangsprodukt handelt. Es sieht wie immer toll aus, hat einen feinen Mehrspielermodus, die Kampagne ist ok, doch wirklich neues, gravierendes fehlt komplett. Man hat mehr das Gefühl ein extrem grosses DLC Packet für Gears of War 3 zu zocken. Trotzdem ist Gears of War Judgment der schlechteste Teil der Serie und macht primär im Mehrspielermodus, dank den neuen Modis über längere Zeit Spass. Beim nächsten Teil erhoffen wir uns aber deutlich mehr Ideenreichtum sowie Abwechslung.
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