Seit Wario’s erstem Game Boy Ausflug trifft man das gemeine Konterfei von Mario auf jeder Nintendo Konsole an. Berühmt wurde der dickliche Fiesling letztendlich durch die Mini-Spiel Sammlung Wario Ware auf dem Game Boy Advance. Eine eben solche Spielesammlung verspricht auch Game & Wario zu sein.
Tatsächlich überzeugten die Wario Ware Spiele die letzten Jahre auf jedem Gerät. Die wirr-abstruse Sammlung von irrwitzigen Mini-Mini Spielchen welche jeweils über nur wenige Sekunden andauerten, hatte stets ihren Reiz. Gerade weil die verschiedenen Reaktionstests so völlig anders waren, wollte man als Spieler immer sehen, was für verdrehte Ideen die Designer noch auf Lager hatten.
Nach dem hervorragenden Nintendo Wii Auftritt von Wario durfte man auf den Wii U Nachfolger gespannt sein. Leider stellt sich bereits im Menü eine gewisse Ernüchterung ein. Zwar sind die bekannten Charaktere wieder mit von der Partie, aber statt unzähliger verrückter Minigames erwartet jeder von Warios Freunden den Spieler mit nur einer einzigen Spielvariante. Jene schwanken in ihrer Qualität massiv. Von „das würde ich gerne nochmals spielen“ bis zu „ich hoffe nicht noch weitere Lebenszeit damit verschwenden zu müssen“ wird alles geboten.
Wie bereits aus anderen Wario Titeln bekannt, müssen erst Spiele abgeschlossen werden, um Zugang zu den nächsten zu erhalten. Ebenso kennen wir die überdrehten Comic-Geschichten welche um die Spiele herumgestrickt wurden. Über jene durfte man bereits in der Vergangenheit streiten; nur so viel: Interessanter wurden diese sicher nicht und über die Story lohnt es sich kaum, ein Wort zu verlieren.
Wohl aber über die guten Dutzend Minispiele. Wie bereits angetönt schwankt deren Qualität von unter aller Sau bis zu richtig unterhaltsam. Kaum sinnvoll genutzt wird die Kombination GamePad Screen in Kombination mit dem Fernseher. Am interessantesten ist hierbei 9-Volt’s Angebot. Der Junge spielt im Bett klassische Wario Ware Games via Handheld, sollte aber eigentlich schlafen. Der Spieler übernimmt nun die Wario Ware Action auf dem Gamepad Screen und achtet gleichzeitig auf das Schlafzimmer, angezeigt am TV – sobald die Mutter auftaucht, wird das Handheld auf Tastendruck versteckt. Eine interessante Idee gepaart mit klassischen Wario Ware Microgames, wohltuend im Vergleich zum restlichen Angebot.
In den übrigens Minispielen wird das riesen Joypad aus diversen Gründen hin und her geschwankt. So wird der jeweilige Charakter am TV über Skipisten gelotst oder in einer Art 2-D Shooter bis zum Levelende beweget. Ebenso werden Pfeile via Screen auf den Fernseher geschossen oder Alien-Raumschiffe mit der Bazooka via Joypad Fadenkreuz vom Himmel geholt. Selbstverständlich wird dabei immer mit dem Pad herumgefuchtelt. Gratis dazu gibt’s noch simple Puzzle Aufgaben und selbst gezeichnet wird auch noch: Dreiecke, Kreise und Linien in der richtigen Grösse. Hört sich langweilig an? Dann trifft es den Nagel auf den Kopf.
Nur wenige der Minispiele lassen den Wunsch aufkeimen, nochmals zu den belanglosen und oft spassfreien Aufgaben zurück zu kehren. In dieser Form erinnert Game & Wario ein wenig an das letztjährige Nintendo Land. Kaum Ideen gepaart mit dem Versuch, unbedingt die neuen Gamepad-Funktionen in ein neues Spielkonzept würgen zu wollen. Da helfen letztendlich auch die vier Multiplayer Optionen nicht weiter. Einige davon machen zwar Spass, aber zu einem Partykracher wird Game & Wario deswegen noch lange nicht.
Fazit:
Ich habe mich auf eine neues Wario Ware gefreut, erhalten habe ich eine weitere Ansammlung von Simpel-Spielchen, die leider nicht annähernd an die lieb gewonnene Verrücktheit der Microspiele vergangener Tage herankommt. Was bleibt ist der Versuch, Wario Ware an die neuen Game Pad Funktionen anzupassen. Weniger wäre mehr gewesen. Hätte mir Nintendo 200 neue Micro Games vor die Nase gestellt, die man genauso gut auf dem DS hätte realisieren können, ich wäre zufrieden gewesen. So kann ich Game & Wario eigentlich niemandem richtig empfehlen, Schade eigentlich.
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