Jetzt erfahrt ihr, ob der Hype um dieses Game berechtigt war, oder ob man bei Bizarre Creations wegen dem anstehenden Metropolis Street Racer vielleicht doch etwas zu wenig Zeit hatte, den Titel zu perfektionieren. Was am Anfang wie ein knuddeliges Jump And Run à la Banjo-Kazooie aussieht, entpuppt sich jedenfalls als ein heftiges Gemetzel unter Kuscheltieren im Stile eines Conker's Bad Fur Day.
Die Story ist eigentlich recht simpel und auch nicht weit hergeholt. Der böse General Viggo möchte sich an den kleinen Fur Fighters rächen, da sie ihm schon vor langer Zeit die Pläne zur Weltherrschaft durchkreuzten. Der gemeine Schurke greift das Dorf der Fur Fighters mit fiesem Beteubungsgas an, damit er die Familien der niedlichen Kerlchen eiskalt entführen kann! Eure Mission ist es nun, wer hätte das gedacht, die Familien wieder zu vereinen, indem ihr euch durch verschiedene Missionen kämpft, bis jedes Familienmitglied "aufgesammelt" und der Bösewicht ein für allemal aus der Welt geschafft ist.
Euch stehen 6 total unterschiedliche, niedliche Fur Fighters zur Verfügung. Hunde, Pinguine sowie Katzen und sogar Drachen sind vorhanden. Alle sehen urkomisch aus! Jeder der kleinen Racker hat seine eigenen Fähigkeiten, die ihr später für kleinere Hürden im Spiel anwenden müsst. Zum Beispiel kann nur die Katze einige spezifische Wände hochklettern, der Pinguin kann sich in den Tiefen der Wasserwelt austoben und der Drache kann sich aus hohen Lüften auf die Erde gleiten lassen. Bei Teleportern in der Spielewelt dürft ihr die Charaktere austauschen.
Als erstes müsst ihr die Trainingsmission beenden. Ein alter Geist eines Seehundes, früher auch als General Bristol bekannt, erklärt euch die Steuerung und gibt weitere Tipps die euch helfen, die bevorstehenden Levels zu meistern. Die Steuerung gleicht der von MDK2. Y und A sind Vor und Zurück, X und B seitwärts, der Analogstick ist für den Überblick zuständig und die R und L Triggers werden für das Springen und Schiessen benutzt. Am Anfang ist die Steuerung recht mühsam und daher sehr gewöhnungsbedürftigt.
Bevor die Schlacht losgehen kann, geht es zurück in das Fur Fighters Dorf. Dort rüstet ihr euch aus und wählt eine der verschiedenen Stages. Am Anfang kann man nur in eine Stadt, aber später geht es in die Tiefen der Wälder und viele weiteren fluffige Welten. Die verschiedenen Level sind kein Spaziergang. Der fiese Viggo hat Bären, Krokodile und weitere, fluffige Tierarten losgeschickt, die euch an den Kragen wollen. Um diese Tiere tüchtig auszustopfen, stehen euch verschiedenste mörderische Waffen zu Verfügung. Am Anfang bloss eine kleine Magnum, später dann eine Shotgun oder ein Raketenwerfer.
Die Fur Fighters zielen automatisch, damit ihr euch voll und ganz aufs Schiessen konzentrieren und geschickt ausweichen könnt. Doch blöd sind die Gegner nicht! Kamikazeaktionen seht ihr selten. Meist weichen sie geschickt aus oder fliehen, sobald ihr die mächtigeren Kaliber zieht. Sieht urkomisch aus und ein kleiner Schuss in den Rücken macht dann auch irrsinnig Spass.
Damit ihr euren Freunden auch mal gehörig den Hintern versohlen könnt, wurde in Fur Fighters noch ein Multiplayer Mode reingepackt. Mit bis zu 4 Spielern könnt ihr euch gegenseitig in 10 verschiedenen Arenen den Gar ausmachen. Da es - wie bei allen Split Screen Spielen - oft ziemlich eng wird, hat hier Acclaim ein "Widescreen" Mode eingebaut, damit alle Glücklichen mit einem 16:9 Widescreen Fernseher einen besseren Überblick bekommen. Geniale Idee!Trotzdem empfehle ich allen dringend die Ego Perspektive. But remember, this is no Goldeneye! Das Fluff Match ist eher dürftig. Die verschiedenen Multiplayer Levels sind recht langweilig ausgefallen und wieso gibt es hier keinen Team Mode? Schade.
OK, hört sich recht witzig an, oder? Doch wieso hat das Spiel nur 7.5 Punkte? Zu einem Action-Adventure gehören auch kleinere komplexe Puzzles, die ihr in den verschiedenen Levels lösen sollt. Mehr als einen Schalter zu drücken ist aber meist nicht drin. Und wenn dann ausnahmsweise mal Grips gefragt ist, erklärt euch der alte Seebär General Bristol, wie die Rätsel zu lösen sind, bevor ihr euch mit dem Problem befassen könnt. Wäre er kein Geist, würde ich ihn mit meiner Magnum durchlöchern, denn Rätsel möchte ich gerne selber lösen! Hinzu kommt noch die ärgerliche Kameraperspektive, die bei einigen Situation echt mühsam ist. Die Kamera ist sehr nahe an eurem Fur Fighter, so dass das kleine Viech manchmal den halben Bildschirm bedeckt und man schnell den Überblick verliert. All das gibt halt Punkteabzug!
Fazit:
Fur Fighters ist ein feines Action-Adventure für die Dreamcast. Bepackt mit viel Humor und knuddeligen Cartoon Grafiken lässt es zuerst nicht erahnen, was hier wirklich abgeht. Das Spiel hat definitiv Conker's Bad Fur Day Vibes! Wenn man den kleinen niedlichen Bären-Freunden mit einer Shotgun die Köpfe abzuschiessen und sie als Fussball verwendet, kommt das schon ziemlich überraschend. Darum sollten sich Action Adventure- und Shooter-Fans Fur Fighters nicht entgehen lassen! Let's fluff it!
Hinweis in eigener Sache:
Wir haben dieses Spiel am 26. Juni 2000 getestet. Der ursprüngliche Web-Artikel wurde Opfer einer Datenpanne, weswegen wir den Text hier und jetzt noch einmal in seinem Originalzustand und mit der damaligen Wertung neu veröffentlichen.
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