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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: G.I. Joe: Operation Blackout

Wär hätte das gedacht: Mattel's Barbie diente laut Wikipedia als Inspiration für G.I. Joe. Der „Real American Hero“, der für die USA stets im Dauereinsatz lastwagenweise Munition verballert, um die skrupellose Schurkentruppe Cobra Command lahmzulegen, überrascht uns auf's Ende der Current-Gen mit einem neuen Abenteuer.



Hasbro hatte anscheinend die Spendierhosen an. Im der Kampagne, wo ihr stets mit einem KI-Partner oder einem menschlichen Mitspieler im CoOp die Knarren durch die Levels schwingt, dürft ihr vor Missionsbeginn jeweils aus zwei, von insgesamt 12 verschiedenen Charakteren auswählen. Dabei wechselt ihr nach jeder Mission die Seiten, wo ihr stets wieder zwei neue Supersoldaten oder -Schurken aussucht, einmal G.I. Joe, einmal Cobra Command, usw.



Beim Grafikstil wurde auf die heute selten gewordene Cellshading-Optik à la Jet Set Radio oder Zelda: The Wind Waker gesetzt, welches den Zeichentrick-Stil des Titelhelden unterstreichen soll. Die Story wird zwischen den Missionen mit kurzen Comic-Panels erzählt, die mit simplen Animationen den G.I. Joe-Fan zu beeindrucken versuchen.



Das Spielprinzip ist unkompliziert. In jeder Mission werden euch mehrere Aufgaben gestellt, die ihr mit eurem Partner, hauptsächlich durch wildes 3rd Person-Geballere, löst. Unsere Helden oder Schurken verfügen über eine Haupt- und Zweitwaffe, hauen mit der Melee-Attacke die Fieslinge in ihre Einzelteile, dashen im Affentempo über den Screen oder zaubern einen Supermove aus dem Ärmel.



Gelegentlich wird die wilde Schiesserei mit kleinen Rennspieleinlagen unterbrochen, wobei ihr auch hier meistens mit eurem Supertruck gegnerische Vehikel mit der Gun von der Strasse fegt. Zwar sucht man einen Online-Mehrspielermodus vergebens, jedoch dürfen sich im lokalen Multiplayer bis zu vier Spieler, jeweils in 2er-Teams, miteinander in die Schlacht stürzen. Wer mehr über die Hintergründe (Videos, Comics und Biografien) von G.I. Joe erfahren möchte, wird unter der Option „Wissen ist die halbe Miete“ fündig.



Fazit:

G.I. Joe: Operation Blackout gehen spieltechnisch ziemlich schnell die Lichter aus. Grafikkomponenten aus der PS3-Ära geben sich mit lahmer Gegner K.I. und repetitivem Gameplay die Klinke in die Hand. Dabei lässt euch Blackout in den Missionen kaum eine Minute zum Durchatmen, denn konstant werdet ihr aus allen Richtungen beschossen und eure Wumme ist im Dauereinsatz - für Action ist gesorgt! Doch die drögen Missionsziele und sich ständig wiederholenden Roboterfieslinge und Standarddrohnen halten selbst den grössten Fan kaum mehr als einige Stunden vor dem Bildschirm. G.I. Joe ist einfach altbacken und technisch hat das Cell Shading-Geballer die besten Tage hinter sich. Die schrecklich und seelenlos animierten Comicpanel-Sequenzen sehen aus, als ob die Leitung dem Praktikanten übergeben wurde. Wenigstens muss man sich nicht mit einem kruden Onlinemultiplayer rumschlagen, sondern ballert mit ein paar Kumpels per Splitscreen durch die Levels (heutzutage eine Seltenheit). Da liefert G.I. Joe am meisten Spass, wenn er auch nur ein paar Runden dauert. Im Solomodus macht die Kumpel-KI was sie will und ist euch keine grosse Hilfe. Am besten gefallen mir noch die 12 unterschiedlichen Charaktere, von denen einige coole Moves an den Tag legen und so kurzweilig unterhalten. Aber leider ist das ganze Drumherum wenig motivierend. Hardcorefans sollten mal der Nostalgie halber reinschauen, denn ich gehe stark davon aus, das dies wahrscheinlich das letzte G.I. Joe Game sein wird, das Hasbro finanziert hat. Denn die vorangegangenen Teile (von NES bis PS3) waren - bis auf die Arcadeversion - durchs Band Softwaregurken.




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