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The(G)net Review: Forza Motorsport 2

Forza Motorsport 2 bekam viele Vorschusslorbeeren spendiert, seit vielen Monaten sorgt der Titel für mächtig Gesprächsstoff. Endlich ist es soweit und der Konkurrent zu Sony’s GT-Reihe liegt vor mir auf dem Tisch und wartet auf seinen Einsatz.


Forza Motorsport 2 Test, Review, Testbericht.

Flüssige 60 Bilder pro Sekunde, eine verbesserte Physik-Engine, noch mehr Strecken, Fahrzeuge, Tuning- und Gestaltungs- möglichkeiten. Forza 2 sollte das beste Rennspiel für die Xbox 360 werden. Hat man die hoch gesteckten Ziele erreicht? Die Antwort lautet ganz klar: Ja! Wiederum gilt es die berümtesten Rennstrecken dieser Welt mit allerlei Rennboliden zu befahren. Vom VW Golf bis zum AUDI R8 ist alles vorhanden. Nach dem relativ harmlosen Intro könnt ihr zwischen Arcademodus, Karriere oder Mehrspieler-Partien wählen.


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Der Arcademodus ist nicht gerade eine grosse Herausforderung. Zwar habt ihr die Auswahl zwischen Einzelrennen mit beliebigen Fahrzeugen aus den insgesamt zehn Klassen, Zeitprüfungen mit vorgegebenen Flitzern oder freien Läufen ohne Gegner, doch seid ihr hier viel zu schnell bei den 100% angelangt und habt alle 70 Autos freigeschaltet. In den Rennen gibt es nur einen Schwierigkeitsgrad, der für Profis zu einfach ausfällt und Siegen zum Kinderspiel werden lässt, schade. Eine Herausforderung wie die Lizenzen bei GT sucht man vergebens. Auch die Zeiten, die es bei den Prüfungen zu schlagen gilt, sind für versierte Fahrer schon nach einer Runde unterboten, so dass ihr nach etwa 90 Minuten alle Herausforderungen gemeistert habt. Längerfristig wird die Motivation höchstens durch die Versuche aufrecht erhalten, die Bestzeiten der anderen Xbox Live-Fahrer zu knacken, denn immerhin geht durch das festgelegte Auto jeder mit den gleichen Voraussetzungen an den Start.


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Da es bei solchen Spielen jedoch immer einige Dutzend absolute Profis gibt, wird ein normalsterblicher kaum mal an der Spitze stehen. Das Hauptaugenmerk bei Forza Motorsport 2 liegt ganz klar auf dem Karrieremodus, welcher auch wirklich gelungen ist und sehr motivierend aufgebaut wurde. Als allererstes wählt ihr euer Motorhome bzw. wo es stehen soll, zur Auswahl stehen die USA, Europa oder Asien. Danach kauft ihr mit eurem Startguthaben erst mal einen Wagen und schon geht’s los mit dem harten Rennbusiness. Die Navigation wurde gegenüber dem Vorgänger auf der alten XBox leicht verbessert: Ihr werdet nach jedem Rennen gefragt, ob ihr mit der nächsten Herausforderung weitermachen, eine vollkommen neue Veranstaltung besuchen oder euch lieber in den Upgrade-Bereich begeben wollt, um euren fahrbaren Untersatz konkurrenzfähiger zu machen. Allerdings erfahrt ihr bereits vor jedem Rennen, welche Fahrzeuge die maximal sieben KI-Gegner steuern, so dass ihr im Vorfeld abschätzen könnt, ob ihr an der Spitze mitkämpfen werdet.


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Die Wettbewerbe sind so gestaltet, wie man es bereits aus dem ersten Teil kennt: An manchen Veranstaltungen dürft ihr nur mit einer bestimmten Fahrzeugmarke teilnehmen, andere unterliegen Leistungsbeschränkungen oder sind nur jeweils für Autos mit Front- Heck- oder Allradantrieb zugänglich. Auch eure erreichte Leistungsstufe, die sich aus den bereits erspielten Preisgeldern ergibt, öffnet Tür und Tor zu noch lukrativeren Rennen. Daneben winken Rabatte für Tuningteile und Neuwagen, die ihr auch für fortschreitende Einstufungen eures Wagens bekommt. Jeder Flitzer kann maximal bis zu fünf Stufen aufsteigen, wobei hier nicht nur der Rennerfolg, sondern auch der Seltenheitswert in die Wertung einfliesst. Das macht maximal fünf Rabatte oder Überraschungen pro Fahrzeug, von denen es insgesamt über 300 in den Fuhrpark geschafft haben. Dabei müsst ihr nicht immer zum Händler laufen, um neue Geschosse zu erwerben: Neben den obligatorischen Auto-Gewinnen am Ende einer Veranstaltung, schenken euch hin und wieder auch die Hersteller eines ihrer Modelle, wenn ihr eine bestimmte Fahrzeug- oder Fahrerstufe erreicht habt. Theoretisch ist es möglich, sämtliche Rennen zu fahren ohne einen Wagen selbst zu erwerben, aber das würde ja nur halb soviel Spass machen, oder? Etwas vom Allerfeinsten ist nämlich mal wieder das Tunen und Pimpen. Bei Upgraden und Tunen geht Turn 10 keine neuen Wege und das ist auch gut so!


Forza Motorsport 2 Test, Review, Testbericht.

