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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Frontlines: Fuel of War

Lange haben wir warten müssen, jetzt bringt THQ endlich die "Battlefield"-Erfahrung auf die Next-Gen Konsolen. In Frontlines: Fuel of War stehen zum ersten mal in der Konsolen-Geschichte 50 Spieler Gefechte auf dem Programm. Ob dies genügt, Online-Gamer von Call of Duty 4 oder Halo 3 abzuziehen?


Frontlines: Fuel of War Test, Review, Testbericht.

Die Idee eines 50-Spieler Online-Shooters ist keine neue, obschon Kaos Studios die ersten sind, die diese Spielerfahrung mit Frontlines: Fuel of War auf die Next-Gen Konsolen bringen. Novalogic, bekannt durch ihre gross angelegten PC-Online Kämpfe, versuchte es zu Zeiten der Ur-Xbox mit Delta Force: Black Hawk Down. Das Spiel funktionierte und war eigentlich auch unterhaltsam. Das Hauptfeature jedoch - die 50 Spieler - zog wenig Aufmerksamkeit auf sich. Dies vor allem darum, weil die Server nur selten genug gefüllt waren und wenn, dann fehlte meistens der Teamgeist.


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Diese Vorgeschichte bringt uns zu der Frage: Werden hardcore online FPS-Spieler ihre Halos, CoDs oder das anstehende Rainbow Six Vegas 2 genügend lange aus dem Laufwerk nehmen, um Frontlines eine Chance zu geben? Eine noch bessere Frage wäre: Werden hardcore FPS-Spieler ihren Geldbeutel für Frontline zücken, um an den 50 Spieler Matches teil zu nehmen? Falls euch 50 Spieler Online-Battles via Live (und inklusive Luft- und Boden-Vehikel und high-tech Gadgets) nur ein müdes Lächeln ins Gesicht zaubert, dann dürft ihr eure Kohle wo anders ausgeben. Die Single-Player Kampagne von Frontlines rechtfertigt einen Kauf nämlich nicht wirklich. Sie dient hier höchstens zum Training (sprich "Bot-Battles"), oder um ein paar einfache Achievements abzustauben. Spiele wie die zuvor erwähnten Call of Duty 4 oder Halo 3 bieten für Einzelspieler weissgott einen besseren Zeitvertreib.


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Die Story dreht sich um eine künftige Ölknappheit und den Kampf zweier Fraktionen um die übrig gebliebenen Ressourcen. Ein durchaus realistisches Szenario, wenn man sich die gegenwärtige Lage so ansieht. Als Singleplayer lernt ihr jede Waffengattung, jede Klasse, jedes Vehikel und jede Aufgabe kennen, die euch auch in den Online-Battles erwartet. Ihr bekommt also eine gute Vorstellung davon, was abgeht, wenn ihr euch mit 49 anderen Gamer-Tags auf einem Server tummelt. Das Fleisch am Frontline-Knochen ist aber der ausgereifte Multiplayer-Modus. Das Klassensystem in Frontlines geht einen etwas anderen Weg als bei Online-Shootern üblich. Statt sich eine typische Klasse wie Mediziner, Sniper oder Infanterist auszusuchen, wählt ihr in Frontlines eine Grundaufgabe wie z.B. die Luftunterstützung. In dieser Rolle könnt ihr zerstörerische Luftangriffe via Funk ordern oder mit EMP-Schlägen flächendeckend feindliche Einrichtungen und Fahrzeuge lahm legen. Als Dronen-Techniker spielt ihr mit bewaffneten und ferngesteuerten Mini-Vehikeln wie z.B. einem raketenbestückten Helikopter oder einem Gatlin-Gun RC-Car herum. Dinge, die bereits heute bei der US-Army Wirklichkeit sind. Als "Ground-Supporter" repariert ihr Vehikel, platziert Equipment für eure Truppen oder Sprengsätze für den Feind. Equipment für eure Freunde können übrigens vom Gegner nicht benutzt werden.


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Um die Organisation innerhalb eures Teams besser zu bewerkstelligen, dürft ihr 4-Mann starke Squads bilden oder sogar den Posten eines Kommandanten besetzen (wie wir es schon vom Genre-König "Battlefield 2" her kennen). Squadmitglieder werden im HUD/Radar speziell gekennzeichnet, so dass ihr euch nicht so schnell aus den Augen verliert. Ausserdem beschränkt sich der Voicechat in diesem Falle auf die Squadmitglieder. Aufgaben, Waypoints und mobile Spawn-Punkte werden vom Kommandanten festgelegt.


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Für diejenigen, die es noch nicht wissen: Frontlines ist ein missionsbasierter Online-Shooter (ähnlich Quake Wars), will heissen, dass ihr nicht nur Fahnen und somit Territorium übernehmt, sondern auch Aufgaben wie die Zerstörung feindlicher Einrichtungen und Verteidigung eigener Anlagen. Die Komplexität der Klassen, der modernen Ausrüstungsgegenstände und der ganzen Vehikeldynamik machen Frontlines: Fuel of War zu einem - wenn nicht zu DEM - besten, strategischen Online-Shooter für Konsolen. Wer auf die schnelle Action für zwischendurch steht oder gerne einen auf "einsamen Krieger" macht, ist hier fehl am Platz. Teamwork und Know-How sind in Frontlines das oberste Gebot.


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Solltet ihr die Regeln akzeptieren und auch einhalten, erwartet euch eine unvergleichliche Spielerfahrung, die in dieser Form bisher nur PC-Spielern vorenthalten war. Casual-Gamer werden somit aber automatisch ausgeschlossen. Ein zweischneidiges Schwert. Von der technischen Seite her gibt es nicht viel zu meckern. Frontlines läuft mit der Unreal Engine 3 - wie die meisten zur Zeit erscheinenden Shooter - und sieht dementsprechend hübsch aus. Ruckler bleiben zwar nicht aus, aber hier werden auch keine kleinen Indoor-Szenarien gerendert, sondern eben extrem grosse Outdoor-Levels, dutzende Vehikel, Gegner und eigene Soldaten. Diese kleine Schwäche sei Kaos Studios also verziehen. Der Krieg kommt ansonsten sehr überzeugend rüber, speziell mit einem guten 5.1 System.




Fazit:

Nehmt euch Zeit. Setzt euch hin und lernt. Lest das Handbuch. Experimentiert. Denn nur wer Frontlines: Fuel of War versteht und nach seinen Regeln spielt, wird damit Freude haben. Leicht zugänglich ist es nicht. Auch die Steuerung benötigt eine Eingewöhnungsphase. Der Lohn für den Aufwand ist ein seltengeiler Online-Shooter, wie er auf Konsolen seines gleichen sucht. Näher an der "Battlefield-Experience" können Konsoleros nicht sein!


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