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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: Freddy Spaghetti

Softwaregurken gibt es viele. Vegetarische Protagonisten hingegen bilden eine Randgruppe im Videospieluniversum. Neben dem Tofu aus Resident Evil, dem Toast aus I am Bread, Eierkopf Dizzy und der Game Boy-Tomate Kwirk, ergänzt nun Freddy Spaghetti die Liga der fleischlosen Pixelhelden.



Freddy ist eine Nudel mit Bewusstsein. Während seine Kollegen ihre letzten Stunden in einer Carbonara (ohne Sahne!), Salat oder Lasagne verbringen, fühlt sich Freddy zu Höherem berufen - er will die Welt sehen. In einem unbeobachteten Moment entflieht er aus der Küche und stösst in Dimensionen vor, wo noch nie eine Nudel zuvor gewesen ist.


Freddy verfügt unglücklicherweise über keine transportunterstützenden Extremitäten. Mit viel Willenskraft und überschaubarer Eleganz nudelt sich unser Pastaheld durch die insgesamt 50 Levels. Mit dem R1- bzw. L1-Trigger steuert ihr die beiden Nudelenden per Analogstick in die gewünschte Richtung. Doch Freddy will nicht so, wie wir wollen. Schwerfällg, wie eine über motivierte Schnecke kriecht, hakelt und schlängelt er sich durch allerlei Gefahren.



Anfängliches Steuerungschaos ist vorprogrammiert. Je nach Länge des Tastendrucks schiesst ihr mehr oder weniger, in relativ schneller Geschwindigkeit für ein Eier-Mehlgemisch, durch die Gegend oder springt bei längerem Halten auf höhere oder entfernte Plattformen. Fliegt Freddy zu weit oder droht über eine Kante hinaus zu schiessen, stoppt ihr den Sprung und Freddy mutiert umgehend zur schlaffen Nudel. Freddys Reise führt euch vom trauten Heim, in eine putzige Vorstadtgegend, wo er aus unbekannten Gründen auf 100-fache Grösse anwächst, bevor er von Ordnungshütern gejagt wird und in einem Spaghettiwestern landet, um sich schlussendlich in den Cyberspace zu verabschieden.


Ziel jedes Levels ist ein blaues Portal, das euch bei Erreichen umgehend in den nächsten Abschnitt teleportiert. Ein Level dauert zwischen 20 Sekunden bis mehrere Minuten, je nach Aufgabenstellung. Ihr müsst z.B. einen Ball in ein Tor schiessen, Hydranten zerstören oder fiese Punks, die euch an den Teig wollen, abschütteln.



Fazit:

Als ich Freddy Spaghetti im PS5-Store sah, musste ich einfach zugreifen. Bei 5.90 kann man eigentlich nichts gross falsch machen und tatsächlich - Freddy Spaghetti enttäuscht nicht. In den ersten Minuten quält man sich noch mit der Steuerung rum. Hat man aber den Dreh raus, avanciert Freddy zur flinksten Nudel der Videospielgeschichte. Leider haben auch Anfänger nach 3 Stunden das Pasta Epos durchgenudelt und man wünscht sich mehr, denn das grösste Manko ist die Qualität der unterschiedlichen Levels. Während einige Dutzende Tode fordern und all eure Fähigkeiten testen, kann es sein, dass ihr im nächsten Level stumpf von A nach B und ohne irgendwelche Schikanen oder Feinde wackeln müsst. Verschenktes Potential, denn hätte man ein wenig am Leveldesign geschraubt und sich ein wenig mehr Mühe gegeben, dann hätte Ratalaika Games hier ein kleines Indie-Juwel hingelegt. So bleibt es leider nur bei ein paar guten Ansätzen. Mir sind während des Tests haufenweise Ideen gekommen... VS-Modus... Expertchallenges... oder eine Wiederverwertung der Assets für neue Levelteile, oder wenigstens eine weltweite Highscoreliste. Tja!


Ich empfehle Freddy Spaghetti sich mit ein paar guten Freunden für eine Abend trotzdem zu gönnen. Lacher, bizarre aber komische Momente aufgrund der Nudelphysik, Überraschungen und der eine oder andere Aha-Effekt sind garantiert.



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