Für jeden Wagen lassen sich verschiedensten Upgrades wie Fahrwerke, Bremsen oder Auspuff kaufen und noch vieles mehr. Beim Tuning geht’s danach darum, diese neuen Teile optimal auf die Strecke und den eigenen Fahrstil abzustimmen. Das klingt für die einen von euch kompliziert? Macht nix, denn in der Standardeinstellung ist das Setup bereits sehr gelungen, Feintuning ist nur für geüebte Fahrer mit ein wenig Hintergrundwissen zu empfehlen um den einen oder anderen Zeitvorsprung herauszukitzeln. Beim Lackiereditor sieht die Sache doch komplett anders aus. Xzibit und seine „Pimp my ride“ Crew hätten seine helle Freude am Editor von Forza Motorsport 2, denn hier ist praktisch alles möglich! Das spezielle am Editor ist, dass alles über primitivste Mittel (Shapes) erarbeitet werden muss. Was ihr vorgefertigt bekommt, sind nur Herstellerlogos und Buchstaben, alles andere muss in Kleinstarbeit aus Vierecken, Kreisen oder Farbklecksen zusammengefügt und übereinander gelegt werden. Viel Geduld und ein wenig künstlerisches Vorstellungsvermögen sind Voraussetzung sonst seid ihr innert kürzester Zeit total frustriert.


Was alles möglich ist sehr Ihr auf ein paar unserer Screenshots. Master(G) hat sich an einem NEOGEO-Mobil und einem (G)net-TT versucht.



Zwischen dem ganzen Tunen und Lackieren wird natürlich auch gefahren. Wie schnell ihr als Fahrer aufsteigt hängt davon ab, mit welchen Fahrhilfen und unter welchen Konditionen ihr die Rennen bestreitet. Wer sich mit dem vollen Schadensmodell, Reifenabnutzung, manueller Schaltung sowie ohne Fahrhilfen wie ABS oder Traktionskontrolle auf die Piste begibt und dabei auch noch Siege einfährt, wird sich relativ problemlos durch den Karrieremodus arbeiten. Zwischendurch kommt vielleicht der eine oder andere Durchhänger. Dies mag auch daran liegen, dass die Streckenanzahl im Vergleich zu GT4 nicht ganz so üppig ausgefallen ist und sich die grafisch etwas sterilen Kurse schnell wiederholen. Hinzu kommt, dass es sich bei den meisten der "45 Pisten" um Variationen handelt, so dass unterm Strich nur zwölf wirkliche Locations übrig bleiben. Natürlich sind unter diesen 12 Stück die allerbesten ausgesucht worden - meiner Meinung nach. Tsukuba, Sebring, Silverstone und die Nordschleife sind einfach perfekt digitalisiert worden und spielen sich spitzenmässig. Großes Lob gebührt den Entwicklern für die gelungenen Rumble-Effekte, die nicht nur Beschädigungen spürbar machen, sondern euch ein Gefühl dafür verleihen, wann euer Auto am Limit ist.


Forza Motorsport 2 Test, Review, Testbericht.

Schließt ihr Microsofts Wireless Racing Wheel an, bekommt ihr sogar echtes Force Feedback geboten. Leider bringt die schwachbrüstige Hardware keine starken Effekte zustande, so dass ihr euch kaum anstrengen müsst, um den Kräften entgegen zu wirken. Hier sind PC- und PS2-Lenkräder wie Logitechs Driving Force Pro einfach einen ganzen Schritt weiter und ich kann nur an Microsoft appellieren, endlich auch FF-Hardware von Logitech an der Xbox 360 zuzulassen. Trotz der Hardware-Defizite ist das Lenkrad dennoch erste Wahl, wenn ihr das Fahrgefühl weiter steigern wollt. Zusammen mit PGR 3, das ebenfalls echtes Force Feedback-Effekte bietet, ist Forza 2 ein guter Grund, sich das Wheel anzuschaffen - sofern man mit den genannten Abstrichen leben kann. Was wir neben Schadensmodell und Tuning jedoch schmerzlich vermissen sind die Wettereffekte, welche komplett vergessen wurden. Die Bedingungen sind immer ideal und die Rennstrecken trocken.


Forza Motorsport 2 Test, Review, Testbericht.

Auch Nachtrennen sucht Ihr vergebens. Der Onlinemodus ist wieder ein echtes Prunkstück. Es lassen sich Karriererennen veranstalten, bei denen ihr für Siege und gute Platzierungen Credits erhaltet, welche ihr dann im Karrierenmodus wieder einsetzen könnt. Eine super Idee! Gefahren wird mit bis zu 7 Freunden online und das absolut lagfrei. Ich habe nun gut 25 Stunden Onlineraces hinter mich gebracht und bin absolut begeistert. Der Host kann sogut wie alles vorgeben. Es ist möglich die Autoklasse zu beschränken oder Fahrhilfen aufzuzwingen oder die Bremslinie zu sperren. So sind immer gerechte und ausgeglichene Battles möglich was äusserst motivierend ist. Hat man erst mal einige Runden Stossstange an Stossstange mit einem Freund gespielt, ist der Karrierenmode nicht mehr so interessant. Eine Sucht!!!



Fazit:

Für mich ist Forza 2 ganz klar das derzeit beste Rennspiel auf Konsolen. Der Mix aus Realismus und Einsteigerfreundlichkeit stimmt. Die Technik passt und der exzellente Onlinemodus schlägt alles bisher Dagewesene. Sony muss sich warm anziehen und Polyphony Digital mächtig Dampf machen um sich die Krone für den besten Konsolenracer zurückzuholen, denn momentan ist Forza Motorsport 2 „the real driving simulator“.


Forza Motorsport 2 Test, Review, Testbericht.

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